Hidden Through Time (Review)

Um ehrlich zu sein, ich erinnere mich nicht daran, jemals viel Kontakt zu Wimmelbildern gehabt zu haben. Aber das eine oder andere Suchspiel habe ich dann doch schon gespielt. Wenn auch nicht unbedingt als Kind. Durchaus gern, weshalb mich Hidden Through Time sofort neugierig gemacht hat. Ein digitales Wimmelbild-Spiel mit beweglichen Elementen und Interaktivität. Schließlich sind wir so nicht auf starres Papier in Büchern angewiesen. 

Kürzlich hat Entwickler Rogueside die Fortsetzung Hidden Through Time 2: Myths & Magic angekündigt. Welcher Zeitpunkt könnte besser sein, um ihr erstes Suchspiel auszuprobieren?

Kommt, taucht mit mir in unterschiedliche Zeitalter ein!

Wildes Gewimmel

Die Kampagne von Hidden Through Time führt uns durch vier verschiedene Epochen. Wir beginnen in der Steinzeit mit einem kleinen Suchspiel zur Einführung. Doch die Level werden zunehmend komplexer, auch wenn jedes neue Zeitalter mit einem kleinen Spielfeld beginnt. Anfangs hält sich auch die Anzahl der zu suchenden Objekte in Grenzen.

Bei all dem Gewimmel ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Dafür zoome ich herein und heraus, wobei ich bei letzterem natürlich nicht mehr allzu viele kleine Details erkenne. Auf dem Bildschirm meines Smartphones sind manche winzigen Objekte selbst bei der stärksten Vergrößerung noch ein wenig klein, aber durchaus sichtbar. 

Gebäude tippe ich an, um sie zu öffnen, denn darin verbergen sich ebenfalls Gegenstände, Tiere und Personen. In Büschen und Bäumen versteckt sich in der Regel nichts, was ich nicht so sehen könnte, aber tippe ich sie an, verlieren sie ein paar Blätter. Das eine oder andere Feuer entzünde ich auf gleiche Weise.

Natürlich gibt es die „offensichtlichen“ Verstecke wie eine kleine grüne Echse auf einem grünen Blatt, andere Objekte sind anders schwierig versteckt. Wo mag bloß das einzelne braune Huhn stecken? Und welcher ist der richtige Fisch? Als kleine Hilfe sind Hinweistexte vorhanden, wenn ich das gesuchte Objekt unten in der Leiste antippe. Die Tipps sind unterschiedlich hilfreich. Manchmal wirken sie aber auch sehr vage, deuten aber schon eine Richtung an, in der das Objekt dann schnell zu finden ist. Andere ergeben erst dann Sinn, wenn ich das Objekt bereits gefunden habe. Mit ausreichend Geduld und einem ruhigen Blick lässt sich aber alles finden. Man könnte auch möglichst weit herauszoomen und wild auf den Bildschirm tippen, aber dann lohnt sich das ganze Spiel nicht mehr. 

Seht ihr den orangen Dinosaurier?
Versteckt in verschiedenen Zeiten

Einige Objekte tauchen in unterschiedlichen Zeiten auf. Schädel und Kleingetier wie Mäuse, Schlangen und Echsen etwa. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich sie jedes Mal finden muss. Gleichzeitig ist auch nicht jedes auffällig platzierte Objekt ein gesuchtes. So muss ich jedes Mal auf unterschiedliche Gegenstände achten. Schließlich suche ich in Hidden Through Time nicht nach Walter in seinem gestreiften Hemd. Manche Personen sind trotzdem knifflig versteckt. 

Das Spiel ist voller kleiner Details, die es sehr gut verstehen, von den gesuchten Objekten abzulenken. Zwar bewegen sich nur wenige Leute von der Stelle, so dass ich nicht viel zum Beobachten hatte, aber es macht Spaß, die vielen kleinen Gegenstände überall zu entdecken. Ob ich nun nach ihnen suche oder nach anderen.

Teilweise erzählen die Level kleine Geschichten. Von steinzeitlichen Jagden, von Goblins im Wald oder dem Goldrausch. Die Geschichten stellt das Spiel vorwiegend bildlich dar, die kleinen Hinweistexte tragen zum Teil aber dazu bei. Die meisten Texte sind auf deutsch, auch wenn beispielsweise einige Level englische Titel tragen. 

Am interessantesten fand ich das Mittelalter mit Zauberern bei Stonehenge und einem großen Turnier. Auch wenn die vielen Bäume im Wald eine Suche nicht gerade einfacher machen. Aber so ein bisschen Magie und Fantasy zieht eben gleich meine Aufmerksamkeit auf sich. 

Zusätzlich kaufbar sind weitere Epochen oder Orte. So etwa ein paar Level in Japan, bei den Wikingern oder mit Piraten. Die Zusatzinhalte sind zwar im Menü deutlich sichtbar, drängen sich aber nicht besonders auf. 

Leveleditor

Wem die Level nicht ausreichen, kann auf eine große Anzahl von Spielenden erstellter Level zurückgreifen. Interessanterweise konnte ich dadurch auch Level spielen, die das japanische Setting nutzen. Doch wie bei usergenerierten Inhalten häufig, schwankt hier die Qualität ziemlich. Einige Level benutzen aber ebenfalls die Hinweisfunktion.

Hochgeladen habe ich bisher kein eigenes Wimmelbild, weil es ziemlich viele Optionen gibt und ich mit meinem Zwischenergebnis einfach nicht zufrieden war. 

Zwar habe ich die Hauptgeschichte nach knapp drei Stunden komplett angeschlossen, doch durch die Online-Level kann ich das Spiel noch häufiger starten und ein paar neue Wimmelbilder durchsuchen.

Fazit

Hidden Through Time ist ein unterhaltsames Wimmelbild-Spiel, das zwar einfach beginnt, aber zunehmend komplexer wird. Ein bisschen Geduld kann also nicht schaden. Wer sich auf die Suche nach kleinen Objekten einlassen kann, findet hier detailreiche, bewegte Bilder, die zur Entspannung beitragen können. Bevor der Geduldsfaden einreißt, helfen die Hinweise aus, um das wuselige Geschehen mit frischem Blick zu betrachten. Das Spiel eignet sich gut für Fans von Suchspielen und bietet auch für Genreneulinge einen gelungenen Einstieg.

Herzlichen Dank an Rogueside für die Bereitstellung des Testmusters. Gesucht und gefunden auf einem Samsung Galaxy M20.