Toy Story 3: The Video Game (NDS, Review)

Dass es zwei verschiedene Spiele unter dem gleichen Namen gibt, ist grundsätzlich nicht so ungewöhnlich, denn die Nintendo Handhelds haben in aller Regel technisch die Spiele der Heimkonsolen nicht stemmen können, so dass Eigenentwicklungen notwendig wurden. Toy Story 3 ist jedoch ein ganz besonderer Fall. Gleich drei Spiele sind unter diesem Namen erschienen und alle drei Spiele sind 3D Jump & Runs. Auch wenn 3D Hüpfspiele auf dem Nintendo DS eine echte Rarität sind, ist die DS-Version von Toy Story 3 allerdings leider keine Bereicherung des Line-Ups.

Auf dem Nintendo DS erzählt Toy Story 3 recht originalgetreu über statische BIlder und Text die Geschichte des Films nach. Schlüsselszenen können in kurzen Hüpfmissionen nachgespielt werden. Jedes Einzellevel ist dabei durch kleinschrittige Zwischenziele strukturiert, so dass man immer weiß, was man gerade erledigen soll. Leider sind die Hüpfaufgaben ziemlich anspruchslos und man verbringt verhältnismäßig viel Zeit damit, Objekte in der Gegend herumzuschieben. In den wenigen Augenblicken, wo der Spieler mit etwas komplexeren Sprungpassagen auf die Probe gestellt wird, macht Toy Story 3 durchaus ein wenig Spaß, allerdings leidet das Spiel auch ein wenig unter den zur Verfügung stehenden Steuerelementen des Nintendo DS. Anders als Mario 64 DS und Rayman DS bietet Toy Story 3 ausschließlich eine Steuerung mit dem Steuerkreuz, die zwar passabel ist, aber die geringere Flexibilität durch geringe Spielgeschwindigkeit und einen recht starren Sprung zu kompensieren versucht.

Leider sind die Sprunglevel aber auf die Gesamtspielzeit von etwa zwei bis drei Stunden gerechnet in der Minderheit, obgleich sie zahlenmäßig einen Großteil des Spiels ausmachen. Alle paar Level muss man nämlich ein Tower Defense Level spielen. In diesen Tower Defense Levels muss man gegnerische Spielzeuge zerstören, bevor diese die eigene Basis auf einem Spielbrett erreichen. Hierzu kann man in der Vorbereitungsphase einer jeden Welle stationäre Waffen auf dem Spielbrett positionieren und zudem während einer laufenden Welle in größeren Abständen einen von Woodys Freunden zu Hilfe rufen, der dann über das Spielfeld rennt und einige gegnerische Einheiten abräumt.

Die Tower Defense Level enthalten jeweils mehrere Wellen und sind geradewegs ermüdend lang, ohne dass sie eine interessante strategische Komponente enthalten würden. Zum Glück sind sie aber auch recht einfach. Ich weiß nicht, was passiert, wenn man eine Tower Defense Mission verliert; wenn man sie komplett von vorn beginnen muss, was spielerisch Sinn ergäbe, wäre das allerdings schon eine veritable Zumutung. Es ist auf jeden Fall schon eine bemerkenswerte Leistung, wenn ein Spiel von knapp 3 Stunden Umfang es schafft, dass man nach Abschluss erleichtert ist, einen Missionstyp nie wieder spielen zu müssen.

Abseits dieser beiden Leveltypen gibt es auch noch gelegentliche Touchscreenspielereien, beispielsweise mit Buzz Lightyear, die zwar im Vergleich zu den zahlreichen Minispielsammlungen und –einlagen auf dem Nintendo DS nicht besonders hervorstechen, aber auch nicht besonders stören. In dieser Hinsicht schlägt sich Toy Story 3 auf jeden Fall besser als das vergleichbare Tak: Die große Juju-Jagd. Technisch ist Toy Story 3 der Plattform entsprechend ansehnlich. Zwar zieht es im direkten Vergleich mit dem PlayStation-Spiel Toy Story 3 klar den kürzeren, sowohl was Details, Effekte, als auch Levelgröße anbelangt, gehört aber dennoch auf dem Nintendo DS ins gehobene Mittelfeld was 3D Spiele anbelangt.

Insgesamt ist Toys Story 3 auf dem Nintendo DS eine Enttäuschung. Die Jump & Run Level sind kurz, leicht, und nur sehr selten interessant gestaltet und fühlen sich auch schlichtweg unterdurchschnittlich an. Die Tower Defense Level hingegen sind eine regelrechte Zumutung und ziehen sich wie Kaugummi, was in Anbetracht dessen, dass man Toy Story 3 locker in ein bis zwei Sitzungen durchgespielt bekommt, bemerkenswert ist. Im Ergebnis ist Toy Story 3 selbst Genre-Fans nicht zu empfehlen.

Getestet auf Nintendo DS.