Die Schlümpfe: Kart (Preview)

Titelbild zu Die Schlümpfe: Kart

Es ist bemerkenswert, dass Nintendo mit Mario Kart 8 (Deluxe) den wahrscheinlich größten Hit dieser Konsolengeneration abgeliefert hat, der aber nur sehr wenige Nachahmer nach sich gezogen hat. Der französische Publisher Microids hat sich kürzlich erst der Schlümpfe-Franchise angenommen und nach einem 3D Jump & Run im vergangenen Jahr nun auch einen Fun-Racer mit unverkennbaren Anleihen an Mario Kart 8 entwickelt. Auf der Gamescom 2022 konnten wir zwei von vier Grand Prix-Cups auf der Nintendo Switch anspielen.

Bevor man sich in Die Schlümpfe: Kart in das Renngeschehen stürzt, muss man zunächst auswählen, ob man den Highspeed-Modus oder den Spaß-Modus bevorzugt. Der Unterschied zwischen den beiden Modi ist vor allem die Spielgeschwindigkeit, denn während der Spaß-Modus ziemlich gemächlich vonstattengeht, drückt das Spiel im Highspeed-Modus ordentlich aufs Gas. Als Arcade-Racing-Fan habe ich mich natürlich ohne große Umschweife für den Highspeed-Modus entschieden.

Direkt zu Beginn fällt die deutlich transparentere Startturbo-Regelung als in den meisten anderen Fun-Racern auf. Ein Balken mit roten, gelben und grünen Arealen zeigt an, ob man im richtigen Maße Gas gibt, um den Startturbo zu erhalten. Kritische Stimmen könnten meinen, dass so ja jeder den Startturbo erhält, aber meines Erachtens ist das dennoch als fairer zu bevorzugen, da anderenfalls Leute, die das Spiel kennen, einfach auf Grund der mangelnden Dokumentation gegen Gäste einen Vorteil haben.

Nicht bei den Kontrahenten abschauen!

Das Handling der Karts ist gleichfalls angenehm. Die Schlümpfe haben einen angemessenen Wendekreis und können durch einen Slide noch engere Kurven nehmen. Wie in Mario Kart ist der Slide zudem mit einem Boost assoziiert, der in drei Stufen aufgeladen werden kann. Jedenfalls im Highspeed-Modus ist der allerdings ein zweischneidiges Schwert, da ein Boost am Ausgang einer Kurve eine ziemliche Unfallgefahr darstellt. Hier spielt auch die etwas eigenwillige Physik eine entscheidende Rolle, denn auf leichtes Anschrammen an Umgebungsobjekte oder andere Karts reagiert das Schlümpfe-Kart teilweise sehr drastisch.

Das Streckendesign in den Cups, die ich gespielt habe, hat mir erstaunlich gut gefallen. Es gibt sehr viele Parallelwege, die in aller Regel auch sehr deutlich machen, welcher Weg der schnellere, aber schwierigere ist. Weniger gut gefallen hat mir allerdings das Gegnerverhalten, denn die Gegner bewegen sich in einem sehr engen Pulk über die Strecke und heften sich weitgehend unabhängig von der Spielerleistung sehr eng an den Spieler an. Ein absolut entscheidendes Problem in der Gamescom-Version des Spiels ist allerdings die extrem niedrige und instabile Framerate. Immer wieder ist es mir schwergefallen, der Spielgeschwindigkeit angemessen zügig auf Gefahren zu reagieren, weil die niedrige Framerate die Erkennung von Gefahren massiv behindert hat. Dieses Problem sollte vor dem Release auf der Switch auf jeden Fall dringen behoben werden, denn gerade ein Rennspiel ist von einer stabilen und hohen Framerate abhängig.

Die Schlümpfe: Kart bietet in der Switch-Fassung die auf der Gamescom präsentiert wurde ein variantenreiches Streckendesign und eine spaßige Spielmechanik, weist aber einige merkliche Probleme auf, die hoffentlich noch vor dem Erscheinen korrigiert werden. Framerate und Gegnerverhalten sind hier zuvorderst zu nennen. In Anbetracht dessen, dass die Grafik sehr simpel ist – deutlich simpler als beispielsweise die von Mario Kart 8, das mit stabilen 60 Bildern in der Sekunde läuft – bin ich aber optimistisch, dass jedenfalls die technischen Probleme lösbar sein sollten.