Livestream: Escape from Hotel Izanami (Review)

Horror-/Gruselsettings sind nicht so wirklich etwas für mich, schon gar nicht wenn der Spielercharakter wehrlos ist. Aber nachdem ich schon Spiele anderer Genres von qureate auf Nintendo Switch gespielt habe, habe ich all meinen Mut zusammengenommen, und das Sidescrolling Adventure Livestream: Escape from Hotel Izanami in Angriff genommen. Ob das eine gute Idee war, lest ihr im Folgenden.

Story

Was macht man als Streamer beziehungsweise Content Creator auf dem Land, um mehr Zuschauer zu gewinnen? Nana Sakurai entscheidet sich, mit zwei Freundinnen den gruseligen Gerüchten um ein verlassenes Hotel nachzugehen und das zu filmen. Als der nahe Vergnügungspark noch erfolgreich war, liefen die Geschäfte des Hotels gut, doch mit dessen Niedergang ging es auch mit dem Hotel bergab und es wurde geschlossen. Die Abrissarbeiten wurden jedoch aufgegeben, nachdem es immer wieder zu Vorfällen kam. Liegt etwa ein Fluch auf dem Hotel?

Aber sie versucht ihr bestes.

Mio Ikoma und Azusa Shiraishi begleiten also eines nachts Nana in das Hotel Izanami. Der japanische Begriff geht übrigens auf ein Wort für „einladen“ zurück und ist zugleich Name einer Göttin. Klingt erst einmal, nun… einladend, aber in der Mythologie wird Izanami auch mit dem Tod in Verbindung gebracht. Wie passend. Aber zurück zur Geschichte des Spiels. Angeblich soll ein Geist im dritten Stock sein Unwesen treiben. Ein Video davon dürfte doch sicher Zuschauer bringen?

Doch natürlich läuft das ganze nicht rund. Noch am Eingang trennt sich Mio kurz von den anderen, um ein ausgestelltes Maskottchen anzusehen. Doch als sie sich umdreht, ist sie ganz allein. Als sie dann mit Azusa per Videotelefonie spricht, taucht plötzlich das Maskottchen hinter ihr auf, mit einem Beil in der Hand. Mio muss dem Maskottchen entkommen und die anderen beiden wiederfinden, damit die drei sich vielleicht in Sicherheit bringen können. Und vielleicht finden sie dabei auch heraus, was es mit dem Spuk auf sich hat. Es gibt mehrere Enden zu entdecken, je nachdem wie der Spieler handelt. Besonders originell wird es dabei jedoch nicht.

Am Anfang noch alle drei zusammen.

Hotelerkundung

Es handelt sich bei Livestream: Escape from Hotel Izanami um ein Sidescrolling Adventure. Man kann nach links und rechts laufen, und mit Druck nach oben oder unten teils durch Türen oder um Ecken gehen. Mit dem rechten Stick steuert man die Beleuchtung per Smartphone, und kann mit manchen Dingen im Lichtkegel interagieren. Manchmal können diese Punkte aber leicht zu übersehen sein. Beim Untersuchen mancher Gegenstände sieht man diese frontal von nahem und kann genauer interagieren. Nicht alle Interaktionspunkte sind wichtig, bei vielen findet man aber Items, die man benötigt, oder Notizen die mehr Licht in die Situation bringen. Items kann man ebenfalls für Interaktionen nutzen, was aber nur an manchen Stellen nötig ist und einen Effekt hat.

Teilweise kann man manches erst finden oder aufsammeln, wenn es nötig ist. Manche Items sind für bestimmte Enden entscheidend. Mit Telefonen im Hotel kann man schließlich speichern, indem auf einen Anrufbeantworter gesprochen wird.

Schon ein paar Jahre alt.

Versteckspiel mit einem Maskottchen

Fast überall kann das mörderische Maskottchen auftauchen. Dann gilt es, die Beine in die Hand zu nehmen und ein Versteck zu finden. Das sind zum einen Toiletten, in denen man sich hinkauern kann. Dort ist man dann sicher, auch wenn man das ganz knapp vor dem Maskottchen erst macht. Das hinterfrage ich mal nicht weiter. Ich muss aber dennoch warnen, denn vor Blicken auf Höschen ist der Spieler dann nicht sicher. Daneben gibt es noch Säulen in Gängen, hinter denen man sich ebenso verstecken kann. Dabei gibt es aber keine erwünschten oder unerwünschten Einblicke. Wenn man es nicht schafft, ein Versteck zu benutzen, und vom Beil des Maskottchens getroffen wird, heißt es Game Over. Man startet anschließend schnell vom letzten Speicherpunkt wieder. Leider kann das Maskottchen scheinbar in einzelnen Situationen so unglücklich auftauchen, dass es kein Entkommen gibt, aber das hielt sich bei mir sehr in Grenzen.

Das Beil ist gerade passend platziert.

Haarige Situationen?

An diversen Stellen des Spiels gerät man in gefährliche Situationen. Diese sind dann per speziellen Illustrationen dargestellt und es gilt, mit den richtigen Stellen zu interagieren. Dabei gibt es teils auch zum Beispiel sichtbare Höschen. Teils muss man vorher bestimmte Items gesammelt haben, weil man die Situation sonst nicht lösen kann. Das könnte für den ein oder anderen vielleicht ärgerlich sein. Auf Geschwindigkeit kommt es in diesen Situationen aber scheinbar nicht an. Ich habe das mal ausprobiert und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis „Game Over“ eingeblendet wurde.

Man kann übrigens auch mit verschiedenen Körperstellen der Beteiligten interagieren und neben Zucken und Stöhnen oder ähnlichem kommen dann auch kurze Texteinblendungen zur Situation. Diese dienen teils eher der genaueren Beschreibung der Lage und weniger als nützliche Hinweise. Es gibt zum Beispiel in einer Situation wirklich wichtigeres, als dass man an Fliesen auskühlt. Während man sich in Prison Princess auf das Rätsel statt die Frauen konzentrieren sollte, hat es hier aber keine Auswirkungen auf die Enden. Es gibt außerdem auch ein paar ähnliche speziell illustrierte Situationen, in denen keine Gefahr droht. Diese kann man dann einfach abbrechen, nach nützlichen Items suchen und nochmal versuchen.

Haare gehören eben nicht in den Abfluss.

Für Interessierte gibt es diese Illustrationen nach dem Durchspielen in der Extra-Sektion des Hauptmenüs zu finden. Die „Rätsel“ kann man dabei nicht lösen und es gibt kein Zeitlimit, Reaktionen der Beteiligten beim Anklicken kann man jedoch auslösen.

Fazit

Hat es sich nun gelohnt, Livestream: Escape from Hotel Izanami zu spielen? Nun, wer Gruselspiele möchte, findet bestimmt einiges besseres. Außer in manchen unglücklichen Situationen ist es wirklich nicht schwer, dem Verfolger zu entkommen, was das Gefühl von Gefahr nicht gerade fördert. Geräuschkulisse und Musik fand ich durchaus stimmungsvoll, aber ich spiele fast keine Gruselspiele, um das konkreter einzuordnen. Die Geschichte reißt auch nicht durch Originalität oder besonderes Writing vom Hocker. Meinem Eindruck nach ist sie nichts besonderes im Gruselbereich. Ich fühlte mich jedoch durchaus unterhalten, auch von den eher seichten Geprächen zwischen den Charakteren. Neben der Musik mochte ich auch deren Sprachausgabe. Das geringe Lauftempo kann aber etwas stören, wenn man im Hotel herumsucht. Auch die verschiedenen Endings zu erreichen, könnte teilweise intuitiver sein. Für manche muss man z.B. bestimmte verpassbare Items einsammeln, die man für manch andere Enden gerade nicht einsammeln darf.

Ich habe mich etwas inspirieren lassen, wie an Screenshots oben zu sehen.

Wer ohne gehobenen Anspruch leichte Gruselstimmung, eine eher simple Geschichte und auch gewisse Einblicke sucht, kann ruhig mal im Hotel Izanami einchecken. Andere sollten wohl lieber eine andere Bleibe suchen.

Getestet auf Nintendo Switch.