Neko Secret Room (Review)

In Neko Secret Room von eastasiasoft auf Nintendo Switch bekam ich die Gelegenheit, das Zimmer einer fotografierenden Freundin zu durchsuchen. Natürlich ohne ihr Einverständnis, aber solange sie es nicht erfährt, ist das doch kein Problem? Etwas moralische Zweifel blieben mir zwar, aber ich habe mich dennoch hineingeschlichen. In der Hoffnung, interessante Bilder auf ihrem PC zu finden. Und Katzen sollten dort auch leben.

Erstes Umsehen

Zuerst habe ich mich im Raum ( nennen wir ihn mal Neko Secret Room) etwas umgesehen. Ihren Rechner habe ich schnell gefunden, aber erst mal in Ruhe gelassen. Musik schallte im Wechsel durch den Raum. Auf dem Bett schlief eine Katze, der ich mich genähert habe. Auf einem leuchtenden Kreis neben dem Bett begann ich plötzlich, unweigerlich zu tanzen und die Hüften zu schwingen. Schließlich konnte ich mich aber davon losreißen und habe mir das angrenzende Badezimmer angesehen. Einen Korb mit benutzter Wäsche habe ich leider nicht gefunden, aber einen leuchtenden Kreis neben der Badewanne.

So schmal können sie also werden.

Dort konnte ich mein Outfit wechseln. Ein Bikini oder Badeanzug mag zwar reizvoll sein, aber ich habe mich dann doch für etwas einigermaßen Schuluniform-artiges entschieden. Außerdem habe ich meine falschen Ohren ausgetauscht und die Haare gefärbt. Meine Hautfarbe hätte ich auch ändern können, und ich verstehe nicht ganz, warum ich auch manche Parameter meines Körpers ändern konnte. Also habe ich mir verschiedene Oberweiten und Schenkel angesehen, und auch die Körpergröße verändert. Da ich das zugrundeliegende Prinzip nicht verstanden habe, konnte ich leider nichts an meiner gebrechlich schmalen Taille ändern. Man kann wohl nicht alles haben.

Probleme mit Würfen und Regeln

Mit neuem Look ging es wieder zurück in das Zimmer. Ich entdeckte im Neko Secret Room ein Dartboard, an dem ich gegen einen Bot antreten konnte. Das musste ich natürlich ausprobieren. Leider hatte ich Probleme mit dem Zielen, und konnte den Cursor nur in begrenzten Richtungen, scheinbar abhängig vom Mittelpunkt, bewegen. Es dauerte mehrere Niederlagen Eingewöhnungszeit, bis ich das Timing während der Bewegung verinnerlicht hatte.

Dartspiel mit elektronischen Features.

Ich fühlte mich schon dem Sieg nahe, vor dem Bot von 301auf 0 Punkte zu gelangen. Aber die Würfe, die den Sieg bringen sollten, wurden nicht gewertet. Das hat mich echt verwirrt. Schließlich habe ich mir meine Unwissenheit eingestanden und im Internet Darts-Regeln angesehen. Es gibt also Einschränkungen wie Double Out und Master Out, bei denen entweder nur Doppelfelder oder Dreifachfelder für den finalen Wurf zählen? Also habe ich etwas herumprobiert, offenbar gilt hier „Double Out“. Leider passierte nichts besonderes durch den Sieg und ich hörte auf.

Per Hack an die Fotos

Also widmete ich mich schließlich doch dem PC, um Fotos zu suchen. Ich kann nicht verraten, ob ich das Passwort andersweitig herausgefunden oder auch per Hack geknackt habe. Egal, ich fand ein paar Fotos vor. Allerdings waren jeweils weitere Variationen noch verschlüsselt. Aber das sollte keine Herausforderung für mich sein. Mein Hackprogramm ist etwas unkonventionell. Das gewählte Foto wird dabei abseits vom Rand in einige Quadrate unterteilt und durcheinandergeworfen. Ziel ist es dann, jeweils zwei beliebige Quadrate miteinander auszutauschen und das Bild wieder richtig anzuordnen. Der Hack lässt sich auch nicht von eventuellen Sicherheitsprogrammen stören, das geht ganz ohne Stress.

Besonders schwierig ist das nicht.

Dabei fiel mir unweigerlich ein Unterschied eines Fotos zu der Version auf, die ich öffentlich schon gesehen hatte. Die Frau mit Katzenohren hatte einen tieferen Ausschnitt im Oberteil, außerdem waren zwei kleinere Ausbeulungen im Top erkennbar. Meinen ersten Hackversuch habe ich so abgelenkt als vermutlich gescheitert bewertet und neu gestartet. Dabei kann das Hacken bei meinem Programm gar nicht scheitern, solange ich nicht aufgebe. Beim zweiten Versuch ist mir dann mein Fehler aufgefallen. Die Frau hatte meinen Blick vom Grünzeug im Hintergrund abgelenkt. Nachdem ich auch dieses geordnet hatte, war der Hack erfolgreich und die zweite Version des Fotos zugänglich.

Diese Version ist fast gleich, aber ein entscheidender Unterschied war kaum zu übersehen. Das Top war weg, und die Brüste des Fotomodells waren unverhüllt zu sehen. Inklusive der Gründe für oben erwähnte kleinere Ausbeulungen des Tops. Ich kann nachvollziehen, warum meine fotografierende Freundin nicht offen mit diesen Bildern geworben hat, das würde manche schockieren. Für die Wissenschaft musste ich auch noch die nächste Version des Fotos zugänglich hacken. Diesmal ließ ich mich nicht davon ablenken, den Hintergrund richtig anzuordnen.

Wolken ziehen auf.
Eingetrübte Stimmung

Ich verfluche meine fotografierende Freundin. Bestimmt hat sie die Möglichkeit in Erwähnung gezogen, dass ich an die Fotos gelange. Das Fotomodell schien zwar auf der letzten Version völlig nackt zu sein, aber das entscheidende Detail für diese Feststellung zwischen ihren Beinen war nicht zu sehen. Es war wie zu meiner Verhöhnung durch eine hinzugefügte Wolke verdeckt. Verflucht nochmal. Obwohl keine weitere Version dort aufgeführt wurde, versuchte ich meinen Hack auch an diesem Bild. Aber entweder mein Hackprogramm ist nicht gut genug, oder das Original wurde von diesem Rechner vollständig entfernt. Oder dieser Rechner war nur eine Falle?

Ich blickte hinter mich, aber entdeckte keine erzürnte Freundin. Also zuckte ich mit den Schultern, und widmete mich auch den anderen Fotos. Wenn schon, denn schon. Nun ja, überall das gleiche. Und auch die Fotografien eines bestimmten Fotomodells erhärteten meinen Verdacht. Im Auswahlbildschirm war das Fotomodell an den Handgelenken gefesselt, auf den Fotos aber nicht. Schlimmer noch, auf dem zweiten und dritten Bild trägt das Fotomodell kein Oberteil. Aber wo eigentlich das Seil einen Teil des Rückens verdeckt, ist die Farbe der Oberbekleidung statt Haut zu sehen. Ich verfluche meine fotografierende Freundin. Aber weder ist sie plötzlich aufgetaucht, noch habe ich eine versteckte Kamera entdecken können.

Was will die Katze nur mitteilen?

Raus, bevor es zu spät ist

Schließlich hatte ich alle vorliegenden Fotos freigehackt. Nun, ganz umsonst war der Besuch im Neko Secret Room nicht, etwas fürs Auge gab es ja. Aber auch Wolken. Abschließend beobachtete ich noch kurz die Katzen. Die eine schlief weiterhin auf dem Bett, die andere durchstreifte den Raum. Manchmal hat sie mich angesehen, und auch gemaunzt. Ich konnte mich aber seltsamerweise beim besten Willen nicht dazu überwinden, sie zu streicheln. Ob das an Schuldgefühlen wegen des heimlichen Eindringens lag? Ich weiß es nicht. Da mir die Situation zu ungemütlich wurde, habe ich den Raum schließlich verlassen. Deshalb veröffentliche ich auch nicht die freizügigeren Versionen der Fotos, das würde womöglich zu viel Aufsehen erregen. Ich hoffe, meine fotografierende Freundin hat nichts gemerkt.

Vielen Dank an eastasiasoft für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.