Cat and Ghostly Road (Review)

Im Point-&-Click-Abenteuer Cat and Ghostly Road steuere ich eine Katze, die nach der Seele ihres Herrn sucht, der sie gerettet hat. Die Rettungsaktion hat ungefähr zwei Stunden gedauert und mich gemeinsam mit der Katze an zahllosen Geistern vorbeigeführt. Zugegeben, das Spiel hat mich primär wegen der Katze interessiert, aber daneben auch wegen der asiatisch inspirierten Geisterwelt.

Die Fähigkeiten einer Katze

Katzen sind nicht besonders groß, reichen also nicht an alle Gegenstände heran. Sie können ihre Geistersicht aktivieren, um Geister wahrzunehmen. Die Katze in Cat and Ghostly Road kann zudem Objekte in ihrem Beutel kombinieren. Gewappnet mit allen Fähigkeiten, die sie braucht, macht sich die Katze nach einem kurzen, funktionellen Tutorial auf, die Seele ihres Herren zurückzuerlangen. Die wurde von einem bösen Geist gestohlen.

Per Knopfdruck kann ich Objekte und Figuren hervorheben, mit denen die Katze interagieren kann. Manche Sachen sammelt sie ein (nicht immer mit Kommentar), andere kommentiert sie nur. Das gilt für Objekte ebenso wie für Geister und Lebewesen.

Zuerst hatte ich den Eindruck, es sei nur von Vorteil, möglichst häufig die Geistersicht zu aktivieren. Manchmal sind die Unterschiede zwischen ihr und der normalen Sicht aber doch größer als nur das Vorhandensein von Geistern.

Da ist ein Geist im Kissen!

Wähle ich im Inventar zwei Gegenstände nacheinander aus, kann ich sie eventuell kombinieren. Wer irgendwo feststeckt, kann also nicht nur weiter nach neuen Objekten suchen, sondern auch schauen, ob sich vorhandene verbinden lassen. 

Zusätzlich lernt die Katze, ihre Gestalt zu ändern. Sie wird humanoider, größer und läuft dann auf zwei Beinen. Oft hilft diese Fähigkeit nicht, daher habe ich sie im entscheidenden Augenblick erst einmal völlig vergessen. 

Zwischen dem Herumklicken, Laufen und Kombinieren findet Cat and Ghostly Road auch Raum für ein paar kleinere Minispiele. Teilweise sind sie aufs Rätseln ausgelegt, ohne zu komplex zu werden.

Zeigen

Zu Beginn hat mir die Steuerung ein paar Probleme bereitet. Allerdings vor allem deshalb, weil das Spiel nichts erklärt und ich ausprobieren musste. Aber da ich nicht allzu viele Point-&-Click-Abenteuer spiele, gerade auf Konsole mit Controller, musste ich etwas herumprobieren. Ein Stick lenkt dabei die Katze und der andere den Zeiger. 

Insgesamt bewegen sich Katze und Zeiger ein wenig langsam. Besonders stört das, wenn der Zeiger und das Objekt, das ich anklicken will, sich in unterschiedlichen Ecken des Bildschirms befinden. Zudem fehlt mir ein wenig ein deutliches optisches Feedback, ob der Zeiger sich auf einem interagierbaren Objekt befindet. Manchmal wusste ich nicht, ob er sich an der richtigen Stelle befindet. Vor allem wäre eine Unterstützung des Touchscreens auf Switch sehr angenehm, um die Bewegung des Mauszeigers zu umgehen.

Rätseln

Die Schwierigkeit der Rätsel in Cat and Ghostly Road schwankt. Einige sind schneller gelöst als ausgeführt, etwa wenn es darum geht, was benötigt wird, um einen Baum zu pflanzen. Oder wenn ich Wasser brauche. Bei anderen war ich mir unsicher, ob ich alle benötigten Gegenstände gefunden hatte. Die meisten sind allerdings gut lösbar. Nur manchmal ergeben die Lösungen erst hinterher Sinn.

Verbundene oder einzelne Objekte kann ich auch aus dem Inventar holen, um sie dann an der richtigen Stelle zu verwenden oder abzugeben. Das fühlt sich allerdings unbeholfen an. Als ich herausgefunden hatte, dass ich Objekte doppelt auswählen kann, damit ich sie außerhalb des Inventars habe, wurde der Vorgang jedoch angenehmer. Vorher hatte ich einen Gegenstand ausgewählt und dann das Inventar über ein Icon geschlossen.

Die Texte von Personen oder der Katze geben häufig Hinweise. Sogar eine deutsche Übersetzung ist dabei. Besonders schön klingen die Texte nicht, aber sie sind zweckmäßig und gut genug, um beim Rätseln nicht hinderlich zu sein. 

Insgesamt zeichnen die Figuren und die abwechslungsreichen Gebiete eine spannende Welt, die einen begrenzten Raum hat, sich zu entfalten. Gleichzeitig finden sich aber auch viele kleine Geschichten wie die des kleinen Fisches, der den Mut eines Drachen braucht. 

Letztlich kam ich nicht ausschließlich durch Nachdenken und Lesen der Texte bis zum Ende des Spiels. Hin und wieder habe ich doch nur ausprobiert, Objekte irgendwie zu verbinden, um damit vielleicht voranzukommen. Bisweilen hilft das aber nicht weiter, wenn stattdessen eine andere Fähigkeit der Katze gefragt ist.

Fazit

Das Point-&-Click-Adventure Cat and Ghostly Road leidet auf Konsole leider unter einer suboptimalen Steuerung. Die kleinen Geistergeschichten sind interessant, an mancher Stelle jedoch knapp. Die Rätsel schwanken in ihrer Schwierigkeit, sind aber gut in die Geschichte eingebunden. Insgesamt möchte ich eine eingeschränkte Empfehlung für die Konsolenfassung von Cat and Ghostly Road aussprechen.

Herzlichen Dank an Sometimes You für die Bereitstellung des Testmusters. Gerätselt auf Nintendo Switch.