Tak und die Macht des Juju (Review)

Nickelodeon hat Anfang der 2000er Jahre versucht, in Zusammenarbeit mit THQ eine neue Multimediamarke aufzubauen. Interessanterweise hat Tak so samt Nickelodeon-Logo den Anfang als Videospiel genommen, bevor eine TV-Serie nachgefolgt ist. Mit insgesamt vier Spielen hat die Reihe ganz offensichtlich einen passablen Erfolg gefeiert.

In Tak und die Macht des Juju, dem ersten Spiel der Tak-Reihe, schlüpft man in die Rolle des Steinzeitjungen Tak, dessen Dorf in einer massiven Gefahr steckt. Diese Gefahr kommt nicht überraschend, denn die Mythen des Stamms haben bereits lange vorhergesagt, dass Tlaloc den Mond-Juju, den mächtigen Geist, der das Dorf beschützt, schwächen und den Stamm angreifen würde. Doch die Legende erzählt auch von einem mächtigen Helden, der dem Dorf heroisch zur Seite springen würde. Viel Zeit haben die Menschen des Pupununu-Stamms aufgebracht um den Helden zu identifizieren und zu trainieren. Unglücklicherweise ist der identifizierte Held Lok in ein Schaf verwandelt worden und so muss ausgerechnet der kleine Tak die nötige Vorarbeit leisten, damit Lok wieder menschliche Gestalt annehmen und die Pupununu retten kann.

Tak und die Macht des Juju ist ein klassisches Collectathon Jump & Run. Anders als in vielen frühen Vertretern dieser Gattung haben die Entwickler aber versucht, die einzelnen Level in eine Gesamtwelt einzubetten. Das bedeutet nicht, dass man sich ladezeitfrei in einer offenen Welt bewegt, schon aber, dass die Verbindungen zwischen den Levels irgendwelche halbwegs natürlichen Zugänge wie ein Lift, ein Tunnel oder ein Luftschiff sind. Die Level selbst beinhalten mehrere verschiedene Klassen von Hauptsammelgegenständen, da die Hauptsammelgegenstände, die im Spiel benötigt werden, zwei Mal im Spiel wechseln. Allerdings kann man die Sammelgegenstände, die später relevant werden auch erst später sammeln.

Die Spielmechanik ist relativ simpel gehalten und bietet ziemlich genau das, was man von einem 3D Jump & Run erwartet. Tak kann springen und rennen, zusätzlich kann er sich mit seinem Stab gegen seine Gegner zur Wehr setzen. In Sachen Leveldesign haben die Entwickler eine etwa geführtere Struktur als in vielen anderen Collectathons gewählt, aber dennoch relativ Freiraum zur Erkundung gelassen. Einige interessante Rätsel, beispielsweise mit Orang-Utans, die Bäume zu Katapulten machen und Schafen, die als Schlüssel für Schlösser in Form von Laufrädern dienen, lockern die Hüpferei auf und wissen mit einem höchsteigenen Humor zu glänzen.

Leider ist das Leveldesign in Tak aber nicht konsistent gut und insbesondere zwei Level, die auf einem Snow- respektive Sandboard bestritten werden, sind sowohl steuerungsmäßig als auch designmäßig eine ausgemachte Zumutung. Wer wollte nicht schon immer mal während einer Snowbardfahrt große Mengen fies positionierter Sammelgegenständen auf Alternativwegen sammeln, die teilweise realistisch nur durch den-Berg-hoch-fahren gesammelt werden können? Nervige Spielaufgaben mit mehr schlecht als recht funktionierenden Stealth- und Geschwindigkeitsaspekten versauern obendrein die letzten Spielstunden.

Insgesamt ist Tak und die Macht des Juju ein unterhaltsames 3D Jump & Run mit über weite Strecken einfallsreichem und interessantem Leveldesign, das allerdings durch einige äußerst defizitäre Spielabschnitte zurückgehalten wird. Übrigens sollte man überdies sehr vorsichtig mit der Speicherfunktion sein, denn es gibt einige Stellen, an denen man Schafe zum falschen Laufband tragen und so seinen Spielstand kaputt speichern kann, weil man dann andere Laufbänder überhaupt nicht mehr aktivieren kann.

Getestet auf GameCube.