Justin Wack and the Big Time Hack (Review)

Zeitreise, Portale die aus versehen geöffnet und betreten werden, eine Zeitpolizei, Killerroboter und ein 0815-Protagonist der sich erstaunlich humorvoll und tiefenentspannt seinem Schicksal stellt. Mal ehrlich, irgendwie bin ich es leid. Schmeißt aber jemand ein paar Dinosaurier dazu, bin ich direkt dabei und springe gerne von einem Klischee ins Nächste. Wie auch in Justin Wack and the Big Time Hack.

Justin, ein langweilig angepasster Büromitarbeiter einer ebenso langweilig angepassten Firma wie es sie hundertfach gibt, wird von Liebeskummer geplagt, nachdem er von seiner Freundin wegen einer Katze verlassen wurde. Als er unerwartet ein Zeitportal entdeckt, tut er das naheliegendste überhaupt: einfach mal durchgehen und gucken was passiert. Warum machen so viele Charaktere das eigentlich? Da explodiert was in der Mikrowelle und reißt ein Loch in das Raum-Zeit-Kontiinum und das erste was einem dazu einfällt ist: „Nice! Das sieht richtig vertrauenserweckend aus und gar nicht gefährlich! Ich lauf mal eben ohne irgendwelches Equipment da durch. Ich hab eh gerade Mittagspause!“ Waruuum?!

Auf der anderen Seite beschließt ein ziemlich haariger und auch ziemlich nackter Höhlenmensch namens Kloot ebenfalls, dass es eine überhaupt nicht bekloppte Idee ist, in ein großes Loch zu springen aus dem gerade jemand erschien, vor dem er sich zuvor versteckt hatte. Während Justin nun versucht einem Killerroboter zu entkommen, der sich als abtrünniger Vertreter der Zeitpolizei herausstellt, (wer hätte das bloß jemals kommen sehen?!) genießt Kloot nun also die Zukunft. Cool! Cool cool cool cool!

Die Easter Eggs und Dialoge haben mich richtig gut unterhalten und auch die Roboter, die so aussehen wie ich mir ein Mars Attacks! Cosplay von Bender vorstelle, halten die Stimmung oben und sorgen für einen guten Flow. Als Point & Click Abenteuer steuert man sowohl Justin als auch Kloot und versucht nicht nur ihnen selbst, sondern auch den anderen Bewohnern der Spielorte zu helfen. Viele Rätsel können nur gelöst werden, wenn der jeweils andere Charakter bereits eine Aufgabe erledigt hat, wodurch das Voranschreiten der beiden Storylines gut ausbalanciert ist und die Zeitwechsel sehr angenehm sind.

Kommt man einmal nicht mehr weiter gibt es ein schön unaufdringliches Hilfesystem das einem nicht gleich die Lösung mit der Keule ins Gesicht donnert. Das einzige was mich eher gestört hat war die Liebesgeschichte zwischen Justin und seiner Ex, Julia. Ohne hätte es genauso funktioniert und sie hat die Atmosphäre des Spiels häufig durchbrochen was bei mir dazu führte, dass ich Dialoge teilweise übersprungen habe, damit es weitergeht.

Alles in allem ist Justin Wack and the Big Time Hack ein wirklich solides Point & Click Abenteuer, das alles hat was wir schon kennen aber dennoch zu unterhalten weiß. Es hat mir wirklich Spaß gemacht um die Ecke denken zu müssen, um die Rätsel lösen zu können und auch die schräge Sidestory der Dinosaurier hat mir gefallen. Aber Kinder, denkt bitte daran: geht nicht einfach so durch ein geöffnetes Portal und googelt stattdessen erst einmal den Schmetterlingseffekt.

Getestet auf PC. Ein herzlicher Dank geht an Warm Kitten für die Bereitstellung des Mustercodes.