Wylde Flowers (Review)

Durch den Erfolg von Stardew Valley blühen mittlerweile immer mehr Farming-Simulationen auf, die dem Genre ihren eigenen Twist verleihen. So auch Wylde Flowers, das aus dem beschaulichen Bauernhofleben eine packende Geschichte von Hexen und den Beziehungen innerhalb einer kleinen Ortschaft zaubert.

Nach meinen schlechten Erfahrungen mit der Early-Access-Version von Little Witch in the Woods hätte ich allen Grund gehabt, Wylde Flowers die kalte Schulter zu zeigen. Neugierig gemacht haben mich jedoch zwei Aspekte. Zum einen der Fokus auf Diversität, der Wylde Flowers von Genre-Vertretern wie Story of Seasons: Friends of Mineral Town abheben soll. Zum anderen die Story, die die junge Tara dabei begleitet, eine fähige Hexe zu werden und die Geheimnisse Fairhavens zu ergründen.

Letzterer Aspekt hat mich im Vorfeld durchaus skeptisch gemacht, was dessen Auswirkungen auf das Hofleben sein könnten. Allerdings habe ich auch schon bei Harvestella festgestellt, dass mich das Geschehen neben der Hofarbeit ebenfalls packen kann.

Auf nach Fairhaven

Ich spiele in Wylde Flowers Tara Wylde, eine junge Frau, die auf eine Insel zieht, um ihre Großmutter zu unterstützen. Außerdem hatte sie ein paar private und berufliche Probleme, da kam ihr der Tapetenwechsel gerade recht. Ohne Vorkenntnisse bricht sie also auf und schnuppert zum ersten Mal nach Jahren Landluft.

Die ersten Tage kümmert sich Tara darum, die Menschen kennenzulernen und sich die Arbeit auf dem Hof anzueignen. Anstelle eines klassischen Feldes kann sie Samen nur in Holzkisten mit Erde einpflanzen. Zuerst hat Tara nur wenige Kisten auf dem Feld, neue muss sie mit passenden Ressourcen herstellen. Aber schließlich soll sie sich nicht sofort überarbeiten.

Denn als ersten Auftrag des Bürgermeisters soll sie alle Bewohner:innen von Fairhaven treffen. So lässt sich schließlich die Gemeinschaft stärken: Wenn alle sich ein wenig darüber beschweren können, wie albern sie diese Aufgabe finden.

Zuerst wirkt alles idyllisch. Ein kleiner Hof mit Gärtchen und schickem Brunnen. Eine Stadt mit allem, was wirklich notwendig ist (der Bürgermeister braucht den Schmuckladen wegen seiner Frau). Die Leute kommen aus allen Ecken der Welt und sind begierig,Tara zu unterstützen. Ein schwules Pärchen fiebert auf seine Hochzeit hin, der alteingesessene Farmer hängt noch immer an seiner längst verheirateten Jugendliebe. Die Kinder spielen im Schulhof und die Blumenhändlerin hat bunte Haare.

You can pet the cat!
Ernste Gespräche

Doch es bleibt nicht lange friedlich. Wer hier den Lebenstraum vom Cottagecore-Leben als bisexuelle Hexe ausleben will (dieser Wunsch ist weiter verbreitet, als man denkt), kann das dennoch tun. Schließlich sind Farm, Hexentätigkeiten und Dating vorhanden.

Dazwischen behandelt Wylde Flowers jedoch auch einige ernste Themen. So zieht Tara nach Fairhaven, um ihrer Großmutter zu helfen. Im Gegensatz zum eigenen Großvater in Stardew Valley, ist Großmutter Wylde also noch am Leben. Allerdings ist sie nicht mehr die Jüngste oder Fitteste und benötigt ganz offensichtlich Unterstützung auf dem Hof. Spätestens, als die Bewohner:innen von ihren eigenen Eltern und Großeltern erzählen, wird klar, was das bedeutet. Manche haben oder hatten ein gutes Verhältnis zu ihnen, andere weniger. In Milkwater, von wo die Fähre nach Fairhaven fährt, gibt es ein Pflegeheim. Zwar verschwinden die Angehörigen nicht wirklich dorthin, um ihren dementen Verwandten zu besuchen, doch sie erzählen immer wieder von ihm.

Schließlich tun sich auch regelrechte Abgründe auf. Kim spricht von Farbeimer-Anschlägen auf die Metzgerei und Problemen mit der Pronomennutzung der anderen. Das Zentrum für Bewusstsein (quasi eine Kirche) spaltet den Ort. Und das Pärchen kurz vor der Hochzeit. Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht wirklich das Gefühl, dass die beiden einander gut tun, weil einer von ihnen sich ständig bei Tara darüber beschwert hat, wie der andere Trost und Unterstützung bei der Liga des bewussten Verstandes findet.

Ein wenig penetrant ist auch der offensive Umgang mit Alkoholkonsum. Der Barkeeper versucht häufig, Tara oder andere dazu zu bringen, alkoholische Getränke zu konsumieren. Zudem bietet er noch nicht einmal Leitungswasser an. Außerdem füllen Bier und Wein die magische Energie wieder auf. Zwar schaden sie der Ausdauer, doch in Momenten, in denen Tara viel Magie nutzt, ist diese selten von Bedeutung.

Außerdem ist Tara nicht der letzte Neuzugang in Fairhaven. Den anderen Neuen wird sehr viel Misstrauen entgegengebracht. Zuerst, weil in der Stadt Gerüchte aufkommen von Querulanten und Herumtreibern, die verdächtige Dinge tun. Zu diesem Zeitpunkt kommt noch niemand zu Schaden und das Auffälligste ist, dass nachts Menschen in den Wald neben der Stadt gehen.

Gebt mir halt mehr Tipps!
Hexen

Natürlich sind das die Hexen. Für mich ist das offensichtlich keine Überraschung, schließlich kannte ich die Prämisse von Wylde Flowers. Tara fällt es schwieriger, diese Erkenntnis zu verdauen. Noch dazu ist sie selbst eine Hexe. Fortan heißt es für sie: Tagsüber Hofarbeit, nachts Hexerei. Auch wenn sie, zugegeben, auch tagsüber Vorbereitungen für ihre Hexentätigkeiten treffen kann. Nur die Treffen mit den anderen Hexern und Hexen finden erst nachts statt.

Schließlich muss geheim bleiben, dass es Hexen in Fairhaven gibt. Kaum auszudenken, was passieren würde, sollte jemand davon erfahren. Anfangs hatte ich noch den Eindruck, dass das kein wirkliches Problem sein könnte. Dass sie einfach nur offen kommunizieren müssten. Schließlich sind sie alle Nachbar:innen, kennen sich zumeist schon lange, und keine Hexe hat irgendetwas Unrechtes getan. Also, abgesehen davon natürlich, alle anderen anzulügen und ihnen zu verheimlichen, dass sie Hexen sind.

Doch dann fangen die Hexen an, einzubrechen, zu stehlen und anderen Leuten präparierte Lebensmittel unterzuschmuggeln. Oft eher aus persönlichen Gründen als für die gute Sache. Da kann ich schon verstehen, dass niemand mehr beichten möchte, eine Hexe zu sein.

Das Leben als Hexe

Doch wenn Tara nicht gerade Verbrechen begeht, lernt sie als Hexe viele verschiedene nützliche Dinge. Sie hilft beim Wechsel der Jahreszeiten (eine Jahreszeit hat also keine vorherbestimmte Anzahl an Tagen) und kann Tränke brauen, um Pflanzen schneller wachsen zu lassen oder mehr Ertrag zu erzielen. Anders als eine gewisse Hexe im Wald, braucht Tara nur den richtigen Trank am Hexenkessel auszuwählen und anschließend abzuwarten, bis der Trank fertig ist. In der Zwischenzeit kann sie sich natürlich mit anderen Dingen beschäftigen. Fehlen Zutaten, dann kann ich gleich nachschauen, welche das ist, und bei Bedarf einen Hinweis lesen, wo die Zutat zu finden ist.

Mit Papier, Tinte und weiteren Zutaten schreibt Tara Zaubersprüche, um beispielsweise schneller zu laufen oder Truhen in der Mine zu öffnen. Wenn sie damit nicht gerade bei ihren Nachbar:innen einbricht, versteht sich. Jedes beschriebene Papier ist einmal nutzbar, dann muss Tara den Spruch erneut schreiben. Besonders für die erhöhte Geschwindigkeit, die ein paar Tage andauert, bin ich sehr dankbar, da Taras normale Geschwindigkeit sehr langsam ist.

Der Hexenbesen fungiert als Schnellreise, was sehr praktisch ist, da Taras Hof am einen Ende der Insel ist und die Waldlichtung, auf der sich der Zirkel trifft, am anderen. Natürlich braucht sie dafür auch einen eigens hergestellten Trank, weshalb ich mich anfangs mit der Nutzung sehr zurückgehalten habe.

Einer meiner meistgenutzten Tränke.
Hin und her

Für ihre Tätigkeiten als Hexe ist Tara viel unterwegs. Meistens bekommt sie auf der Lichtung einen Auftrag und muss dann nach Hause, um den passenden Zauber oder Trank herzustellen. Damit geht es dann wieder zurück auf die Lichtung. Manchmal sind die Ziele an einem anderen Ort und hin und wieder muss Tara wiederholt zwischen zwei Orten reisen. Das ergibt zwar innerhalb der Story Sinn, ist spielerisch jedoch etwas nervig.

In weiten Teilen von Wylde Flowers hat mich das gestört, weil ich jedes Mal zwei Tränke für die Schnellreise aufgebraucht hätte, aber nicht ausreichend Zutaten hatte, um so viele Tränke zu brauen.

Problematisch ist vor allem, dass Tara nur in ihrem Keller Tränke brauen und Zauber schreiben kann. Muss sie ihre Magie auffrischen, geht es dann wieder zurück auf die Lichtung.

Zutaten für den Fortschritt

Auf ihrem Hof baut Tara unterschiedliche Nutzpflanzen an. Die meisten davon benötigt sie tatsächlich im Verlauf der Geschichte, was mir allerdings etwas zu spät aufgefallen ist. Doch anschließend habe ich sie zu Beginn jeder Jahreszeit mit allen darin wachsenden Samen eingedeckt. Dazu gehören auch Blumen. Von denen lohnen sich ein paar zusätzliche Samen, da Tara auch oft Honig benötigt. Die Bienen produzieren ihn nur, wenn sie neben blühenden Pflanzen stehen, und auch dann dauert das Prozedere eine ganze Weile. Auch mit möglichst vielen Blumen um den Bienenstock herum. Für die Anzahl an Honig, die Tara benötigt, dauert die Herstellung zu lang.

Andere Zutaten findet Tara in der Natur. Pilze wachsen das ganze Jahr über, unterschiedliche Wildblumen zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Bestimmte Blumen, die Tara für Zauber benötigt, wachsen an einzelnen Stellen und tauchen auch nicht jeden Tag auf, also sollte Tara diesen Ort im Blick behalten.

Anfangs muss Tara auch angeln, da sie Tinte aus Tintenfischen herstellt. Ein Tintenfisch bringt dabei eine Portion Tinte, weshalb Tinte erst einmal schwierig zu beschaffen ist. Später findet Tara jedoch auch eine andere Methode, mit der sie wesentlich einfacher wesentlich mehr Tinte herstellt.

Einerseits freut mich, dass quasi alles, was Tara sammelt oder anbaut, benötigt wird. Andererseits sind es dadurch immer wieder einzelne Zutaten, die den Fortschritt hemmen. Außerdem muss man sich mit jedem Aspekt beschäftigen, um die Geschichte voranzutreiben, wobei besonders die Mine viel Zeit in Anspruch nehmen kann.

Eine Nebenquest kann ich zudem bisher nicht abschließen, weil ich dafür ein Rezept benötige. Bisher habe ich es noch nicht geangelt oder ausgegraben. In den meisten anderen Fällen bekommt Tara jedoch die benötigten Rezepte. An einer anderen Stelle musste ich jedoch warten, bis ein Händler endlich ein gewünschtes Item angeboten hat. Dabei wollte ich bloß Schwarztee für Taras Angebetete anbauen (die natürlich ich ausgesucht habe).

You can pet the cow! Und sind die Mäuse nicht putzig?
Das Farmleben

Zuerst hat Tara wie erwähnt nur ein kleines Feld. In Wylde Flowers ist die Hofarbeit für sehr lange Zeit Handarbeit (von kleinen hilfreichen Zaubereien einmal abgesehen). Durch die Feldgröße lässt sich die Farmarbeit gut managen und im Tag unterbringen. Außerdem reicht ein Knopfdruck, damit Tara von selbst das richtige Werkzeug ausrüstet und benutzt. Sehr angenehm.

Zwar ist Tara anfangs sehr schnell erschöpft, allerdings braucht sie abends glücklicherweise keine Ausdauer. Essen lohnt sich also erst, sobald sie die Mine betreten kann, die wie bei Story of Seasons ohne Gegner auskommt.

Gekochte Gerichte verkauft Tara besser in der Stadt in den unterschiedlichen Geschäften. Dadurch verdient sie ihr Geld, es gibt keine Versandkiste. Zudem schaltet sie weitere Artikel zum Kauf frei, wenn sie in einem Laden ausreichend verkauft. Die wahrscheinlich einfachste Geldquelle zu Beginn ist es, Fischstäbchen herzustellen und zu verkaufen. Fischstäbchen sind so lukrativ, dass ich Tara den Verkauf in den Optionen auch verbieten kann. Ich habe einfach nicht so viel geangelt, um nicht in Versuchung zu geraten.

Die Farmarbeit könnte entspannend sein, wenn Wylde Flowers besser erkennen würde, mit welchem Objekt ich gerade interagieren möchte. Auffällig häufig wird nicht das Feld ausgewählt, auf das Tara gerade schaut, sondern eines daneben oder das hinter Taras Rücken. Oder Tara fällt einen Baum, obwohl ich den Pilz daneben einsammeln möchte. Oder Tara schlägt den falschen Stein klein, was jedes Mal wieder ein wenig Ausdauer kostet.

Insgesamt bin ich allerdings zufrieden mit der Hofarbeit. Es gibt eine große Anzahl verschiedener Saaten, die teilweise sogar im Winter wachsen. Der Hof ist gut in die Geschichte integriert und verliert nie völlig an Bedeutsamkeit, selbst wenn Tara sich stark als Hexe betätigt. Vereinfachungen wie eine verbesserte Kanne oder eine teilweise Automatisierung finden zum richtigen Zeitpunkt statt.

So wirkt Tara Zauber auf ihre Nutzpflanzen.
Voll vertont

Jeder einzelne Dialog in Wylde Flowers ist auf Englisch vertont. Alle Bewohner:innen sind gut besetzt und klingen bis auf einzelne (wahrscheinlich bewusste) Ausnahmen nie überzogen betont. Auch die deutschen Bildschirmtexte sind sehr gut gelungen. Hier und da gibt es ein paar Antwortmöglichkeiten, bei denen ich mir nicht sicher bin, was sie bedeuten sollen, doch dabei handelt es sich um Ausnahmen. Alle benutzen und deklinieren xier ohne Probleme. Wortwitze werden an vielen Stellen angepasst.

Außerdem war ich sehr überrascht, wie viele unterschiedliche Texte jede:r hat. Alle gehen auf aktuelle Ereignisse ein und äußern ihre Ansichten. Es dauert erstaunlich lang, bis sich überhaupt Texte wiederholen. Schließlich muss Tara ja häufig mit allen sprechen, um sich mit ihnen anzufreunden. Lieblingsgerichte zu verschenken, ist da deutlich aufwendiger.

Allerdings schleichen sich auch einige Kontinuitätsfehler ein. Über einzelne Ereignisse sprechen die Leute, als wären sie nie geschehen (besonders in Bezug auf die örtliche Katze). In anderen Fällen erzählt Tara mehrfach davon, dass sie die Geschichte der Statue auf dem Platz nicht kennt, obwohl sie schon einmal etwas davon gehört hat und zwischendurch auch im Verlauf der Story mehr davon erfährt. In einem anderen Fall spricht ein Bewohner mit Tara über ein Ereignis, das in der Nacht stattgefunden hat und wovon Tara eigentlich nichts wissen kann, es aber doch tut.

Befreundet sich Tara mit den anderen, gibt es auch Entsprechungen zu Herzevents. Wylde Flowers legt großen Wert auf Freundschaften, also gibt es auch dafür Szenen. In einer davon bekommt die Blumenhändlerin Lob für das außergewöhnliche Kleid, das sie trägt. Allerdings trägt sie dieselbe Kleidung wie immer. Denn niemand zieht sich je um außer Paare während ihrer Hochzeit.

Was ist das da unten links für ein Insekt?

Außerdem hat die Hochzeit von Tara und ihrer Angebeteten zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt stattgefunden. Während der Hochzeit ging natürlich niemand auf die aktuellen Geschehnisse ein, allerdings hätten die Reaktionen völlig anders sein müssen. Im Grunde hätte man die ganze Hochzeit verschieben müssen.

Feste

Da Wylde Flowers keine klassische Farming-Simulation ist, verzichtet das Spiel auch auf übliche Festivitäten. Es gibt keinen Kochwettbewerb, wie gut es Taras Hühnern geht, ist egal.

Dafür gibt es spezifische Events. Beispielsweise ein Fest im Sommer, auf das sich der ganze Ort vorbereitet. Selbstverständlich mit Taras Hilfe. Tara hat einige Tage Zeit, für verschiedene Personen die richtigen Zutaten zu beschaffen. Während des Festes stehen dann alle Leute in der Stadt herum und Tara kann mit ihnen sprechen. Auf Minispiele wird komplett verzichtet. Die Gerichte, bei denen Tara geholfen hat, kann sie mitnehmen.

Dadurch sind die Events ein wenig enttäuschend. Besonders die Hochzeit des anderen Paares, auf die tagelang alle hingefiebert haben, konnte mit der Vorfreude nicht ansatzweise mithalten. Gerade, nachdem die Ereignisse um Taras Großmutter mit viel Liebe zum Detail und Persönlichkeit behandelt werden, wirkt die Hochzeit lieblos und flach.

Ähnlich sieht das auch nach der eigenen Hochzeit aus. Taras Partnerin war meist vor ihr aus dem Haus und erst spät wieder da. Sie spricht zwar liebevoll, aber nicht anders als vor der Hochzeit mit Tara. Das Zusammenleben macht keinen Unterschied. Wenn sie auf dem Schaukelstuhl sitzt, kann Tara übrigens trotzdem unbesorgt in den Keller steigen. Denn die Hexentätigkeiten bemerkt niemand in der Stadt, was natürlich spielerisch reibungsloser ist. Sonst müsste man ja auch jedes Mal aufpassen, bevor man die Schnellreise nutzt.

Fazit

Wer Wylde Flowers als Farming-Simulation spielen möchte, sollte sich bewusst sein, dass es im Herzen keine ist. Vielmehr erzählt das Spiel von Studio Drydock eine Geschichte. Darum gibt es auch keinen Charaktereditor. Theoretisch kann es endlos weitergespielt werden, allerdings ist es nicht wirklich darauf ausgelegt.

Wylde Flowers ist eine Geschichte voller Charme und Humor, die ernste Themen zumeist respektvoll behandelt. Die Tiefgründigkeit hat mich überrascht. Auch wenn ich die Auflösung der Geschichte letztlich ähnlich erwartet habe, auf dem Weg dorthin habe ich mit vielen Geschehnissen nicht gerechnet. Vor allem, weil ich nur wusste, dass Tara auf eine Farm zieht und Hexe wird, aber nicht viel mehr über weitere übernatürliche Begebenheiten.

Die Charaktere wirken hin und wieder etwas klischeehaft, gerade wenn sie als einzige ihre Herkunft repräsentieren, sind darüber hinaus aber gut ausgearbeitet und spielen auch alle eine Rolle in der Geschichte. Sie fühlen sich lebendig an, weil sie auf Ereignisse reagieren und sich auch in kleinen Details verändern. Auch ihre Beziehungen untereinander verändern sich, wenn auch in romantischen Dingen nicht dramatisch.

Ich habe meine Zeit gern in Fairhaven verbracht. Die Geschichte als treibender Faktor funktioniert sehr gut. Die Zeitlimits für bestimmte Ereignisse wie Feste oder Treffen im Rathaus sind dafür allerdings manchmal etwas zu großzügig bemessen. Doch während einzelner Tage mit Leerlauf gibt es auf dem Hof, in der Mine und an den Flüssen ausreichend zu tun. Außerdem ist auch immer interessant, was die Leute zu erzählen haben.

Darum möchte ich Wylde Flowers allen ans Herz legen, die Spaß als Hexe haben wollen und an der Geschichte einer Stadt interessiert sind, die schon lange mit Hexen verbunden ist, obwohl die Hälfte der Stadt nichts davon weiß.

Herzlichen Dank an Studio Drydock für die Bereitstellung des Testmusters. Gehext auf Nintendo Switch.