Der Schatz von Zone Null – Teil 2: Die indigoblaue Scheibe (Pokémon-DLC Review)

Vor ein paar Wochen bin ich in die Provinz Kitakami aufgebrochen. Dort stand ich nun noch immer, als mich ein Anruf erreichte. Ob ich im Rahmen eines Schüleraustausches die Blaubeer-Akademie in Einall besuchen wolle? Was soll denn die Frage? Natürlich bin ich dabei und lande so im zweiten Teil des DLC zu Pokémon Purpur: Der Schatz von Zone Null: Die indigoblaue Scheibe. Nach dem ersten Teil des DLC war ich sehr gespannt auf Teil 2. Ob sich das Warten gelohnt hat?

Die Blaubeer-Akademie

In der Blaubeer-Akademie fühle ich mich gleich zu Hause. Der Direktor ist cringe, alle sind an mir interessiert und auf mich wartet eine Liga. In gewisser Weise fühlt sich der DLC wie eine kompakte Version des Hauptspiels an. Auch die Performance hakt wieder ein bisschen und das Spiel friert hin und wieder für eine Sekunde ein.

Die offene Welt ist eine Kuppel mit vier Zonen, in denen sich die Top 4 aufhält. Da ich als Austauschschüler in Einall bin, muss ich vorher keine anderen Trainer:innen besiegen, sondern kann gleich BP blechen, um nach einer kleinen Challenge den Kampf zu starten. Da sie nur zu viert sind, nennen wir sie Top 4 und nicht Arenaleiter.

Ich kann mein Pokémon direkt steuern!

Womit sich die Kuppel deutlich von Paldea abhebt, ist das verzweigte Höhlensystem. Es gibt die kurzen Gänge, die ich schon in Kitakami gesehen habe, aber auch ein paar Tunnel und eine große Höhle, die nicht bloß aus einem Raum besteht wie in meiner Heimat. Besonders Regionalformen aus Alola finden sich hier, aber da die Kuppel ohnehin künstlich ist, können die Pokémon auch von überallher stammen. 

Ich hing zwar nicht dreieinhalb Stunden in der Höhle fest, aber zwischendurch hätte ich durchaus gern die Fähigkeit gehabt, einfach durch die Höhlendecke zu schwimmen. Doch immerhin habe ich ein paar Items gefunden und konnte mein Team ein wenig trainieren, bis ich den Ausgang gefunden hatte. Orientierung war nicht einfach, da die Weltkarte nur die Oberfläche zeigt. 

Da ich in der Kuppel beschäftigt war, ließ die titelgebende indigoblaue Scheibe etwas auf sich warten. Deshalb war ich auch erst einmal etwas enttäuscht. Schließlich hat mir am ersten Teil des DLC gerade die Story am meisten gefallen.

Aber das soll nicht heißen, Die indigoblaue Scheibe gäbe sich keine Mühe, Abwechslung zu zeigen.

Doppelkämpfe

Während im Hauptspiel (außerhalb von Raids) vorwiegend Einzelkämpfe stattfinden, sieht die Lage an der Blaubeer-Akademie anders aus. Trainer:innen setzen hier zwei Pokémon ein oder kämpfen gleich zu zweit. Ich habe mich noch nie gesondert auf Doppelkämpfe eingestellt, also habe ich auch diesmal auf den Einsatz entsprechender Attacken wie Rechte Hand verzichtet. Ganz unbedacht konnte ich die Kämpfe aber auch nicht angehen. Immerhin gibt es einige Angriffe, die auch dem zweiten Pokémon in meinem Team schaden. 

Die Doppelkämpfe sorgen für eine neue Dynamik in den Kämpfen. Ich muss auf zwei Gegner achten, die keine Aversion gegen Attacken haben, die dem anderen Pokémon im Team helfen. Das macht die Kämpfe etwas schwieriger, mit meinem Hauptteam und meinem neuen Kumpel Ohrenqualle aus dem ersten DLC kam ich aber doch gut zurecht. Ein Herz für Details beweist Die indigoblaue Scheibe hierbei, da Jo und Hana darauf eingehen, wenn ich Ogerpon einsetze. 

Challenges

Vor den Kämpfen gegen die Top 4 gibt es verschiedene Challenges. Eine von ihnen verlangt, dass ich ein neues Team aus vor Ort gefangenen Pokémon zusammenstelle. Ohne weiteres Training komme ich so zwar in der Challenge gut zurecht (besonders, wenn ich auf die Typenhinweise der Trainer:innen achte, aber gegen die Top 4 selbst sehe ich dann ziemlich schnell alt da. Natürlich hätte ich das Team aufleveln können, aber ich hatte ja mein altes Team, also habe ich lediglich ein Pokémon ausgetauscht.

Alle Challenges fühlen sich abwechslungsreich an, aber mein Highlight war es, ein Sandwich zusammenzustellen. Natürlich war das auch mit Kämpfen verbunden, aber ich hatte Spaß daran, die richtigen Zutaten zu finden.

Für unterwegs bietet Die indigoblaue Scheibe weitere kleine Herausforderungen. Die BP, die ich für die Top 4 benötige (oder für neue Fangstile), muss ich schließlich erst einmal verdienen. Dafür gibt es verschiedene kleinere Aufgaben, die ich unterwegs erledigen kann. Bestimmte Strecken lege ich nebenbei zurück und auch eine Anzahl an besiegten Pokémon ist keine große Herausforderung. Schwimmende Pokémon zu fotografieren, ist allerdings etwas umständlich. Deshalb ist es etwas schade dass es bur wenige unterschiedliche Aufgaben für BP gibt.

Jetzt soll ich auch noch kochen können!
Zurück in den Schlund von Paldea

Die indigoblaue Scheibe knüpft an den ersten Teil des DLC an. Die Geschwister Jo und Hana spielen wieder eine Rolle und seit Kitakami hat sich viel verändert. Die Handlung dreht sich somit nicht nur darum, dass ich jetzt auch noch an einer fremden Schule Champ werden will. Gleichzeitig geht die Story zwischen den ganzen Doppelkämpfen leider auch ein wenig unter.

Sobald ich den Champ besiegt habe, ändert sich das jedoch. Die indigoblaue Scheibe spielt endlich eine Rolle.

Außerdem geht es zurück in den Schlund von Paldea. Aber nicht, ohne dass ich erst einmal Ärger dafür bekomme, dass ich dort unerlaubt schon einmal gewesen bin. Sehr schön.

Es gibt ein paar Parallelen zu meinem letzten Ausflug in den Schlund, diesmal haben wir allerdings alle eine Erlaubnis. Außerdem geht es tiefer hinab als beim letzten Mal. Ansonsten ist der Weg wieder ziemlich geradeheraus und kaum lenkt mich von meiner Aufgabe ab, weiter vorzudringen. Gleichzeitig ist aber auch immer wieder der Weg versperrt und ich muss die Pokémon, die ich besiegen muss, erst einmal finden. Das macht die Kämpfe zu einer angenehmen Abwechslung. Zwischendrin gibt es leichte Platforming-Einlagen, die mich sehr überrascht haben. 

Am Ende wartet wieder ein Gimmick-Kampf auf mich, der durchaus fordert. Auch innerhalb der Story ist er sehr gut umgesetzt. 

Kurz darauf kann ich aber auch schon wieder nach Hause. Was ich natürlich nicht getan habe. Ich stehe jetzt auf dem Kampfplatz vor dem Eingang zur Kuppel und warte auf den Epilog.

Um die Wartezeit zu verkürzen, kann ich (mit BP) Arenaleiter aus Paldea an die Blaubeer-Akademie einladen, um gegen sie zu kämpfen. Sollte ich noch ein weiteres Mal gegen sie kämpfen wollen. Natürlich kann ich auch wieder den Pokédex mit den Pokémon aus der Kuppel füllen, aber es gibt auch eine Möglichkeit, Legendäre Pokémon aus anderen Titeln zu fangen.

Das erinnert mich an Dark Souls.
Fazit

Da mich vor allem die Story interessiert hat, fällt Der Schatz von Zone Null: Die indigoblaue Scheibe für mich ein wenig hinter den ersten Teil des DLC zurück. Die Doppelkämpfe konnten mich nicht ganz so sehr packen und die strukturellen Parallelen zum Hauptspiel in abgespeckter Form fühlen sich ein wenig dünn an, auch wenn der Umfang für einen DLC in Ordnung ist. Doch mit der Rückkehr in den Schlund von Paldea hatte ich wieder mehr Freude. Insgesamt finde ich den zweiten Teil des DLC nicht extrem viel schlechter, also bleibe ich auch hier bei einer Empfehlung für Fans.

Außerdem gibt es wieder ein paar neue Outfits und Frisuren. Zeit, meinen Look zu ändern!

Herzlichen Dank an Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.