Cannon Dancer – Osman (Review)

Dieser eher unbekannte side scrolling 2D Platformer findet nach fast 30 Jahren endlich den Weg in die Wohnzimmer der Welt. Bisher konnte man diesen Titel nämlich nur in Spielhallen spielen. Und selbst das ist schwierig, zählt es doch wirklich nicht zu einem Standardtitel. Weiß es denn nach so vielen Jahren überhaupt noch zu begeistern?

Ich gebe direkt zu, ich war bisher nicht in den Genuss einer Session Cannon Dancer gekommen und habe keine Vergleichsmöglichkeit zum „Original“. Entsprechend verdutzt war ich im ersten Moment als ich das Spiel startete und sowohl einen Eintrag für Cannon Dancer UND Osman fand. Sind es zwei unterschiedliche Spiele in einem Bundle? Nein, es ist dasselbe Spiel. In den Spielhallen Japans findet man es nur unter dem Originaltitel Cannon Dancer. Westlich davon trägt es den Namen Osman.

Warum man dann beides im Menü findet liegt nur an der Sprache. Beide wurden in ihrer Originalfassung belassen also sollte man, wenn man Japanisch nicht beherrscht, einfach gleich Osman auswählen. Das ist immerhin auf Englisch. Im Spiel selbst spielt man Kirin, einen leicht bekleideten Söldner dessen einzige Waffe sein eigener Körper ist. Er kann also gut hauen und treten. Dass man nicht mit einem Messer zu einer Schießerei gehen sollte interessiert Kirin nicht. Er hat ja kein Messer.

Schon schön, wenn man Arbeit und Vergnügen verbinden kann.

Sein Auftrag schickt ihn durch verschiedene Stages die bespickt sind mit Gegnern an denen man seinen ganzen Frust rausprügeln kann. Und wenn das nicht hilft setzt man seiner Special Moves ein die einmal um Kirin herum so richtig aufräumen. Am Ende jeder Stage wartet ein ziemlich stylischer Endgegner der aus einem 80er Jahre Fiebertraum entsprungen sein muss.

Etwa eine halbe Stunde Spielzeit dauert ein einzelner Durchgang nur. Allerdings muss man es auch erst einmal bis zum Ende schaffen. Bei dem Pixelgewusel ist es unglaublich schwierig Effekte von abgeschossenen Energiebällen oder Lasern zu unterscheiden.

Auch fies sind die kleinen Flugviecher die gemeinerweise bei nicht allzu genauem hinsehen wie Power Up Kapseln aussehen. Ohne diese kommt man auch nicht weit. Sie unterstützen Kirin beim Kampf gegen die Horde an Gegnern, indem sie beispielsweise Schattenversionen seiner selbst erwecken.

Du bist nicht du wenn du hungrig bist. Aber immerhin auch nicht…das da.

Ein weiterer Bonus ist die Möglichkeit mit der linken Schultertaste zurückzuspulen. Hat man seine Energie denn mal wieder verloren muss man nicht gleich wieder von vorne starten sondern kann einfach ein wenig zurückspulen und es beispielsweise noch einmal mit einem besonders hartnäckigen Boss aufnehmen.

Neben der konsolen- und spielerfreundlichen Version des Spiels bietet Cannon Dancer – Osman auch die ursprüngliche Spielhallenerfahrung. Naja, fast. Auch im Herausforderungsmodus darf man sich zwei Zusatzhilfen aussuchen, denn sonst wäre es so gut wie gar nicht schaffbar. Man sollte also gut überlegen was man mit ins Spiel nimmt. Cheats sind hier jedoch nicht erlaubt und man muss das Spiel mit einem einzigen Leben durchspielen. Wer auf Game Over Bildschirme steht kommt hier voll auf seine Kosten.

Fazit

Was macht das Spiel so besonders, das ein Kauf 27 Jahre nach ursprünglichem Erscheinens noch lohnenswert macht? Ehrlich gesagt, nichts. Kampfspiele gibt es wie Sand am Meer und auch viele die einfach besser sind. Cannon Dancer – Osman ist einfach nur schwer um der spielenden Person in den Allerwertesten zu treten. Wieder und wieder und wieder. Masochisten, hier ist eure Chance. Aber ich betone noch einmal, dass es gerade mal 30 Minuten Spielzeit sind für die man hier bezahlt – wenn man es überhaupt bis zum Ende schafft.

Einen herzlichen Dank an ININ Games für die Bereitstellung des Mustercodes. Geprügelt auf Xbox Series X.