Vengeful Guardian: Moonrider (Preview)

Artwork zu Vengeful Guardian - Moonrider

Ein Retro-Pixellook ist für Indie-Spiele alles andere als unüblich, egal ob authentisch oder nur an die Looks vergangener Zeiten angelehnt, besonders NES- und SNES-Stile erfreuen sich großer Beliebtheit. Leider deutlich seltener orientieren sich Spieleentwickler allerdings am Look and Feel der Mega Drive-Spiele. Vengeful Guardian: Moonrider hingegen könnte man auf den ersten Blick sowohl was Farbpalette, Artstyle als auch Musik anbelangt für ein vergessenes Spiel von Segas erfolgreichster Konsole halten. Auf der Gamescom 2022 konnten wir den frisch angekündigten Titel anspielen.

Vengeful Guardian ist ein 2D Action-Jump & Run mit Anleihen von Mega Man und Shinobi, legt aber einen großen Wert auf dynamische Spielmechanik. Wie Shinobi setzt Vengeful Guardian ausschließlich auf Nahkampf, doch statt steifer Animationen im Stillstand werden die Angriffe geschickt mit den Bewegungsoptionen gepaart. Insbesondere die Möglichkeit, mit gedrückter Schultertaste zu rennen wird zu einem schnellen Schlag im Vorbeilaufen kombiniert, Angriffe aus der Luft können zu einem schnellen Stampfer kombiniert werden und mit einem schnellen Ausweichschritt abgeschlossen werden.

In den zwei Levels, die auf der Gamescom angespielt werden konnten, hat sich die schnelle und flüssige Spieldynamik von ihrer besten Seite gezeigt und den offensiven Kampf gut in das Platforming-Leveldesign eingebunden. Aus reiner Jump & Run-Sicht ist der hohe, aber nicht sehr weite Sprung ohne die Rennfähigkeit nicht optimal, aber in hektischen Situationen, in denen man ohnehin den Rennknopf nicht loslassen wird, ist die Sprungkurve angemessen. Für den Kampf hingegen, der einen größeren Anteil am Spielgeschehen trägt, ist der hohe Sprung aber sehr hilfreich, um eine große Kontrolle in allen Dimensionen zu haben.

Das Highlight in der Demo war für mich allerdings in der Tat eine Jump & Run-Sequenz, die inszenatorisch mit Lasern begleitet wurde, die in regelmäßigen Abständen auf die Plattform geschossen und sie zerstört haben, auf der man sich gerade befindet. Dadurch wurde eine ziemliche Hektik aufgebaut, die gerade im Zusammenspiel mit den Angriffen durch andere Gegner ein intensives Spielgefühl ergibt.

Der gezeigte Endgegner hat mit einer großen Zahl an Angriffen und zugehörigen Schwachpunkten ebenfalls Spaß gemacht, bedarf aber ein wenig Eingewöhnung, da die Schwachpunkte immer an einen Angriff gepaart sind, so dass man seinen eigenen Angriff und Ausweichmanöver kombinieren muss. Die kleineren Gegner im Spiel sind hingegen zumeist auch durch ein vorsichtiges Vorgehen gut zu beherrschen.

Vengeful Guardian: Moonrider hat einen guten Ersteindruck hinterlassen und kann sowohl in Sachen Spielfluss als auch hinsichtlich der Präsentation überzeugen. Das Leveldesign des ersten Level war zwar abseits der Kämpfe nicht sonderlich interessant, dafür weiß das zweite gezeigte Level umso mehr zu überzeugen.