The Future You’ve Been Dreaming Of (Review)

Vielleicht erinnert sich noch mancher an das Spiel mit dem etwas sperrigen Namen, das ich damals in den Most Wanted erwähnt hatte. Zugegebenermaßen eher augenzwinkernd und ohne Hoffnung auf hohe Qualität. Zurecht, denn The Future You’ve Been Dreaming Of ist eher kein Spiel, das man sich erträumt hat.

Story

In The Future You’ve Been Dreaming Of geht es darum, der jungen Studentin Sachi Usui mit ihrer beruflichen Zukunft zu helfen. Um sich besser auf die Jobsuche kümmern zu können, ist sie auf ein zwielichtig billiges Wohnungsangebot eingegangen. Die Miete ist verdächtig gering, außerdem solle eine Art Gottheit dort residieren. Allerdings soll Sachi als Mieterin eine Glocke stets bei sich tragen.

Zur Zeit rund 50€.

Denn diese Glocke ist storygemäß wichtig für uns als Spieler. Wir schlüpfen in die Rolle eines Zashiki-Warashi, einer Art gutem Hausgeist, und sollen Sachi helfen.

Die Geschichte ist in einzelne Kapitel unterteilt, die nur sehr wenig Erzählung bieten, bis wir wieder Sachi in ihrem Alltag zuhause etwas leiten dürfen. Der Verlauf der knappen Geschichte ist dabei bis auf das Ende identisch, egal was wir machen. Da ist es natürlich nicht sonderlich schwer, zwanzig Enden zu bieten.

Gameplay– Kling, Glöckchen

Das Gameplay von The Future You’ve Been Dreaming Of ist simpel. In Sachis kleiner Wohnung können wir die Kamera bewegen und mit einem Cursor Objekte suchen. Diese werden mit einem Glöckchensymbol versehen, und wir können Sachi damit interagieren lassen. Sie lässt sich offenbar gut vom Glöckchen leiten. Nun ja. Wir können mehrere Aktionen in die Warteschleife setzen. Sachis Interaktionen dauern eine Zeit lang, danach hat sie leider eine lange undynamische Standardanimation, bis sie zur nächsten Aktion übergeht. Vielleicht denkt sie dabei ja tief über philosophische Themen nach. Oder an gar nichts. Die Animationen selbst sind auch eher simpel und auch fast komplett reizlos. Wenn man sie eine Banane essen lässt, wird niemandes Gehirn plötzlich zu Sahne.

Näher geht nicht.

Verschiedene Aktionen lassen Parameter wie „Wissen“ oder „Ausdauer“ steigen oder sinken. Die Endwerte sind wichtig dafür, welches Ende man erreicht. Allerdings muss man für fast alle Enden noch eine zusätzliche Bedingung erfüllen. Ein erfahrenerer Zashiki-Warashi erklärt uns nicht nur manches nötige, sondern hat auch Notizen im Raum verteilt. In jedem Kapitel liegen bestimmte im Raum verteilt, die Sachi aufsammeln kann. Sie wundert sich scheinbar kein bisschen darüber. Vielleicht denkt sie, die wären ein Zeichen des Gottes? Je nach Ende müssen zwei oder drei dazugehörige Notizen gesammelt werden. Soweit ich das einschätzen kann, schließen sich verschiedene Enden dann aus. Denn es gibt nicht nur Mindest-, sondern auch Maximalwerte der Parameter. Für manche Jobs kann Sachi eben einfach zu viel Wissen besitzen. Oder zu ausdauernd sein. Oder anderes.

Ein paar Notizen hatte ich mir gemacht, welche Aktion Einfluss auf welche Parameter hat. Aber besonders anspruchsvoll ist es nicht, die verschiedenen Enden zu erreichen. Zumal man teilweise auch dafür nützliches freischalten kann.

Und wir wollen doch ein Happy End.

Freischaltbares

Durch Erreichen von Enden lassen sich verschiedene Dinge freischalten. Manche sind vom Ende abhängig. Andere sollen laut kurzer Internetrecherche wohl eigentlich durch die Gesamtzahl der Durchgänge abhängen. Bei mir trat jedoch ein Problem auf. Wenn man nicht vom Anfang an, sondern von einem Zwischenspeicher aus spielt, zählt es dafür wohl nicht. Ich habe also nach Erreichen aller Enden noch mehrere Durchgänge versucht. Aber vergeblich. Es scheint mir, dass es ohne gleichzeitiges End-abhängiges Freischalten nicht funktioniert. Aber mir fehlt die Motivation, die Spieldaten zu löschen und es neu zu versuchen. Auch wenn schnellere Geschwindigkeit und Skip-Funktion das ganze etwas verkürzen können, was ich für die meisten Enden aber schon getan habe.

Es gibt verschiedene Outfits, Unterwäsche und Frisuren freizuschalten, die man aber in jedem Kapitel neu wechseln lassen müsste. Es gibt nützliche Drinks, mit denen man bestimmte Parameter steigen oder senken lassen kann, was das Erreichen von Enden erleichtert. Und beim ersten Durchspielen gab es eine Rodeomaschine, auf der sich Sachi durchrütteln lassen kann. Das bringt Ausdauer und Feminität…

Vielleicht mit der richtigen Kameraperspektive…

Fazit

The Future You’ve Been Dreaming Of ist kein Spiel, das ich mir erträumt hätte. Ich habe auch nicht davon geträumt, einem Spiel eine rote Ampel zu vergeben. Aber mehr ist hier für mich beim besten Willen nicht drin. Bei der schwachen Grafik und Animationen will ich mal nicht zu viel bemängeln. Aber Sachis Aktionen fehlt der Reiz, den man bei diesem Spiel hätte erwarten können. Die undynamischen Übergänge zwischen Aktionen wirken zudem unschön. Und die knappe, wenig interessante Geschichte bleibt bis auf das Ende vom Spieler unbeeinflusst. Da können die ebenfalls eher knappen Enden mit eigenen, meiner Meinung nach harmlosen Illustrationen nicht wirklich etwas retten. Auch nicht die etwas fantastischeren. Das Problem mit dem Freischalten mancher Dinge war dann noch ein passender Abschluss.

Nur harmlose Massage.

Auf das darauf folgende Spiel des Publishers hatte ich übrigens etwas mehr Hoffnung, aber das erschien entgegen ursprünglicher Planung nicht auf Nintendo Switch. 2022 war für den Publisher vermutlich kein traumhaftes Jahr auf Switch.

Getestet auf Nintendo Switch.