Was ich in Tears of the Kingdom (nicht) zuerst erkunden werde

Gerade bin ich dabei, The Legend of Zelda: Breath of the Wild zum vierzehnten Mal durchzuspielen, während Tears of the Kingdom vor der Tür steht. Also brauche ich eigentlich keinen Nachfolger.

 

Jeder Trailer zu Tears of the Kingdom hat mich von Neuem begeistert. Schon beim Vorgänger habe ich mir sehr viele Theorie-Videos angeschaut und damit die Zeit bis zum Release überbrückt. Jetzt unterhalten mich sehr viele neue Theorien. Von Breath of the Wild war ich kein Stück enttäuscht, dass die coolsten Theorien nicht stimmten, also erwarte ich bei Tears of the Kingdom auch keine Enttäuschung. Selbst, wenn zwei Drittel der Cutscenes aus den Trailern in einer Einstiegssequenz auftreten würden, bevor ich Link zum ersten Mal steuern kann, dann wäre das auch nicht extrem schlimm für mich. Wenn Yunobo der vierte gegenwärtige Recke sein sollte, schon. … na gut, nicht wirklich. Aber ich möchte endlich wissen, warum er bisher nicht gezeigt wurde!

Bauen ist nicht meine Stärke

Es gibt so viele Dinge, zu denen ich etwas sagen könnte, wie ich Krogsamen in Breath of the Wild sammeln kann. Die neuen Fähigkeiten sehen nach sehr viel Spaß aus, auch wenn ich üblicherweise nicht viel Kreativität walten lasse, wenn ein Minimum ausreicht. Auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich Häuser bauen soll, wenn ich keine zwei Blöcke aufeinanderstapeln kann. Dann wiederum kann ich mir, in Freiheit entlassen, auch ein wenig Mühe geben. Vielleicht baue ich dann auch das eine oder andere etwas aufwändigere Fluggerät.

Vor allem aber bin ich gespannt darauf, meine virtuelle Zweitheimat neu zu erkunden. Veränderungen zu entdecken. Ich mag zwar nicht jeden Ort auf Anhieb auf der Karte zeigen können, aber Himmelsrichtungen kann ich gut einschätzen. Ein paar der Orte, besonders aus dem letzten Trailer, habe ich auch selbst gedanklich an die Stellen gesetzt, die ich hinterher in Analysevideos gesehen habe. Also bin ich mir sicher, dass mir auch viele der dezenteren Veränderungen auffallen werden. Schon allein deshalb finde ich es großartig, dass Tears of the Kingdom die gleiche Karte mit Veränderungen benutzt. So viele Dinge, die ich wiedererkennen kann! So viele Dinge, die ich neu entdecken kann!

Ist das eine Nebenaufgabe?
Sind wir hier bei Super Mario?

Ich habe schon eine gedankliche Liste, welche Orte ich besonders gern erneut besuchen möchte. Ist Taburasa canon? Ist die Akkala-Festung noch immer ein Hort des Bösen? Passiert noch etwas mit den Leviathan-Skeletten und den riesigen Knochen oder bleiben sie weiterhin eher dekorativ? Wie geht es Purah und Robelo in ihren Instituten (nachdem ich kürzlich zum ersten Mal die bei Cherry erhältlichen Waffen benutzt habe)? Was ist mit Angelstedt und der Phirone-Region (ihr wisst schon, da wo die meisten vormals extrem mysteriösen Ruinen im Dschungeldickicht verborgen sind)? Und da unterirdische Abschnitte in Tears of the Kingdom von Bedeutung sein sollen: Wisst ihr eigentlich noch, wer ziemlich tief nach unten gefallen ist? Meister Koga. 

Aber was am allerwichtigsten ist: Hat Symin vom Hateno-Institut den Pilzhype in der kleinen Stadt ausgelöst? Tatsächlich war das mein erster Gedanke, nachdem ich Hateno unter all den Pilzhüten wiedererkannt habe. Schließlich gehört zur kleinen Questreihe um das neue Foto-Modul (für den Shiekah-Sensor +) das Fotografieren und Sammeln von Pilzen. Kann das noch Zufall sein?

Meine Pläne … oder so

Es würde mich nicht einmal wundern, könnte ich jetzt schon wissen, wo genau Links Reise in Tears of the Kingdom beginnt (die grobe Örtlichkeit ist ja definitiv bekannt). Dann könnte ich mir also einen Reiseplan erstellen. 

In östlicher Richtung bietet sich wahrscheinlich an, von Norden nach Süden zu wandern, am Totenkopf-Teich und der Quelle der Kraft vorbei erst einmal zu Robelo. Dort ist auch ein Labyrinth in der Nähe, mit dem vielleicht etwas passiert. Der Wächter auf dem Weg mit der blauen Flamme sollte ja nicht mehr stören. Zumal die Institute doch hoffentlich aktiviert bleiben. Sein Sohn Gratian lebte zuletzt in Taburasa weiter südlich, also treffe ich ihn dort vielleicht an. Ob ich die farbenfrohen Häuser des Bauunternehmens Jolanda auch an anderen Orten sehen werde?

Vorbei an der Akkala-Festung macht der Weg einen kleinen Schlenker, ein Besuch der Ranelle-Straße mit den riesigen Ruinen und den Überschwemmungen wäre bestimmt cool, bis ich schließlich in Hateno lande (die Zoras können warten) und mich mit Pilzen einkleide. Wollte ich schon immer. Da ich gerade bei Purahs Institut bin: Wie mag es wohl Impa gehen? Die Jüngste war sie in Breath of the Wild schließlich nicht. Vielleicht spielt auch Paya eine größere Rolle (wäre sie nicht ein ausgezeichneter vierter Recke? Nein?). 

Noch weiter südlich befindet sich der Dschungel von Phirone mit den vielen Ruinen und der Quelle des Mutes. Aber weiter nach Angelstedt. Ob Glücksspiel inzwischen wohl verboten ist?

Dort würde meine Reise natürlich nicht enden. Schon weil Jotwerde (Eventide Island) nur einen Katzensprung entfernt ist. Da scheint sich ja auch einiges getan zu haben. Einmal abgesehen davon, dass ich auch sehr viele Orte auf den restlichen zwei Dritteln der Karte besuchen will. Die achte Kriegerin und das vergessene Schwert muss ich schließlich auch unbedingt finden (oder die Orte besuchen, an denen sie in Breath of the Wild sind), und die sind in einer ganz anderen Ecke.

Ich will mich verlaufen

Natürlich hoffe ich darauf, dass ich mich wieder wie in Breath of the Wild von allem Möglichen ablenken lassen kann, statt Markierungen zu verfolgen, selbst wenn diese nur gedanklich sind. Außerdem, wenn möglich, werde ich wieder die Pro-Ansicht ohne Kartenanzeige wählen (was ich seit dem zweiten Durchgang Breath of the Wild beinahe durchgehend mache). So lasse ich mich noch leichter von meinen Zielen ablenken.

Ob ich also überhaupt ein Stück von meinem Weg gehen werde? Kleine Abschnitte halte ich durchaus für wahrscheinlich, aber der Weg zwischen den beiden Instituten führt unweigerlich am Gebiet der Zoras vorbei. Oder hinüber, jetzt da der ewige Regen gestoppt wurde und Link zudem per Fluggerät wahrscheinlich den Weg vom Norden aus einfacher nehmen kann (ohne Revalis Sturm, viel Ausdauer und Glück). Viel Raum für unendliche Möglichkeiten, doch erst einmal das Dorf zu besuchen, den Schlamm von oben zu untersuchen oder versehentlich zu weit nach Westen abzudriften.

Einmal, zweimal, vierzehnmal

Doch da ich Breath of the Wild nun schon zum vierzehnten Mal durchspiele, drängt sich mir auch die Frage auf, ob ich dasselbe auch mit Tears of the Kingdom erleben kann. An einer Weiterführung der prinzipiellen Offenheit, erst einmal in alle Richtungen gehen zu können, habe ich kaum Zweifel. Auch wenn sich vermutlich für den Anfang eine spezifische Richtung wieder am besten eignen wird. 2017 war der Weg vom Plateau nach Kakariko sehr weit, und danach habe ich nicht gleich Purah gesucht, weshalb mir das Foto-Modul lange entgangen ist. Aber inwieweit wird die Freiwilligkeit bei den Hauptquests weiter eingehalten? Kann ich darauf verzichten, den lächelnden Fischprinzen zu besuchen, wenn mir beim fünften Mal kalte Schauer über den Rücken laufen, während ich ihn nur sehe? Kann Link wieder weitgehend ohne Hilfe den Abspann freischalten? Oder bleibt nur eine freie Wahl der Reihenfolge, wenn doch nicht einmal Link das allein schaffen kann?

Bis dahin muss ich Tears of the Kingdom natürlich erst einmal zum ersten Mal durchspielen. Dabei werde ich vielleicht nicht den vorgezeichneten Weg verfolgen (weder meinen, noch den grob durch die Hauptquests vorgegebenen), aber bestimmt alle Orte besuchen, bei denen ich mich jetzt frage, wie sie aussehen. Und dabei habe ich noch nicht einmal den Himmel und die Höhlen erwähnt!

Dennoch, einer dieser Orte wird vielleicht der erste, den ich ansteuere, sobald ich mich frei bewegen kann. Ich bin schon gespannt darauf, wie lange ich dafür brauche! Wer weiß, vielleicht lande ich sogar stattdessen unvermittelt an einem anderen Ort auf meiner Liste. Rechnet nicht mit einem Reisetagebuch, aber ich werde bestimmt berichten, wie weit ich vom Weg abgekommen bin. Das war schon in Breath of the Wild ein Highlight!