Pac-Man World 3 (Review)

Pac-Man feiert augenscheinlich unentwegt Geburtstag, denn nachdem bereits in Pac-Man World sein zwanzigster Geburtstag Anlass zum freudigen Hüpfen war, stehen in Pac-Man World 3 die Feierlichkeiten zum 25. Geburtstag an. Zusammen mit seiner Familie will Pac-Man seinen Ehrentag begehen, doch wie es unser Held in gelb kennt, soll es einfach nicht sein, dass er sein Jubiläum genießen kann und ruckzuck findet er sich in einem geisterhaften Konflikt wieder.

Der böser Wissenschaftler Erwin hat einen Großangriff auf das Spektralreich und die Erde gestartet und zusammen mit seinen langjährigen Widersachern muss Pac-Man den verrückten Wissenschaftler aufhalten, bevor er für Tod und Verwüstung sorgen kann. Auf den ersten Blick scheint Pac-Man World 3 eine klare Fortsetzung der Tradition der ersten beiden Pac-Man World-Spiele zu sein. Pac-Man springt und rennt durch weitgehend lineare 3D Level und kann aus der Luft heraus auf den Boden prallen wie ein Basketball (leider nur noch maximal drei Mal am Stück), sowie mit einem kurzen Anlauf auf der Stelle mit hoher Geschwindigkeit durch die Gegend kugeln.



Neu ist allerdings Pac-Mans Nahkampfangriff, der es ihm erlaubt, auch gegen Gegner zu kämpfen, die sich mit Stacheln gegen Angriffe von oben schützen. Das Kampfsystem ist aber trotz der Wahlmöglichkeit aus zwei verschiedenen Angriffen – sowie der Unterstützung von kurzzeitigen Power-Ups, die es in den Levels zu sammeln gibt – enorm unspektakulär, da keinerlei Kombinationsmöglichkeiten geboten werden. Man muss also einfach nur für jeden Gegner entscheiden, welcher Angriff gerade optimal ist.

Ganz und gar nicht optimal ist dementsprechend die Entscheidung der Entwickler, den Spieler immer wieder aufzuhalten und zu zwingen, sich gegen umfangreiche Wellen von simplen Gegnern zu prügeln. Die Kämpfe sind nicht nur völlig anspruchslos, sie sind auch langweilig, weil spielerisch hoch monoton, und repetitiv, weil es schlicht viel zu wenige ernsthaft verschiedene Gegnertypen gibt. Insgesamt verbringt man im Spiel ca. ein Viertel der Zeit mit Kämpfen gegen Gegnerwellen und schon in der ersten Spielstunde haben diese sich vollkommen abgenutzt.



Das ist schade, denn in Sachen Spielmechanik ist Pac-Man World 3 ansonsten der rundeste Teil der Reihe. Schwierigkeiten auf der richtigen Plattform zu landen sollte nun niemand mehr haben und das Rennen in Kugelform wird im Leveldesign viel besser genutzt als jemals zuvor. Leider sind aber die Leveldesigns an sich deutlich weniger clever als in den beiden Vorgängern und stecken voller wiederholter Abschnitte. Anders als Pac-Man World und Pac-Man World 2, die erstaunlich schwierig sind, ist Pac-Man World 3 enorm harmlos, selbst auf dem höheren der beiden zur Verfügung stehenden Schwierigkeitsgraden.

Dem gegenüber steht der deutlich düstere und bedrohlichere Stil des Spiels, der zu einer recht widersprüchlichen Optik führt. Während Pac-Man und die Geister wie gewohnt kunterbrunt-fröhlich aussehen, ist die Umgebung, genau wie die neuen Gegnertypen semi-realistisch, düster und bedrohlich. Wenn Pac-Man sich im Spektralreich aufhält, mag das noch irgendwo sinnhaft sein, auf der Erde, die ja bereits in den Vorgängern als recht freundlicher Ort etabliert wurde, hingegen nicht. Auch musikalisch setzt Pac-Man World 3 auf ungewohnte Kost. Statt eingängiger Themen gibt es hauptsächlich atmosphärische Klänge und ziemlich oft sogar gar keine Musik.



Pac-Man World 3 ist immernoch ein ordentliches 3D Jump & Run, kann sich aber absolut nicht mit seinen Vorgängern messen. In Anbetracht der Fortschritte in Sachen Steuerung ist das besonders schade. Der Fokus auf langweilige Kampfsequenzen und die anspruchslosen Leveldesigns schaden dem Spiel leider doch merklich. Der Artikel basiert übrigens auf der Xbox-Version, obgleich sogar die PSP und die Nintendo DS-Version inhaltlich weitgehend identisch zum Konsolenspiel sind. In Hinblick darauf, dass die Performance schon auf der Xbox nicht bombenfest – wenngleich weitgehend unproblematisch – ist es aber höchst fraglich, ob man die Handheld-Versionen als Alternative auffassen kann.

Getestet auf Xbox.