A Week in the Kingdom: Lars‘ Heldenpfad (medium Spoiler)

Screenshot von The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom. Der Held Link fällt mit ausgebreiteten Amen durch die Wolken, rechts von ihm befindet sich das Logo des Spiels. Darüber der Schriftzug "A Week in the Kingdom"

Aufmerksame Leser:Innen werden bemerkt haben, dass ich zu den wenigen Ausreißern bei den Most Wanted der Redaktion (Mai 2023) gehört habe, die The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom mit keinem Wort erwähnt haben. Das lag vor allem daran, dass ich mir vorab – mit Ausnahme des allerersten Teasers – überhaupt gar nichts zu dem Spiel angesehen hatte. So war ich fest entschlossen, den Release erst einmal links liegen zu lassen und es mir irgendwann später einmal anzusehen.

Aber dann kam alles anders. Twitter, Discord, YouTube, Twitch – wohin man auch sah, das Spiel war zum Release plötzlich allgegenwärtig und in aller Munde und alle schienen begeistert zu sein. Und so wie eine kleine, brennende Pfeilspitze ein ganzes Dickicht in Brand setzen kann, wurde auch meine Neugier entflammt. Mit einem Tag Verspätung erwachte mein Link so, wieder einmal fast nackt, wieder einmal in einer Höhle.

Der Moment, wenn das unbekannte Ehepaar in der Bar deine Drinks bezahlt.

Liebes Tagebuch,

Ich bin begeistert. Tears of the Kingdom weckt in mir das selbe Gefühl, das ich auch schon 2017 beim Spielen von Breath of the Wild hatte. Es fühlt sich so gut, so frei, so aufregend an, in der Welt herumzulaufen und alles im eigenen Tempo zu erkunden. Genau so hat es sich auch damals angefühlt, als ich mit 6 Jahren zusammen mit meiner großen Schwester The Legend of Zelda auf dem NES und später A Link to the Past auf dem SNES gespielt habe.

Genau dieses Gefühl der Freiheit, welches Breath of the Wild für mich in dem Moment verlor, als ich mir vorgenommen hatte, alle Koroks zu sammeln, kann Tears of the Kingdom nun wieder in mir wecken. Kaum hatte ich das Anfängergebiet verlassen, wich ich vom „vorgesehenen“ Pfad ab und begann erst einmal damit, die Karte zu erkunden.

Die Schreine, geben mir ein Glücksgefühl, sobald ich sie entdecke. Und zum Glück dauern die meisten nicht länger als ein paar Minuten, so dass meine Erkundung gleich weiter gehen kann. Tatsächlich freue ich mich am meisten über die Schreine, die mir einfach so die Belohnung übergeben oder bei denen das Rätsel schon auf den ersten Blick klar wird.

Moment mal! Heißt das, die alten Hylianer waren Furries?

Story? Welche Story?

(Vorsicht, Spoiler ab diesem Abschnitt)

Nun, rund 45 Stunden später, habe ich die gesamte Weltkarte aufgedeckt, meine Ausdauercontainer maximiert und ein ganzes Dorf, das von Monstern überfallen wurde, wieder mit aufgebaut. Ich habe einem Vater dabei geholfen, seine Tochter aufs Internat zu schicken und zwei dutzend Brunnen erkundet. Ich habe zehn Geoglyphen besucht und bin unzählige Male gestorben. Ich bin einmal in den Untergrund gefallen und habe dort zwei Lichter eingeschaltet. Ich gehe lieber zu Fuß, als zu Reiten. Auch wenn ich sehr überrascht war, meine Pferde aus Breath of the Wild im Stall wiederzufinden. Ich habe den ersten Tempel abgeschlossen und gelernt, dass ich dafür ja sehr praktische Fähigkeiten bekomme, die mir vieles wohl leichter gemacht hätten.

Und nach all dem habe ich dann beschlossen, mir mal eines der Hauptquestziele anzuschauen. Nun habe ich plötzlich ein Kameramodul, mit dem ich all die Dinge, die ich in den 45 Stunden auf meinen Reisen gesehen habe, fotografieren soll? Komm schon, Robelo, wir wissen beide, dass das nicht passieren wird.

Und wohin geht es als nächstes?

Wer weiß schon, wohin es mich als nächstes ziehen wird. Es gibt noch viel zu tun in, über und unter Hyrule. Und mich werdet ihr auf jeden Fall noch eine Weile dort finden.

Ach so und die Sache mit den Koroks… da nehme ich nur noch die mit, die ich zufällig finde, aber suche sie nicht mehr gezielt. Und es ist eine Genugtuung, einen Korok an das Geschirr meines Pferdes zu kleben und ihn hinter mir durch den Dreck zu schleifen 😊