Tak: Die große Juju-Jagd (Review)

Manchmal muss es richtig schnell gehen, so auch im Fall des dritten Teils der THQ- und Nickelodeon-Reihe Tak. Das Entwicklerstudio Avalanche, das für die Entwicklung der Tak-Spiele verantwortlich war, wurde nämlich mitten in der Entwicklung des dritten Teils, Tak: Die große Juju-Jagd von Disney aufgekauft und so musste Tak: Die große Juju-Jagd mit einem gewissen Zeitdruck fertiggestellt werden. Doch Avalanche hat bereits beim zweiten Teil bewiesen, dass sie mit kurzen Entwicklungszeiten dennoch gute Ergebnisse produzieren können, also sollte auch Die große Juju-Jagd nicht unbedingt leiden, oder?

Auch im dritten Teil versucht Avalanche wieder neue Wege zu gehen. Vom Collectathon zum linearen Geschicklichkeitsspiel im zweiten Teil ist im dritten Teil nun ein möglichst schnelles Vorgehen gefragt. Denn in Die große Juju-Jagd dreht sich alles um einen großen Wettstreit um die Gunst des Mond-Juju. Mehrere Paare von umgebenden Volksstämmen treten in einem Wettlauf in mehreren Disziplinen – sprich Jump & Run-Levels – gegeneinander an. Tak und sein starker, aber minderbemittelter Freund Lok treten für das Dorf der Pupununu an. Wie sich schnell herausstellt, ist der Wettbewerb kein einfacher Spaß, denn ein mit schmutzigen Mitteln spielendes Team droht, das Mond-Juju im Fall des Sieges für bosartige Machenschaften zu missbrauchen.

Ungewöhnlich für ein 3D Jump & Run, aber ganz im Kern von Die große Juju-Jagd ist die Möglichkeit, kooperativ mit zwei Spielern zu spielen. Spielt man zu zweit, übernimmt ein Spieler die Kontrolle über Tak, der andere über Lok, die jeweils individuelle Fähigkeiten mitbringen, die kooperativ genutzt werden müssen, um die zahlreichen Rätsel im Spiel zu lösen. Kurioserweise haben die Entwickler nämlich trotz des Performance-Aspekts des Spiels den Schwerpunkt deutlich in Richtung Rätsel (und Kampf, dazu später mehr) verschoben. Spielt man alleine, kann man jederzeit auf Knopfdruck zwischen den beiden Protagonisten wechseln; der jeweils andere Charakter wird dann vom Computer übernommen. Leider ist die KI teilweise alles andere als hilfreich, trotz der zwei einfachen Kommandos um das Verhalten zu steuern: Folgen und Stehen bleiben. Nichtsdestotrotz ist es durchaus möglich, Tak: Die große Juju-Jagd im Einzelspieler-Modus durchzuspielen. Ein gewisser Nervfaktor ist aber garantiert.

Im ersten Drittel des Spiels weiß Die große Juju-Jagd auch mit einigen sehr guten Ideen für Rätsel zu gefallen und die Diskrepanz zwischen Rätsel-Fokus und Zeitdruck steht dem Spielspaß nicht allzu sehr im Weg. Allerdings hat der Ideenreichtum der Entwickler danach drastisch abgenommen und so wechseln sich recycelte Rätsel aus vorherigen Levels mit hirnfreien Kampfmissionen ab, in denen man das immer noch sehr simple Kampfsystem mit einer immer gleichen Auswahl an kleinen Gegnern auf die Probe stellen muss. Erst kurz vor Ende des Spiels wird das Leveldesign wieder etwas besser.

Zwischen den Hauptlevels muss man mehrfach in einer Art Autoscooter antreten. Bis auf die letzte Runde, die auch als finaler Endgegnerkampf dient, sind diese Autoscooter zwar wenig unterhaltsam, aber auch sehr leicht und dadurch kein großes Problem. Die letzte Autoscooter-Mission ist allerdings nicht nur sehr schwer, sondern kommt mit einem nicht zu unterschätzenden Zufallsfaktor daher. Dass man überdies drei Runden am Stück gewinnen muss, macht diese letzte Mission des Spiels zu einer der nervigsten Aufgaben eines Tak-Spiels überhaupt. Ein echter Stinker.

Tak: Die große Juju-Jagd kann zwar im ersten Spieldrittel mit vielen frischen und gelungenen Ideen glänzen, baut danach aber in einer beeindruckenden Geschwindigkeit ab und ist über weite Strecken des Spiels irgendwo zwischen nervig und langweilig. Die große Juju-Jagd ist also leider trotz einige guter Ideen ein eher schwacher Vertreter des Genres und auch der Serie.

Getestet auf Xbox.