Ys VIII: Lacrimosa of Dana (Review)

Ys VIII: Lacrimosa of Dana ist ein Action-RPG aus einer langjährigen Reihe von Nihon Falcom, veröffentlicht von NIS America.

Story

Wieder einmal gerät der rothaarige Protagonist Adol Christin in ein Abenteuer. Da er Erfahrung hat, stellt das kein Problem dar, zumal er sowieso noch kein konkretes Ziel gewählt hatte. Diesmal landet er durch einen Schiffbruch auf der verfluchten Insel Seiren. Er ist zum Glück nicht der einzige Überlebende. Schon kurz nach seiner Ankunft schließt sich ihm die adlige Laxia an und kann praktischerweise ebenfalls kämpfen. Als die beiden den ebenfalls am Leben gebliebenen Kapitän des Schiffes finden, wird das weitere Vorgehen beschlossen. Der Kapitän kümmert sich um den Aufbau eines Lagers, während Adol und Laxia die Insel erkunden und weitere Überlebende suchen sollen. Dabei träumt Adol immer wieder von der titelgebenden Dana.

Erkundung

Bei der Erkundung trifft man nicht nur viele Gegner(an denen man meist auch vorbeirennen kann), es gibt auch verschiedene Hindernisse. Für manche Hindernisse benötigt man bestimmte „Adventure Gear“ genannte Ausrüstung, z. B. spezielle Handschuhe, um an efeuartigen Pflanzen klettern zu können. Dann gibt es noch Hindernisse, für die man genug Überlebende gerettet haben muss, um sie mit gemeinsamen Kräften aus dem Weg zu räumen. Glücklicherweise muss man dafür keine Eskortmissionen oder ähnliches abschließen, sondern kann vor Ort direkt eine kurze Szene auslösen, wenn man genug Leute gefunden hat.

Es gibt auch Stellen, an denen man z.B. über Abgründe springen muss, aber in der Regel sind diese simpel. Nur in Ausnahmefällen können Gegner das ganze erschweren. Schon früh erhält man die Möglichkeit, per Kartenmenü zu speziellen Kristallen schnellzureisen. An diesen wird man auch geheilt, und sie dienen als Rücksetzpunkt für den Fall einer Niederlage. Im Kartenmenü kann man unter anderem auch eine Prozentanzeige für die Erkundung der Insel oder einzelner Teilgebiete einsehen, und auch für Schatztruhen. Das erleichtert die Erkundung.

Ein Beispiel für „Adventure Gear“.
Kampfsystem

Größtenteils kämpft man in einer Gruppe von drei Personen, zwischen denen man auch per Knopfdruck wechseln kann. Man kann Standardangriffe einsetzen, deren Treffer SP(Skill Points) auffüllen. Mit diesen kann man Skills genannte Angriffe einsetzen. Der erfolgreiche Einsatz von Skills wiederum füllt die Extra-Leiste. Ist diese voll, kann man den besonders starken Extra Skill des gesteuerten Charakters einsetzen. Während eines Extra Skills sind die Gegner bewegungsunfähig.

Je nach Charakter haben die Angriffe einen von drei Schadenstypen: Slash, Pierce oder Strike. Manche Gegner haben einen Typ davon als Schwäche. Wenn man sie oft genug mit dem entsprechenden Schadenstyp angreift, löst man einen „Break“ aus. Der Gegner ist dann kurz bewegungsunfähig, und seine Verteidigung dauerhaft gesenkt. Zusätzlich lassen Gegner beim Break Items fallen. Außerdem haben Gegner eine Stun-Leiste. Wenn diese gefüllt ist, sind sie kurze Zeit handlungsunfähig. Manche Skills füllen die Stun-Leiste besonders gut, andere sind gut geeignet, um Breaks auszulösen.

Erfolgreicher Break.

Defensiv kann man einerseits ausweichen. Weicht man knapp genug aus und benutzt so einen „Flash Move“, wird man kurzzeitig schneller, Gegner werden verlangsamt. Außerdem kann man mit zeitlich passendem Knopfdruck auch „Flash Guard“ nutzen, was erlittenen Schaden verhindert und kurzzeitig unverwundbar macht sowie SP- und Extra-Leiste etwas füllt. Während der Unverwundbarkeit werden eigene Angriffe zu garantierten kritischen Treffern und fügen somit mehr Schaden zu.

Heilen kann man sich mit diversen Heilitems, gefundenem Obst oder anderen Nahrungsmitteln sowie gekochten Gerichten. Es gibt neben Schaden auch verschiedene Statusffekte, wie z. B. Gift, das über Zeit Schaden zufügt oder Paralyse, die die Kampfaktionen massiv einschränkt.

Im Skillmenü.
Castaway Village

Im vom Kapitän errichteten Castaway Village stehen diverse Features bereit. Für manche muss man erst bestimmte Überlebende finden. Im Verlauf kann man z.B. mit gefundenen Materialien je nach Storyfortschritt Waffen verstärken lassen. Rüstung und Accessoires kann man nicht nur in der Welt finden, sondern auch als Questbelohnung erhalten oder herstellen lassen. Von den Bewohnern kann man Quests erhalten und bei ihnen abschließen. Außerdem kann man vorbestimmte Items schenken, beides erhöht das Approval Rating des Bewohners. Bei maximalem Rating wird eine kurze Szene verfügbar.

Es gibt „Beast Raids“, in denen man Wellen von Gegnern davon abhalten muss, das Tor zum Dorf zu durchbrechen. Andere Dorfbewohner können diverse Unterstützungsfertigkeiten einsetzen, deren Stärke vom Approval Rating abhängt. Außerhalb der Raids kann man mit Materialien verschiedene Anlagen verstärken, die in Raids helfen, wie z.B. Köder, die die Aufmerksamkeit der Monster auf sich ziehen, oder das Tor direkt stabiler machen. Je nach erreichter Bewertung in einem Raid erhält man Belohnungen. Nur wenige Raids sind dabei Pflicht.

Angeln kann man auch.
Fazit

Ys VIII: Lacrimosa of Dana ist ein spaßiges Action-RPG mit Erkundungsanteil. Mit den verschiedenen Schwierigkeitsgraden dürften unterschiedliche Spieleransprüche bedient werden, auf Normal kam ich ohne nennenswerte Probleme voran. Die Texte sind leider nicht auf Deutsch vorhanden und nur teilweise vertont, in einigen Szenen auch nur am Anfang oder Ende. Die Story braucht etwas, um in Fahrt zu kommen und vom bloßen Suchen nach Überlebenden wegzukommen. Die Musik hat mir größtenteils gefallen, auch wenn sie bisweilen nicht unbedingt die Atmosphäre unterstützt. Teilweise hätte ich mir z.B. statt schnellen, treibenden Stücken lieber welche gewünscht, die das Gefühl der Erkundung einer einsamen Insel besser unterstreichen. Die Möglichkeit, ausserhalb von Szenen,Gesprächen sowie bestimmten Kämpfen fast immer speichern zu können, ist praktisch.

Technisch überzeugt das Spiel auf Nintendo Switch nicht so ganz. Die Auflösung könnte höher sein und die Framerate sackt bisweilen merklich ab. Die Animationen entfernter Gegner sind oft abgehackt. Probleme im Spielgeschehen gibt es dadurch aber nicht. Die Ladezeiten bei Schnellreise oder Gebietswechsel sind in der Regel nur ein paar Sekunden und somit im angenehmen Bereich. Ich habe allerdings keine Tipps einblenden lassen, die laut Spiel die Ladescreens länger werden lassen.

Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten.

Getestet auf Nintendo Switch.