Pretty Girls Tile Match (Review)

Braucht Pretty Girls Tile Match überhaupt noch eine Einleitung in die Reihe? Eigentlich könnten wir den hübschen Mädchen einfach einen Tag verpassen. Unsere Redaktion spielt ja offenbar gern mit ihnen. Auch wenn es bei mir hübsche Jungs waren, die mich auf den Geschmack gebracht haben. 

Eigentlich habe ich aber wegen der Mahjong-Steine zugesagt.

Steinchen mit Mustern

Das Gameplay von Pretty Girls Tile Match ist nicht so anspruchsvoll wie das von Mahjong Solitaire, obwohl beide die gleichen Spielsteine teilen. Auch die Verteilung der Steine auf dem Spielfeld ähnelt sich, allerdings werden Steine, die ich nicht auswählen kann, hier ausgegraut. Auch hier steht wieder ein Mädchen links von den Spielsteinen, wo sich meistens meine Hand befindet.

Wie schon der Name verrät, geht es darum, gleiche Steine zu finden. In Tile Match sind drei Stück nötig, gleichzeitig aber auch ohne die Einschränkung, dass die Spielsteine frei liegen müssen. Solange ich sie antippen kann, kann ich sie auf die Hand nehmen. Mit der entsprechenden Hilfsfunktion verbinde  ich sogar noch versteckte Steine. Ziel ist auch hier, alle Steine aufzulösen.

Ab dem normalen Schwierigkeitsgrad läuft ein Timer, bei dessen Ablauf ich automatisch irgendeinen Stein auf die Hand nehme. Allerdings ist die Zeit so großzügig bemessen, dass das kaum vorkommt. Ein kürzerer Timer entscheidet darüber, ob ich eine Combo schaffe und erhalte oder nicht. Auch dieser ist sehr wohlwollend. Combos bringen mehr Punkte, ebenso wie der Verzicht auf Hilfen. Allerdings spielt der Highscore überhaupt keine Rolle. Für jedes abgeschlossene Level erhalte ich 500 Punkte.

Wie ich bereits bei Mahjong Solitaire festgestellt habe, sehen sich einige der Motive der Spielsteine ziemlich ähnlich. Durch meine Vorkenntnisse hatte ich also einen kleinen Vorteil. Zwar weiß ich immer noch nicht, was die Zeichen bedeuten, allerdings kann ich sie inzwischen ziemlich gut auf einen Blick unterscheiden. Somit kann ich auch ziemlich schnell drei gleiche Steine finden. Oft sogar zu schnell für das Spiel, das erst einmal die drei Spielsteine auf die Hand nimmt, verbindet und dann auflöst.

Auf und neben der Hand

Denn in Pretty Girls Tile Match verschwinden die gepaarten Steine nicht sofort. Bis zu sieben Steine passen auf meine Hand. Sie sortieren sich automatisch nach gleichem Muster, so dass ich sehe, von welchem Muster ich vielleicht nur noch einen Stein brauche. Vorausgesetzt natürlich, ich achte auch auf die Hand. Wer wie ich vorwiegend sofort Steine matcht, wird ohnehin meist eine leere Hand haben. Auch wenn ich gerade in den letzten Levels der Mädchen doch häufiger einmal nicht sofort drei gleiche Spielsteine antippen konnte. Also habe ich mir kurze Blicke doch angewöhnt. 

Schwieriger war die Umgewöhnung von Mahjong Solitaire auf Tile Match. Die freie Steinwahl hat mich erst einmal irritiert, weshalb ich Steine in der Mitte häufig erst einmal habe liegen lassen. 

Aber auch so bin ich nur gescheitert, wenn ich es darauf angelegt habe. Pretty Girls Tile Match ist stark darauf ausgelegt, ein Scheitern zu verhindern. Je nach Schwierigkeitsgrad ist die Anzahl an Hilfsoptionen eingeschränkt. Auf dem einfachen allerdings komplett unbegrenzt.

So kann ich alle Steine durchmischen, inklusive der auf meiner Hand, die anschließend wieder alle auf dem Feld liegen. Oder ich lege bis zu drei Steine auf die Seite. Neben meiner Hand verbrauchen sie keinen Platz mehr und bleiben dennoch offen sichtbar unterhalb der anderen herumliegenden Mahjong-Steine. Ich kann auch einen Schritt rückgängig machen oder das Spiel selbst Steine verbinden lassen. Auf dem einfachen Schwierigkeitsgrad könnte ich so sogar das gesamte Feld abräumen, ohne einen einzelnen Spielstein selbst auszuwählen. Finde ich keine passenden Spielsteine, habe ich also erst einmal viele Möglichkeiten, bevor ich das Level nicht schaffe. Zumal ich mich nicht ständig versehentlich in Sackgassen manövrieren kann.

Punkte

Und der Outfitwechsel? Den gibt es hier nicht. Wie auch in Pretty Girls Breakers! PLUS müssen Outfithungrige in Pretty Girls Tile Match die alternative Kleidung kaufen. Schade, selbst wenn ich ohnehin nicht viel auf die Mädels (oder Jungs) geachtet habe.

Allerdings können die Mädchen auch in den Levels ihre unterschiedlichen Outfits tragen. Neben dem Standardoutfit schalte ich zwei weitere Outfits mit den Punkten für durchgespielte Level frei. Spiele ich alle Level durch, reicht das genau aus, um alle Outfits und Hintergründe für die Dioramen zu kaufen.

Die hübschen Mädchen stehen hier also nur herum und reagieren auf das Geschehen. Oder zeigen einfach nur so Emotionen. Ich weiß nicht genau, ob ich etwas verbrochen habe, um die eine oder andere von ihnen zuweilen wütend zu machen. Meist dauert es aber nicht lange, bis sie wieder fröhlich sind.

Level nach Level nach Level

Sechs Mädchen bietet Pretty Girls Tile Match. Jedes kommt mit 20 Leveln daher. Eine ganze Menge Inhalt also. Das Problem ist, nach einer Weile wird es doch sehr stumpf, Mahjong-Stein nach Mahjong-Stein nach Mahjong-Stein anzutippen. Für kleine Runden zwischendurch eignet sich das Spiel also besser als für längere Sessions. Auch wenn die Levelanzahl doch sehr hoch bleibt.

Für ein Level brauche ich je nach Komplexität zwischen einer und drei Minuten. Pro Mädchen werden die aufsteigenden Level komplexer, also sind die ersten Level immer sehr einfach. Zumal der Schwierigkeitsgrad nur den Timer und die Anzahl an Hilfsfunktionen beeinflusst. Nach den längeren Levels ist ein kurzes aber auch manchmal angenehm. Außerdem kann ich prinzipiell zwischen den Mädchen wechseln, statt sie nacheinander abzuarbeiten.

Diorama

Der Umkleideraum wurde überarbeitet. Jetzt kann ich nicht mehr mal eben nur Füße oder Hasenohren auf dem Bildschirm haben. Dafür finden jetzt mehrere Mädchen auf einmal Platz. Mit variablen Gesichtsausdrücken. Ein paar Sticker und Hintergründe dazu – schon kann ich wieder etwas albern herumspielen. Schließlich kann ich sogar die Größe der Mädchen verändern.

Könnte ich jetzt noch die Mädchen spiegeln, wäre das richtig toll. Für eine kurze Spielerei. Aber dafür ist das auch so schon sehr gut.

Fazit

Pretty Girls Tile Match ist ein klassisches Match-3-Spiel im Gewand der hübschen Mädchen. Auf Dauer packt es mich bei Weitem nicht so sehr wie Mahjong Solitaire. Ich muss überhaupt nicht überlegen und bin dem Spiel manchmal sogar zu schnell. Die Hälfte der Level hätte für mich wahrscheinlich ausgereicht, aber anfangs hatte ich durchaus meinen Spaß damit, identische Mahjong-Steine anzutippen. Highscores sind völlig egal und der gewählte Schwierigkeitsgrad letztlich auch. Die vielen Hilfsmöglichkeiten sind großartig, allerdings ist Scheitern meist ohnehin schwierig. Für einige Level bietet das Spiel Spaß, insgesamt ist jedoch zu viel „überflüssig“. Damit empfehle ich Pretty Girls Tile Match eingeschränkt an diejenigen unter euch, die gerne einmal je drei gleiche Mahjong-Steine suchen wollen. 

Herzlichen Dank an eastasiasoft für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.