Bridge Constructor: The Walking Dead (Review)

Was passiert, wenn man das Gameplay von Bridge Constructor mit der Lizenz von AMCs The Walking Dead kombiniert? Man bekommt ein Spiel, bei dem man sich zu Recht fragt, warum es so lange gedauert hat, die beiden Marken zusammen zu bringen.

Die Bridge Constructor Reihe begeistert Spieler schon seit 2011 mit physikbasierten Simulations-Puzzles. Besonders die zum Teil abstrusen Lösungsmöglichkeiten haben der Reihe auf diversen Social Media Plattformen zu großer Bekanntheit verholfen. Denn nicht immer ist die simpelste Lösung auch die Beste oder Interessanteste.

Ein wenig Grundverständnis für Statik und Physik sollte man schon mitbringen, da sich Bridge Constructor: The Walking Dead nicht lange mit der Theorie aufhält. Während die ersten Bauteile noch gut verständlich erklärt werden, geht man in späteren Leveln einfach davon aus, dass dem Spieler ein kurzer Hinweis zum neuen Material ausreicht. Stattdessen wird lieber die Geschichte rund um die erfolgreiche TV-Serie eingebunden, was erstaunlich gut funktioniert. So begegnen uns unter anderem bekannte Charaktere wie Eugene und Daryl, die unsere spieleigenen Protagonisten von Zeit zu Zeit begleiten. Jeder Charakter hat dabei eigene Fähigkeiten, die unterschiedliche Lösungsansätze ermöglichen.

Das Gameplay ist schnell erklärt. Jedes Level stellt uns vor eine Aufgabe wie „Das Fahrzeug muss die Zone A erreichen“ oder „Eugene und Daryl müssen über Zone A oder Zone B entkommen und dabei mindestens zehn Beißer töten“. Unterschiedliche Hindernisse, wie Abgründe und natürlich die wandelnden Toten selbst, müssen dabei überwunden werden. Teils reicht es aus, eine simple Brückenkonstruktion zu erstellen. Manchmal muss man jedoch auch komplexe Kettenreaktionen, ganz im Sinne einer Rube-Goldberg-Maschine, in Gang bringen, um zuerst die Beißer auf eine Stelle zu locken, die dann von einem herabstürzenden Fass überrollt werden, welches durch einen Schuss zur Explosion gebracht werden muss, um eine Säule umzustürzen, über die wir dann das Ziel erreichen können. Ganz simpel, nicht wahr?

Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Level fällt dabei unterschiedlich aus. Für manche habe ich nur wenige Minuten gebraucht und andere haben mich über mehrere Abende hinweg beschäftigt. Zum Teil kam doch ein wenig Frust dabei auf, wenn einfach keine meiner Lösungen funktioniert hat. Das möchte ich aber weniger dem Spiel ankreiden, als meiner fehlenden Erfahrung mit solchen Puzzles. Außerdem ist das Erfolgserlebnis umso schöner, wenn es dann doch endlich funktioniert.

Besonders gut gefällt mir, dass man auch durchaus Spaß mit diesem Ableger haben kann, wenn man die TV-Serie überhaupt nicht kennt. Das Endzeitszenario bietet sich nämlich einfach perfekt für das Brückenbau-Gameplay an, da man ja ständig auf der Flucht ist und auf der Reise vor neue Hindernisse gestellt wird.

Insgesamt hinterlässt Bridge Constructor: The Walking Dead einen sehr positiven Eindruck und dürfte jeden Rätsel-Fan begeistern. Getestet wurde die Version für die Nintendo Switch, bei der sowohl die klassische Controller-Steuerung, als auch die Steuerung via Touchscreen nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wunderbar funktioniert haben.

Vielen Dank an Headup Games für die Bereitstellung des Testmusters.