Fallout 76 – Revisited #1: Was bisher geschah

Fast genau zwei Jahre ist es her, als sich am 18. November 2018 die Türen des Vault 76 zum ersten Mal geöffnet haben und die Vault-Bewohner sich daran gemacht haben, die Appalachen wieder bewohnbar zu machen. Damals hagelte es viel Kritik, weil das Spiel gefühlt zu früh veröffentlicht wurde. Bugs, die für einen Bethesda Release schon fast dazu gehören, trafen damals auf eine etwas zu leere Welt. Zur Story passte es zwar ganz gut, dass man keine menschlichen NPCs antreffen konnte, doch es wurde schon ein wenig eintönig, mit den immergleichen Robotern und Terminals zu interagieren. Mir hat das Spiel damals trotzdem sehr viel Spaß gemacht und ich habe es einige Zeit lang recht intensiv gespielt. Als dann jedoch das Abo-Modell „Fallout 1st“ angekündigt wurde, verging mir die Lust.

Seither sind mehr als anderthalb Jahre vergangen und Bethesda hat ordentlich nachgeliefert:

Wild Appalachia brachte im März 2019 nicht nur eine neue Questreihe und ein Brau- und Destilleriesystem ins Spiel, sondern hatte auch allerlei Balancing-Änderungen im Gepäck und erweiterte den Kryptozoologie-Katalog im Spiel um den Sheepsquatsch.

Nuclear Winter überraschte im Juni 2019 mit einem Battle Royale Modus. Nicht mein Bier, aber es gefällt offenbar genügend Spielern. Das Update hatte aber auch einige Vaults im Gepäck, die von einer Gruppe als Raid-Instanz erkundet werden können.

Wastelanders erfüllte dann einen lang gehegten Wunsch vieler Spieler, als es im April 2020 endlich die menschlichen NPCs nach West Virgina brachte. Zusammen mit einer Story, die 15+ Stunden umfasst, kommen hier die Fallout-typischen Dialogoptionen ins Spiel, mit denen man Gesprächsverläufe beeinflussen kann. Dutzende Locations im Spiel sind nun von NPCs bevölkert, die sich dort niedergelassen haben und natürlich gibt es auch überall auf der Karte Zufallsbegegnungen mit teils freundlichen und teils feindlichen Gesellen. Verschiedene Fraktionen wollen, dass ihr euren Ruf bei ihnen verbessert und Begleiter warten darauf, dass ihr sie in euer C.A.M.P. einladet.

The Legendary Run führte im Juni 2020 die Seasons für Fallout 76 ein. Nach großem Unmut der Community über den nötigen Grind zum Durchspielen der Season hat Bethesda schnell reagiert und die Challanges angepasst.

One Wasteland for all krempelte im September 2020 dann das gesamte Balancing um. Ganz nach dem Vorbild von „One Tamriel“ in The Elder Scrolls Online gibt es nun dynamische Gegnerstufen. Das heißt, jeder Gegner, dem man begegnet, wird instanziert berechnet und auf das eigene Level angeglichen. Dies ermöglicht ein leichteres Zusammenspiel neuer Charaktere und erfahrener Spieler. Wenn mein Charakter auf Stufe 50 ist und der meines Freundes auf Stufe 10, können wir trotzdem eine Gruppe bilden. Begegnet uns dann ein Supermutant, so wird mir dieser auf Stufe 50 angezeigt und meinem Freund auf Stufe 10. Auch die Schadensberechnung und der Loot nach dem Sieg werden für jeden Spieler eigenständig berechnet. Das funktioniert wunderbar, hat aber auch einen großen Haken: Als Solospieler, der einen schleichenden Scharfschützen spielt, konnte ich damals problemlos alle Gegner auf Distanz ausschalten, bevor ich auch nur ansatzweise entdeckt wurde. Jetzt habe ich plötzlich unfassbare Probleme, zu überleben und jeder Gegner verkraftet mehrere Kopfschüsse aus meiner besten Waffe. Es scheint so, als wären aktuell Charaktere im Vorteil, die entweder auf Nahkampf oder auf automatische Waffen spezialisiert sind.

Steel Dawn steht bereits in den Startlöchern. Im Dezember 2020 ist es dann soweit und die Stählerne Bruderschaft kehrt mit dem nächsten kostenlosen Update zurück nach Appalachia.

Mich hat auf jeden Fall gerade wieder das Fallout-Fieber gepackt und die vielen neuen Inhalte sind für mich Grund genug, euch daran teilhaben zu lassen. Ob ich mich dazu entscheide, einen ganz neuen Charakter anzufangen oder ob ich meinen Scharfschützen zu einer Fortbildung schicke, erfahrt ihr dann in der nächsten Woche.