Rise of Fox Hero (Review)

Füchse erfreuen sich als Videospielhelden großer Beliebtheit und so haben die roten Hunde bereits in unzähligen Spielen ihr Unwesen getrieben. Vor wenigen Jahren erst ist Lucky mittels der Lucky’s Tale-Serie zu einiger Bekanntheit gelangt. Ein, soweit ich das anhand der knappen Texte im Spiel beurteilen kann, namloser Fuchsheld versucht nun in Rise of Fox Hero in die Fußstapfen zu treten, die Lucky hinterlassen hat.

Rise of Fox Hero verzichtet gänzlich auf eine im Spiel dargestellte Geschichte. Stattdessen kann man vom Startmenü aus eines der vier Kapitel und innerhalb des Kapitels eines der acht Level auswählen und direkt losspielen. Die Level werden linear freigeschaltet, so dass zunächst nur Level 1 in Kapitel 1 zur Verfügung steht. In Anbetracht dessen, dass die Geschichten der meisten 3D Jump & Runs ohnehin nicht gerade geistreich sind, ergibt der direkte Ansatz von Rise of Fox Hero mit Sicherheit Sinn, manche Spieler werden es aber vermissen, dass man zumindest ein wenig über den Protagonisten und seine Motivation erfährt.

Auf den ersten Blick erinnert Rise of Fox Hero an Super Mario 3D Land und Super Mario 3D World, was natürlich in erheblichem Maße der Kameraperspektive geschuldet ist. In Rise of Fox Hero steht die Kamera nämlich relativ weit oben und der Großteil des Spiels ist so gestaltet, dass man die Kamera auch nicht drehen müsste. Allerdings kann man mit dem rechten Stick die Kamera frei um den Fuchs rotieren, was einerseits dabei hilft, knifflige Plattformsequenzen besser einzuschätzen und andererseits einige versteckte Geheimnisse offenbaren kann.

Spielerisch ist Rise of Fox Hero recht simpel gestaltet. Der Fuchs kann stufenlos in alle Richtungen laufen und springen. Zusätzlich verfügt er über ein Schwert, mit dem er auf Gegner einschlagen kann, um diese aus dem Weg zu räumen. Abgesehen vom Endgegner im letzten Level einer jeden Welt ist das Kämpfen zwar grundsätzlich optional, viele Gegner verhalten sich aber recht aggressiv, so dass man doch recht häufig zu seiner Waffe greifen wird. Während der Sprung sich sehr gut anfühlt und das Platforming gut von der Hand geht, sind die Kämpfe auf Grund eines mangelhaften Treffer-Feedbacks leider eher lästig. Zum Glück ist das Spiel aber verhältnismäßig kulant im Umgang mit dem Verlust aller Lebensenergie – sei es durch gegnerische Treffer oder Fallen in einen Abgrund. Sind die drei Energiestücke aufgebraucht, wird man zum letzten Checkpoint zurückgesetzt und behält dabei auch einen Großteil der Sammelgegenstände.

In Rise of Fox Hero kann man nämlich gleich dreierlei Sammelgegenstände auflesen. In jedem Level gibt es eine stattliche Zahl an Äpfeln zu finden, Fässer zu zerstören und schließlich vier, teilweise etwas kniffliger versteckte, Münzen. Einmal zerstörte Fässer und gesammelte Äpfel behält man auch beim Ableben, bei den Münzen ist es so, dass man immer mindestens diejenigen Münzen behält, die man beim erstmaligen Erreichen des letzten Checkpoints bereits gesammelt hatte, in den meisten Fällen verliert man aber die danach gesammelten Münzen. Aus mir nicht erfindlichen Gründen gibt es aber auch Fälle, in denen nach dem Checkpoint gesammelte Münzen gesammelt bleiben. Für die Äpfel, Fässer und Münzen gibt es jeweils unabhängig voneinander eine Medaille. Ob das Sammeln aller Medaillen etwas freischaltet, kann ich derzeit aber leider nicht sagen, da in einem der letzten Level das Schalterrätsel, hinter dem sich die letzte Münze verbirgt, das Spiel auf meiner Xbox regelmäßig zum Absturz führt. Da ich in meinem Durchgang alle Achievements geholt habe, würde ich aber vermuten, dass die Medaillen nur dem eigenen Ego dienlich sind.

Das Leveldesign ist motivierend und moderat anspruchsvoll, wobei die Münzen oftmals hinter kleinen Zusatzhüpfaufgaben verborgen sind, die etwas schwieriger sind als der Rest des Levels. Mit einem Umfang von etwa drei Stunden und dem großzügigen Rücksetzsystem dürften aber selbst Jump & Run-Anfänger frustfrei durch das Spiel kommen können. Einzig der letzte Endgegner fällt hier etwas aus dem Rahmen, denn bei diesem muss man getimte Plattformen mit Angriff und Abwehr des Endgegners koordinieren, was besonders bei einer ungeduldigen Spielweise leicht mit einem Absturz enden kann, der in jedem Fall sofort tödlich ist.

Technisch ist Rise of Fox Hero weitgehend sauber und ansehnlich. Zwei Bugs, die zum Absturz des Spiels führen sind allerdings sehr ärgerlich. Bereits angesprochen habe ich den wiederkehrenden Absturz bei einem Schalterrätsel gegen Ende des Spiels. Zusätzlich gibt es einen Gegner etwa in der Mitte des Spiels, den man nicht töten kann, ohne, dass das Spiel abstürzt. Dieser ist, wenn man das Level mit allen Medaillen abschließen möchte, auch an einer einigermaßen unangenehmen Position, doch mit ein wenig Geduld lässt sich der Gegner schon zuverlässig umschiffen.

Rise of Fox Hero ist ein kurzes aber unterhaltsames 3D Jump & Run ohne besondere Höhepunkte. Das Kampfsystem ist wenig befriedigend, schafft es aber nicht, den Spielspaß nachhaltig zu torpedieren. In Anbetracht des moderaten Preises von etwa 3€ kann jeder, der das Genre mag und das Spiel sympathisch findet, bedenkenlos zugreifen.

Vielen Dank an 2Awesome für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Xbox Series X.