Master Maker 3D Ultimate (Review)

Mit Super Mario Maker hat Nintendo das kreative Potenzial von Millionen von Spielern entfacht und die Grundlage für unzählige Levelkreationen aus aller Welt gelegt. Allerdings ist Mario Maker auf zwei Dimensionen beschränkt, was im Hinblick darauf, wie kompliziert Leveldesign in der dritten Dimension werden kann, durchaus sinnvoll erscheint, aber dennoch immer wieder Begehrlichkeiten weckt. In diese Lücke möchte jetzt der Master Maker 3D Ultimate treten und Spielern ermöglichen, auch Hüpfparcours mit Tiefe zu gestalten.

Im Interesse der einfacheren Handhabbarkeit operiert Master Maker 3D Ultimate auf einem festen Raster. Auf diesem Raster kann man eine Reihe unterschiedlicher Blöcke positionieren, um seinen Ideen Form zu geben. Diese Einschränkung erscheint in Anbetracht der schwierigen Komposition im Raum sinnvoll, ergibt aber gleichzeitig ein für 3D Spiele ungewöhnlich förmliches Bild.

Die Bedienung des Leveleditors ist intuitiv und auch mit dem Controller problemlos möglich, allerdings gibt es eine ganz wesentliche Einschränkung, die die Freude am Levelbau nehmen kann: Speichert man ein Level, kann man es nicht mehr modifizieren. Zwar kann man auch ohne das Level zu speichern jederzeit seine Kreation probe spielen, aber der Zwang, seine Arbeit in einer einzelnen Sitzung zu beenden und nicht noch einmal überarbeiten zu können, ist ziemlich demotivierend. Darüber hinaus sorgen die mechanischen Einschränkungen des Spiels dafür, dass im Story-Modus des Spiels alle denkbaren Ideen bereits exploriert wurden und man mit dem Leveleditor keine wilden Kreationen wie in Mario Maker erstellen kann. Für den Leveleditor, so sehr er ein Alleinstellungsmerkmal von Master Maker 3D Ultimate ist, lohnt sich der Kauf des Spiels sicherlich nicht.

Mechanisch ist Master Maker 3D Ultimate auf das Wesentliche beschränkt. Man kann seinen Baumeister in alle Himmelsrichtungen bewegen, springen und in der Luft einen Doppelsprung ausführen. Darüber hinaus kann man in vielen Levels eine Schaufel finden, die man dann, bis man das nächste Mal von einem Gegner getroffen wird, wie einen Bumerang als Waffe einsetzen kann. Die Spielgeschwindigkeit von Master Maker 3D Ultimate ist leider sehr gering. Dennoch ist das Spiel in der standardmäßigen dynamischen Kameraperspektive kaum spielbar, weil die Kamera sehr eng an der Spielfigur sitzt und beim Sprung die Plattformen unter der Spielfigur erst zu sehen sind, wenn jegliche Nachjustierung unmöglich ist. Immerhin gibt es aber eine zweite Kameraperspektive von schräg oben, die ausreichende Übersicht gewährleistet.

Es gibt nur sehr wenige dynamische Levelelemente. Der Großteil der Level besteht aus soliden Blöcken, einzig einige Gegner und fahrende Plattformen sorgen für etwas Abwechslung, allerdings sind die fahrenden Plattformen – in der statischen Kameraperspektive – keine ernsthaften Hindernisse, sondern vor allem ein Ärgernis, weil sie sehr langsam fahren, schlecht synchronisiert sind und man in Levels mit fahrenden Plattformen allzu viel Zeit mit Warten zubringt. Ein Großteil meiner digitalen Tode geht aufs Konto der Ungeduld was die fahrenden Plattformen anbelangt.

Etwas eigenartig erscheint, dass die Leveldesigns immer wieder scheinbare Deko-Konstruktionen enthalten, die es ermöglichen, dem Großteil des Leveldesigns auszuweichen und in Windeseile ins Ziel zu hüpfen. Die fünfzig Level des Hauptmodus sind in ca. einer Stunde zu absolvieren, wem das nicht reicht, der kann allerdings noch vierhundert weitere Level spielen, die ein wenig dargestellt sind wie Community-Level, allem Anschein nach aber auch von den Designern von Master Maker 3D Ultimate stammen. Es ist allerdings nicht sehr wahrscheinlich, dass man nach Abschluss des Storymodus noch Lust auf weitere 400 Level dieses Spiels hat, denn leider ist die Mechanik recht eintönig und die Levelelemente sehr konservativ, so dass man schon vor Abschluss des Storymodus eigentlich alles gesehen hat, was das Spiel zu bieten hat.

Master Maker 3D Ultimate ist ein grundsätzlich solides 3D Jump & Run, das abseits der unbrauchbaren Standardkameraperspektive und dem ermüdenden Spieltempo keine fundamentalen Probleme hat, aber auch wenig zu bieten hat. Für wenige Stunden kann Master Maker 3D Ultimate passabel unterhalten, aber es gibt eine ganze Menge besserer Alternativen, auch für den schmalen Geldbeutel.

Vielen Dank an Eastasiasoft für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Xbox Series X.