Tekken 2 (Review)

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Wie nicht wenige Spiele auf der ersten PlayStation, hat auch Tekken frühzeitig Nachfolger spendiert bekommen. Bereits 1 Jahr nach dem Original erschien Tekken 2 und brachte zahlreiche Neuerungen mit sich. Somit ging der Kampf um die eiserne Faust in die zweite Runde.

Tekken 2 character showcase
Heihachi Mishima | King | Yoshimitsu | Jun Kazama

Kazuya ist nun an der Macht

Zwei Jahre sind vergangen, seitdem Kazuya Mishima seinen Vater Heihachi Mishima im ersten „The King of Iron Fist Tournament“ besiegt hatte und daraufhin ihn ebenso in eine Schlucht warf. Durch diesen Sieg erlangte Kazuya die Kontrolle über das Familien Unternehmen, die Mishima Zaibatsu, welche zuvor von Heihachi geführt wurde.

In Tekken 2 ist nun Kazuya der neue finale Boss, welcher ebenso ein Turnier veranstaltet, das „The King of Iron Fist Tournament 2“. Wie sich herausstellt, schlummert außerdem in Kazuya eine böse Macht, welche wir als Spieler im finalen Kampf erblicken können. Unter den Teilnehmern finden wir die üblichen Kandidaten aus dem ersten Teil, wie King, Yoshimitsu, Marshall Law, Paul Phoenix, Nina Williams usw.. Doch auch Heihachi tritt im Turnier an, denn dieser hat den Wurf in die Schlucht überlebt, was wir direkt im Intro Video sehen können, und ist darauf aus sich die Mishima Zaibatsu zurück zu holen.

Zu den neuen Teilnehmern zählen Lei Wulong, Baek Doo San, Bruce Irvin, Roger/Alex und Jun Kazama. Letztere spielt noch eine große Rolle, worüber den meisten spätestens ab Tekken 3 klar werden sollte.

Tekken 2 Kazuya and Angel
Kazuya Mishima, nach seinem Aufstieg zum Boss

Tekken 2 ist mehr in so ziemlich allem

Verglichen zum ersten Teil hat sich im Umfang vieles getan. Erst mal ist die Charakterauswahl von 17 auf 23 gestiegen, wobei alle aus Teil 1 noch vorhanden sind und jeder Charakter ein weiter ausgebautes Move-Set erhalten hat. Die Kampfarenen haben sich sogar mehr als verdoppelt! Diese sind von 11 auf 23 gestiegen. Die selbe Zahl ist hier auch nicht zufällig, denn hier hat nun jeder Charakter eine eigene Kampfarena, welche immer passend zur Begegnung zum Einsatz kommt.

Doch das ist nicht alles. Tekken 2 hat auch mehr Modi, als sein Vorgänger. Neben Arcade und VS gibt es nun vier neue Modi.
Survival: Man kämpft so viele, immer schwerer werdende Kämpfe, bis man K.O. geht. Für einen High-Score.
Time Attack: An sich das selbe wie Arcade, aber mit einer mitlaufenden Zeit. Ebenso für einen Highscore.
Team Battle: Beide Spieler wählen sich bis zu 8 Kämpfer aus und jeder hat nur 1 Leben. Geht ein Kämpfer K.O., kommt der nächste dran. Bis ein Team komplett geschlagen ist.
Practice: Ein freies endloses Spiel gegen einen Dummy, zum Üben von Techniken.

Tekken 2 character select
Das volle Roster. Die untere Reihe (+ Jun & Lei) sind die Starter, der Rest muss freigeschaltet werden

Mehr Feinschliff im Gameplay

Tekken 2 verbessert sich auch im Gameplay. Die Geschwindigkeit der Bewegung ist besser (doch weiterhin mit viel Luft nach oben), der Schwierigkeitsgrad ist besser umgesetzt, es gibt mehrere neue Moves für jeden Charakter und auch wenige allgemein neue Techniken, wie z.B. „Reversals“ oder Würfe von Hinten. Im Rest hat es sich aber nicht groß geändert. Klassisches 3D Kampfsystem, offene Arenen, 4 Button Angriffe und auch die selben hohen Sprünge sind noch recht identisch zum Vorgänger. Für eine genauere Erklärung zum System, schaut ihr euch am Besten meinen Test zum ersten Tekken an.

Eine weitere Neuerung, die dem Gameplay ordentlich hilft, ist die Fähigkeiten seines Kämpfers in der Command List (Move Liste) einzusehen. Pausiert man das Spiel im Kampf, kann man dieses auswählen und darin störbern. Eine wirklich wichtige Neuerung!

Leider ist es auch immer noch kein volles 3D, wenn auch ein paar wenige Charakter nun kleine spezielle Moves haben, die ein Bewegung im Raum auslösen. Ein Beispiel dazu ist Kazuyas „Mist Step“, bei dem er einen geduckten Seit/Vorwärts Schritt macht. Trotz zahlreicher Verbesserungen gegenüber Teil 1, hält dieser Umstand Tekken 2 im Gameplay-Potential immer noch weit zurück. Wobei dies alleinig wohl gar nicht so schlimm wäre, doch die Verbesserungen haben eben immer noch viel Luft nach oben und damit wirkt das Gesamtbild zwar besser, aber gleichzeitig weiterhin ziemlich steif.

Tekken 2 Roger command list
Rogers Moves: Windmill Punch und Trash Kick

Teuflisch hübscher

An Optik hat sich auch ordentlich etwas getan. Charaktere sehen wirklich besser als im Vorgänger aus. Besonders auffällig bei Charakteren wie Jack oder Kuma, welche in Teil 1 wirklich stark unproportional aussahen. Man sieht einfach, wie die Charaktere „mehr Form annehmen“. Dies sieht man ebenso in den Cutscenes, welche nun auch nicht mehr ganz so gruselig aussehen. Alles definitiv noch mit viel Luft nach oben, aber auch mit gut erkennbarem Fortschritt.

Selbiges kann man beim allgemeinem Design, Sound, Musik und Arenen sagen. Alles wirkt fortgeschrittener, ansehnlicher und mit mehr Atmosphäre. Besonders wenn man das erste mal gegen Kazuya kämpft und dieser die passend düstere Musik im Hintergrund laufen hat. Wirklich ein ordentlicher Sprung zum Vorgänger. Geklonte Stimm-Sets wie im Vorgänger, gibt es übrigens auch fast keine mehr.

Tekken 2 Kunimitsu vs Yoshimitsu
Yoshimitsus düsterer Wald bietet eine tolle Kampfatmosphäre

Auch die neuen Charaktere können sich sehen lassen. Lei Wulong wurde offensichtlich von Jackie Chan inspiriert und passt daher wundervoll in ein Roster, das auch einen von Bruce Lee inspirierten Charakter enthält (Marshall Law). Jun Kazama wirkt als positiver Pol zum bösen Kazuya und Roger/Alex bringen dem Spiel etwas mehr Albernheit, für den kleinen Kontrast. Zu guter letzt bringt Devil (Kazuyas Verwandlung) die übernatürliche Note ins Spiel, welche in späteren Tekken Ablegern eine äußerst wichtige Rolle spielt.

Im Test zum original Tekken vergaß ich zu erwähnen, dass jeder Charakter zwei oder mehr Outfits zur Verfügung hat. Man drückt bei der Auswahl einfach eine andere Taste und bekommt dann das zweite Outfit. Diese sind haben natürlich ebenso in Tekken 2 einen kleinen Boost bekommen. In zwei Fällen stellt das zweite Outfit sogar einen eigenen Charakter dar, mit eigenem Stimm-Set.

Tekken 2 Alex vs Michelle
Hier kommt die Dino-Kopfnuss!!! (Alex ist Rogers zweites Kostüm)

Fazit: Wir kommen der Sache näher

Tekken 2 ist wahrlich ein toller Nachfolger. Es wurde so ziemlich alles verbessert, was das originale Tekken schon bot. Besonders Style und Umfang lassen sich hier ordentlich hervorheben.

Doch ebenso hakt es leider immer noch am Feinschliff und das vor allem an ein paar wirklich wichtigen Punkten, wie z.B. der dreidimensionalen Bewegung. Es macht im Mehrspieler durchaus Spaß und ist einfach abgerundeter als Teil 1, doch für das ordentliche Tekken Feeling braucht es wohl noch einen weiteren Versuch …

Mag ich
– 23 Charaktere und Kampfarenen
– Neue Modi, wie Team Battle
– Verbesserte Präsentation, aber…

Mag ich nicht
– Weiterhin kein richtiges 3D
– Weiterhin recht steif/unflüssig
– Präsentation ist dennoch schlecht gealtert (hat noch viel Luft nach oben)

Gespielt auf: PlayStation, PlayStation 2 (über Tekken 5), PlayStation 3 (PSN Version)