The Spirit and the Mouse (Review)

Klein zu sein kann oft ziemlich frustrierend sein. Das wissen vor allem Mäuse. Besonders die mit ganz besonders großem Herz wie Lila. Sie macht sich Sorgen um die Menschen in ihrem kleinen Dorf in Frankreich. Viele von ihnen scheinen nicht besonders glücklich zu sein, aber was kann sie als so kleines Wesen, das von allen bestenfalls ignoriert wird, schon tun? Ein außerordentlich schweres Gewitter hilft ihr dabei ihr Helfersyndrom endlich ausleben zu können. Eigentlich ist das nämlich die Aufgabe von Geisterwächtern (die größer und stärker sind als sie), aber durch einen Zufall gelangt die kleine Maus selbst an diese Kräfte und muss den Dorfbewohnern bei ihren Problemen helfen, indem sie jedem Gegenstand aus Metall einen Stromschlag versetzt.

Natürlich ist es nicht ganz soo einfach. Die Menschen des Dorfes haben unter den Folgen des Gewitters mit manchmal mehr und manchmal weniger ernsten Problemen zu kämpfen. Die Generatoren funktionieren nicht und Lila muss die munteren kleinen Stromwesen finden, die im Dorf frohlocken, statt im Generator ihren Job zu erledigen. Das heißt vor allem sehr viel Sucherei und Kletterei. Als Geisterwächter-Maus kann man immerhin einfach in Stromquellen hineinspringen und durch Kabel an schlecht erreichbare Stellen transportiert werden. Sehr praktisch! Jedes kleine Helferlein schickt die freundliche kleine Maus wieder los irgendetwas zu erledigen und so verbringt unsere kleine Pelzfreundin eine ganze Nacht damit zu quieken, rennen, fallen, klettern, Dinge einzusammeln und Stromschläge zu verteilen.

In The Spirit and the Mouse spielt man die namensgebende Maus aus der Perspektive der dritten Person und muss sich in einer überschaubaren, aber dichten 3D-Umgebung orientieren. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Wegfindung. In vielen Fällen kann man interessante Wegpunkte leicht entdecken, muss aber auf Grund des beschränkten Movesets der Maus clever die Begebenheiten der Umgebung nutzen. Hierbei ist insbesondere anzumerken, dass The Spirit and the Mouse einige Vertikalität biete, die Maus aber nicht springen kann, so dass man verschiedene Interaktionspunkte nutzen muss, um an Höhe zu gewinnen. Immer wieder muss man sich aber auch an verschiedenen Stellen geschickt fallen lassen, um seinem Ziel näher zu kommen.

The Spirit and the Mouse ist ein richtig tolles kleines Abenteuer für Anfänger, die knuffige kleine Wesen mögen. Das Spiel läuft absolut flüssig. Die Karte ist nicht zu groß und nicht zu klein. Die Musik passt perfekt zur Atmosphäre und es gibt einfach nichts außer dem eigenen Mangel an Orientierungsinn, das mich frustriert oder gestört hat. Die Quests und Collectables sind gut verteilt. Insgesamt ist es zwar ein sehr einfaches Spiel, aber auch Spieler:innen die Adventures öfter spielen als ich dürfte es nicht zu leicht, sein die Quests zu komplettieren.

Ich hatte selten so viel Spaß an einem Spiel das nicht meinem „Standardgenre“ angehört und noch seltener wollte ich ein Spiel so sehr in einem Rutsch durchspielen wie The Spirit and the Mouse. Auch wenn ich am Ende sehr traurig war, dass es schon vorbei war. Für mich hat es sich absolut gelohnt und ich kann es insbesondere Cozy Game Fans und jungen Spieler:innen dringend empfehlen!

Vielen Dank an Armor Games für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.