King of Retail (Review)

Endlich sein eigener Boss sein. Genau das kann man in King of Retail realisieren, aber ein solches Unterfangen bringt auch eine Menge Verantwortung und Aufgaben mit sich.

Doch das wichtigste kommt natürlich erst einmal zum Anfang: den eigenen Manager kreieren. Wen möchte ich im Spiel darstellen? Man hat die Möglichkeit verschiedene Manager zu erstellen und bei jedem Start des Spiels kann man dann vom Hauptmenü aus den gewünschten Charakter laden.

Für jedes Geschmäckle ein passender Modus

In der Wirtschaftsschule können wir mehr über die Mechaniken lernen, die dem Spiel zugrunde liegen. Was machen regionale Unterschiede aus. Welche Artikel gibt es und wie werden diese verwaltet? Wie beeinflusst man Kunden? Und noch vieles mehr. All diese Schulungen kann man sich als Präsentationen in einem Vorlesungssaal durchlesen – wirklich mal ein cleveres Tutorial!

Im Kampagnenmodus beginnt man als einfacher Leiharbeiter. Mit Einzelverträgen gilt es bestimmte Ziele, wie beispielsweise einen bestimmten Tagesumsatz, zu erreichen. So spart man sich nach und nach genügend Kapital an, um seinen eigenen Laden zu eröffnen.

Der für mich jedoch beste Modus ist der Ein-Laden-Modus. Hier beginnt man direkt mit der Wahl des Logos und Farbschemas für den eigenen Laden, sucht sich das gewünschte Sortiment (z.B. Herrenbekleidung, Computer & Technik oder Lebensmittel) aus und eröffnet mit einem entsprechenden Startkapital direkt sein eigenes Geschäft.

Der Alltag eines Ladenbesitzers

Anfangs ist man noch auf sich allein gestellt. Man kauft die Warenauslagen, eine Kasse, die Büroausstattung und bestellt die Waren. Diese müssen dann natürlich auch im Lager ausgepackt und anschließend die Regale befüllt werden. Die große Eröffnung folgt dann am nächsten Tag. Dann gilt es Kunden von der Straße in den Laden zu locken, Verkaufsgespräche zu führen und die Kasse zu bedienen. Zwischendurch dürfen die Regale natürlich nicht leer bleiben und wollen ebenfalls wieder aufgefüllt werden.

Ist der erste Tag dann erfolgreich überstanden, müssen Waren nachbestellt werden, ggf. Katalogwerbung designt werden und irgendwann auch Bewerbungsgespräche geführt werden. Schließlich wollen wir nicht alle Aufgaben ewig allein übernehmen müssen. Bewerber haben unterschiedliche Stärken und Schwächen, fallen von Zeit zu Zeit krankheitsbedingt aus und möchten natürlich auch gut bezahlt werden.

In King of Retail ist es unsere Aufgabe, alle Verpflichtungen eines Managers im Einzelhandel zu jonglieren und stets den Überblick zu behalten. Insbesondere die ersten Tage, in denen man noch auf sich allein gestellt ist, sind dabei eine Herausforderung. Wenn der Spielfluss sich dann erst einmal eingestellt hat, werden die Tage tatsächlich routinierter und es fällt leichter, alles zu verwalten, auch wenn die Ladenfläche sich vergrößert.

Herr Maier, bitte an die 17!

Ich kann mir vorstellen, dass für jemanden, der selbst im Einzelhandel arbeitet, hier ein kleiner Albtraum wahr wird. Für mich war King of Retail allerdings ein wunderbares Erlebnis. Ich hatte schon während der Early Access Phase diverse Streams zum Spiel gesehen und als die Review-Anfrage bei uns in der Redaktion einging, konnte ich gar nicht erwarten, es selbst zu spielen. Und tatsächlich wurden alle meine Erwartungen an diese Simulation voll erfüllt.

Freaking Games ist ein dänisches Spieleentwicklungsunternehmen, das 2018 von Daniel Fjordhøj gegründet wurde. Daniel studierte Physik an der Universität Kopenhagen, wechselte dann aber an die Technische Universität Dänemark. King of Retail ist sein erstes Spiel und die Idee dazu stammt aus seiner Erfahrung als Filialleiter. Er hofft, auch in Zukunft Management-Simulationsspiele entwickeln zu können.

Vielen Dank an iceberg games für die Bereitstellung des Testmusters.