Katzen, KI und Cyberpunk bietet das Point-&-Click-Adventure Cat’s Request. Kater Ash ist deutlich humanoider als die Katze in Cat and Ghostly Road und trifft auch auf weitere humanoide Tiere und Androiden.
Computerviren
Begleitet wird Ash von einer KI, die er selbst erschaffen hat. Deren Namen schwankt zwischen Root, Rut und Wurzel, denn besonders gut ist die deutsche Übersetzung nicht. Für das Verständnis reichen die Texte aber gerade so aus.
Die Stadt wird von KI gesteuert und reagiert auf Viren mit einem Verbot von körperlosen KIs. Dazu gehört auch Root, da Ash weder Job noch Geld hat. Also zieht er los, um einen Körper zu suchen, für den er erst einmal Geld für eine Anzahlung verdienen muss. Doch dann kommt ihm die Ermittlung der Geschehnisse in der Stadt dazwischen.
Zwei Charaktere
Spielbar sind in Cat’s Request sowohl Ash als auch Root. Beide bewegen sich auf die gleiche Weise nach rechts oder links, Root als digitale KI kann jedoch nicht mit anderen Charakteren sprechen. Oder zwischen Abschnitten wechseln. Während Ash also durch die Stadt und einige weitere Orte läuft (oder schwimmt), kümmert Root sich um andere Dinge. Ähnlich wie in A Space for the Unbound, dringt Root in das Bewusstsein von Personen ein. Dafür klicke ich auf zwei verschiedene Icons, wenn Root ausgewählt ist, und warte auf den Wechsel.
Die Rätsel im Bewusstsein sind besonders simpel gestrickt. Ich sammle auf, was ich aufsammeln kann, und setze es an einer anderen Stelle wieder ein. Dafür erhalte ich einen Gegenstand, den Root in ihrem Inventar nach draußen mitnimmt.
Ash dagegen kann eine ganze Reihe von Gegenständen einpacken, die teilweise nicht für die Hauptstory oder überhaupt für Rätsel benötigt werden. Darunter sind einige verschiedene Lebensmittel und Gerichte, um seinen Gemütszustand zu heilen. Der kann aufgrund verschiedener Tätigkeiten sinken und muss für verschiedene Orte ausreichend hoch sein. Allerdings gibt es keine Orte, an denen seine Moral niedrig sein muss oder sich merklich etwas unterscheidet. Deshalb läuft es darauf hinaus, dass ich meistens den einen Job erledigt habe, um ein wenig Geld zu verdienen. Damit habe ich dann Gerichte gekauft und Ash vollgestopft, bis die Leiste wieder vollständig gefüllt war. Letztlich fühlt sich das gesamte Konzept überflüssig an und hemmt nur den Fortschritt für ein paar Minuten.
Die Laufgeschwindigkeit ist sehr langsam. Ebenso die Zeigergeschwindigkeit. Das stört besonders, wenn ich dann doch einmal zwei verschiedene Gegenstände bei einem Rätsel ausprobieren will. Oder wenn ich mehrere Gegenstände direkt nacheinander irgendwo einsetzen muss.
Auf ins All
Hauptsächlich spielt Cat’s Request zwar in der Cyberpunk-Stadt statt. Daneben gibt es aber noch weitere Orte. Von der Mülldeponie aus führt der Weg auch auf weitere Planeten. Das waren zwar überraschende Orte, aber dadurch fühlt sich die Welt weniger kohärent an. Allerdings gibt es auch Rätsel, die an diese Orte führen, um sie zumindest ein bisschen mit der Stadt zu verbinden.
Viele der Rätsel kann ich bereits von Anfang an beginnen. So habe ich für einen Roboter neue Augen gesucht und nebenbei ein paar Gegenstände gefunden, die ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gebraucht hätte. Damit konnte ich dann ein wenig herumspielen und weitere Gegenstände erhalten, bei denen ich nicht wusste, wofür ich sie brauchen würde. Doch meistens ist klar, welche Gegenstände ich für welches Rätsel benötige, weshalb auch ein volleres Inventar kein Problem war.
Deshalb gab es nur zwei Stellen im Spiel, die mir wegen fehlender Gegenstände Probleme bereitet haben. Einmal kurz nach Beginn, weil ich vergessen hatte, einen Gegenstand zu kaufen, den ich gebraucht hätte. Ein zweites Mal sehr kurz vor dem Ende. Dabei war das Problem allerdings, dass ich alle Voraussetzungen für den Gegenstand erfüllt habe und den Gegenstand bloß nicht bekommen habe.
An einer anderen Stelle ließ sich ein Bug durch Speichern und erneutes Laden beheben, hier leider nicht. Insgesamt dauert Cat’s Request im ersten Durchgang rund zwei Stunden, erneut an diese Stelle zu spielen, wäre also etwas schneller. Aber motivierend ist es auch dann nicht, zehn Minuten vor Ende durch einen Bug aufgehalten zu werden.
Fazit
Cat’s Request ist ein weitgehend unauffälliges Adventure. Die Rätsel sind weitgehend sehr simpel und die Geschwindigkeit eher gemächlich. Wann ich zwischen den beiden Spielfiguren wechseln muss, ist auch sehr deutlich. Die wenigen Bugs, die im Spiel vorhanden sind, stören allerdings stark. Deshalb kann ich Cat’s Request nur eingeschränkt empfehlen. Und wenn, dann am besten mit mehreren Speicherständen.
Herzlichen Dank an Sometimes You für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf PlayStation 5.