Eine eher ungewöhnliche Genre-Kombination hat auf der Gamescom The Knightling präsentiert. The Knightling ist nämlich ein 3D Jump & Run, das strukturell an Open World-Action-Rollenspiele angelehnt ist. Ich habe mir den wuchtigen Schild des ritterlichen Helden geschnappt und einen ersten Einblick in seine große Spielwelt genommen.
In The Knightling schlüpft man in die Rolle eines Ritters, der einen riesigen Schild mit sich führt, der allerdings nicht vorrangig der Abwehr feindlicher Angriffe dient. Stattdessen ist der Schild ein Fortbewegungsmittel. Augenscheinlich inspiriert vom Schildsurfen in Zelda Breath of the Wild kann man nämlich jederzeit per Knopfdruck auf seinen Schild steigen und mit kräftig Momentum durch die weitläufige Welt surfen.
Das Leveldesign in The Knightling geht einen Mittelweg aus klassischem Open World-Spiel und Collectathon. Das heißt, dass man die Welt weitgehend frei erkunden kann und auf einem Radar am oberen Bildschirmrand nahegelegene Interaktionspunkte angezeigt bekommt, gleichzeitig aber auch durch sammelbare helle Kugeln einige empfohlene Wege erkennt. Die Kugeln in The Knightling dienen aber nicht nur der Weganzeige, sondern stellen auch eine Währung für den umfangreichen Skill-Tree dar.
Tatsächlich hat The Knightling sogar zwei Skilltrees, einen für die Kämpfe und einen für Platforming-Fähigkeiten. Die Entwickler haben im Gespräch angegeben, dass insbesondere die flüssige Fortbewegung auf dem Schild durch zahlreiche freischaltbare Manöver noch dynamischer und interessanter gestaltet wird. Eine offensichtliche Herausforderung hierbei ist das Balancing der offenen Welt mit den freischaltbaren Fähigkeiten. The Knightling bietet hierzu eine Karte, auf der bereits gefundene Aufgaben verzeichnet werden, so dass man später, wenn man die benötigten Fähigkeiten erworben hat, schnell zu den Aufgaben zurückfindet.
Die Spielmechanik von The Knightling macht bereits in der Demo viel Spaß und die Spielwelt ist auch deutlich dichter designt, als man es von Open World-RPGs oder auch den neueren beiden Zelda-Spielen erwarten würde. Nichtsdestotrotz ist es eine zentrale Herausforderung, das Spiel durchweg interessant zu halten. Über die Demo hinweg konnten die Schildsurf-Mechanik und die hohe Zahl an Interaktionspunkte das Spiel auf jeden Fall tragen, so dass ich auf das fertige Spiel im kommenden Jahr sehr gespannt bin. The Knightling hat eine Menge Potenzial, aber auch einige offensichtliche Herausforderungen, so dass es ein spannendes Spiel zu werden verspricht.