Velocity Noodle (Review)

Wer gelegentlich Essen bei einem Lieferdienst bestellt, der wird wissen, dass die Liefergeschwindigkeit für die Qualität entscheidend ist. In Velocity Noodle übernimmt der Spieler diese zeitkritische Aufgabe für ein Pasta-Restaurant und muss sich zu Fuß in Windeseile durch die Stadt schlagen.

Velocity Noodle ist ein Arcade-Jump & Run mit kurzen, anspruchsvollen Levels und einer hohen Spielgeschwindigkeit. In insgesamt drei Welten zu je 16 Levels wird die Reaktionsgeschwindigkeit auf die Probe gestellt. Neben den Standardmoves Laufen, Springen, Slide und Dash gibt es insbesondere einen Teleportsprung, der den Spielfluss in Velocity Noodle stark beeinflusst. Auf Knopfdruck kann man sein Schwert werfen und wenn es auf einen Teleportpunkt trifft, wird man unmittelbar zu diesem befördert. Es ist gerade diese Fähigkeit, die selbst für ein einfaches Durchspielen eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit erfordert, denn die Teleportgelegenheiten werden besonders gerne mit knappen Durchgängen und Sprüngen kombiniert.

Das umfangreiche Bewegungsrepertoire sorgt dafür, dass die Lernkurve von Velocity Noodle verhältnismäßig steil ist, daher haben die Entwickler die Fähigkeiten gestreut über eine Vielzahl von Levels eingeführt. Abgesehen vom Slide, der ein wenig fummelig ist, gehen aber alle Bewegungen einfach von der Hand und werden im Leveldesign auf interessante Weise genutzt. Die Level sind zwar kurz, aber ziemlich knackig und bieten zudem Medaillen für schnelle Durchläufe. Allerdings ist es stellenweise etwas unübersichtlich, wie man im Level weiterlaufen sollte – nicht im gleichen Maße wie bei Mirror’s Edge, aber die Transparenz ist schon merklich weniger ausgeprägt als beispielsweise in Sonic. Insofern ist Velocity Noodle auch auf Levelkenntnis anstatt reiner Reaktionsgeschwindigkeit ausgelegt.

Neben den Zeitvorgaben gibt es in jedem Level übrigens zudem einen Satz Stäbchen zu finden. Für jedes Level gibt es demnach insgesamt drei Zusatzaufgaben, die man verfolgen kann: Die Zeittrophäen ergattern, die Stäbchen sammeln und ohne getroffen zu werden durch das Level gelangen. Man beginnt jedes Level nämlich mit einem Trefferpunkt, der allerdings sehr leicht einer unbedachten Bewegung zu Opfer fällt. Der Levelauswahlbildschirm erinnert dann aber solange an diese Schmach, bis man das Level einmal unbeschadet überstanden hat.

Optisch ist Velocity Noodle schlicht, aber ausdrucksstark. Die intensiven Farben vor dunklen Hintergründen geben dem Spiel einen futuristischen Touch und helfen gleichzeitig dabei, die Lesbarkeit der Level zu erhöhen, was in Anbetracht der hohen Spielgeschwindigkeit sehr sinnvoll ist. Gelegentlich haben aber auch einige Hintergrundelemente starke Neoneffekte, so dass in manchen Situationen die Lesbarkeit leider wiederum etwas leidet.

Velocity Noodle ist ein intensives und anspruchsvolles Jump & Run für Spieler, die eine Vorliebe für besonders knackige, kurze Hüpfspiellevel haben und zudem Freude daran haben, das beste aus ihrer Performance herauszuholen. Wenn man die Spielmechaniken einmal alle verinnerlicht hat, ist der Spielfluss von Velocity Noodle sehr zufriedenstellend und die durchaus häufig auftretenden potenziellen Frustmomente werden als gern gesehene Herausforderung angenommen.

Vielen Dank an Top Hat Studios für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Xbox Series X.