Turnip Boy Commits Tax Evasion (Review)

Bei meiner Suche nach weiteren Stardew Valley-ähnlichen Spielen stieß ich vor einiger Zeit auf Turnip Boy Commits Tax Evasion und wie es der Zufall will, durfte ich es kurze Zeit später sogar testen. Relativ schnell wurde mir allerdings klar, dass es sich bei dem Titel nicht um einen Farming-Simulator handelt. Klar, eine kurze Überprüfung mit Hilfe der Suchmaschine hätte mir das natürlich schon vorher verraten können, aber ich denke bei niedlichem Gemüse das fröhlich auf einem Bild miteinander tanzt nun wirklich nicht an ein Action-Adventure mit ordentlichen Kampfsequenzen und einer eher düsteren Story. Spaß hat es dennoch gemacht.

Zunächst bleibt es beim niedlich hoppsenden Gemüse das scheinbar friedlich im Einklang mit der Natur in seiner Dorfgemeinschaft vor sich hinlebt. Schnell kippt die Lage allerdings, als bekannt wird, dass die kleine Steckrübe mit den Zahlen der Steuern hinterherhängt und seine Farm verliert. Um nicht noch weiter in Ungnade zu fallen muss er den Büttel für den Bürgermeister spielen und allerhand Quests erledigen, damit sich dieser nicht die Wurzeln schmutzig machen muss.

Grundsätzlich zerreißt die kleine Steckrübe jeden Zettel, Brief, jedes Foto, Poster und jede Zahlungsaufforderung in kleine Stücke. Das ist meistens eher nicht so hilfreich, macht aber die Interaktion mit den anderen Bewohners des Dorfes teilweise amüsant. Insgesamt wirkt das Spiel zeimlich chaotisch mit seinen haufenweisen Quests die alle irgendwie aufeinander aufbauen. Man muss sich sehr viel merken und es gibt keine Funktion wo aufgelistet wäre welche Quests noch offen sind. Nach einer längeren Spielpause oder wenn man mehrere Spiele spielt kann das ziemlich nervig werden. Diese Quests können klassische Beschaffungs- oder Aktivierungsaufgaben sein bei denen die Rübe eine bestimmte Tür oder ähnliches öffnen muss.

Die Rätsel die zur Erfüllung der Quests nötig sind wechseln teilweise in ihrem Schwierigkeitsgrad stark, je nachdem wie gut oder weniger gut man selbst im Lösen von Logikrätseln ist. Sie sind aber alle durchaus machbar und eigentlich nie kopfzerbrechend schwierig. Für das Lösen der Rätsel stehen einige Werkzeuge zur Verfügung bzw. sie werden nach und nach freigeschaltet. Neben einer Gießkanne mit der man das Wachstum mancher Pflanzen beeinflussen kann um an Items zu gelangen hilft unter anderem auch ein Werkzeug mit dem man Portale setzen kann um abgegrenzte Areale zu erreichen oder Bomben über Zaungrenzen hinweg zu schubsen.

Im Laufe des Spiels wird immer deutlicher, dass die Idylle des Dorfes nicht aufgrund von natürlicher Evolution entstanden ist und, dass der größte Feind im Inneren sitzt und diese Idylle gefährdet. Die Atmosphäre im Spiel kippt so unglaublich schnell, dass ich tatsächlich dachte ich wäre eingedöst und hätte einen wichtigen Teil nur im Halbschlaf miterlebt. An dem Punkt wurde es allerdings auch wirklich Zeit für eine Veränderung des Pacings, da mir schon fast langweilig wurde. Der Humor ist ziemlich platt und nach kürzester Zeit wird man der Running Gags und Wortspiele müde. Dabei liebe ich Wortspiele!

Insgesamt ist es ein ganz unterhaltsames Spiel das ich nicht schlechtreden mag, da es mir doch Spaß gemacht hat. Allerdings ist es eher kurzweilig und ich hatte den Eindruck es würde irgendetwas fehlen um mich zum Weiterspielen zu motivieren. Die Kampfsequenzen sind auch nicht besonders fordernd und könnten durchaus etwas Schwung reinbringen, wenn sie etwas mehr Geschick erfordern würden.

Getestet auf Nintendo Switch. Vielen Dank an Graffiti Games für die Bereitstellung des Testmusters.