Lawn Mowing Simulator (Review)

Das Rasenmähen, ein ewiger Kampf meistens gut betuchter Bürger gegen die immerwährende Kraft der Natur. Kaum hat man den Rasen eingedämmt, sprießt er schon wieder von Neuem. Bisher gibt es nur wenige Spiele, die diese epische Auseinandersetzung in unsere Wohnzimmer gebracht haben. Zu groß war die Angst, den hohen Ansprüchen der Spieler nicht gerecht zu werden. Zu schwach waren unsere Konsolen, die Millionen von sauber texturierten Grashalme adäquat auf dem Bildschirm abzulichten.

Ihr spielt einen Helden, der von seiner großen Aufgabe noch nicht viel weiß. Er darf sich für seine Firma, die sich auf Rasenmähen spezialisiert hat, einen fahrbaren Untersatz aussuchen und Missionen annehmen, eine schwerer als die andere. Es gibt 12 lizensierte Maschinen, für die meisten habt ihr am Anfang jedoch wenig Geld. Das erinnert an eine klassische Coming-of-Age-Geschichte, ein einsamer Held zieht los, um den britischen Rasen einzudämmen und die Auftraggeber glücklich zu machen. Neben der eigentlichen Aufgabe des Mähens verbirgt sich noch ein Wirtschaftssimulator im Spiel, der zum Glück nicht komplex ist.

Aber das wichtigste ist bei einem Spiel natürlich das Gameplay. Bevor ihr also mit dem Mähen beginnt gilt es, den Rasen nach allerlei Fremdkörpern zu untersuchen. Akribisch läuft der Spieler also aus der Egosicht über den Rasen und hebt Dinge auf, die beim Rasenmähen stören könnten. Dann geht es ans Eingemachte, der Protagonist setzt sich auf den Rasenmäher und fährt los. Man dreht seine Runden, achtet darauf zum Beispiel Blumen nicht umzufahren und zieht langsam aber sicher seine Bahnen. Und auch wenn es ironisch klingt: Es ist wirklich entspannend. 15-30 Minuten gehen sehr schnell um, während man um jeden Milimeter kämpft. Die Herausforderung, die geforderten Zahlen zu erreichen, wird von einer Detektivsicht unterstützt, die dem Spieler zeigt, an welcher Stelle der Rasen widerspenstig war und welche Stellen noch mal abgefahren werden möchten. Haben wir die Zielvorgabe erreicht gibt es eine Abschlusswertung und natürlich das Wichtigste, Geld. Wenn man jedoch zu viel Blumen umgefahren hat gibt es natürlich Abzüge.

Grafisch ist das Spiel einigermaßen ansprechend, auch wenn ich wohl auf einen Directors Cut auf dem Series X Nachfolger warten muss, der dann hoffentlich Popups und Kantenflimmern ausmerzt. Bis dahin kann ich aber mit den Mängeln leben und will gar nicht wissen, wie das Spiel auf der One ausgesehen hätte. Es war eine gute Entscheidung der Entwickler, es exklusiv für die Series zu bringen, so hat Microsoft einen Exklusivtitel mehr im Portfolio und macht Spieler aus anderen Lagern neidisch. 

Wer also schon immer mal auf einem Rasenmäher Platz nehmen wollte oder vielleicht sogar eine Grasallergie hat, kann im Lawn Mowing Simulator ohne jedwede Gefahr Spaß haben. Ich persönlich bin kein Fan von Simulatoren, muss dem Spiel aber attestieren dass es nach einem langen Arbeitstag schon entspannend ist, einfach den Kopf auszuschalten und dem Hobby vieler Menschen zu fröhnen. 

Vielen Dank an Skyhook Games für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Xbox Series X.