Unfortunate Spacemen (Angespielt)

Im aktuellen Hype rund um Among Us, landete auch Unfortunate Spacemen auf meinem Radar. Die Prämisse dieses asymmetrischen Multiplayers ist ganz ähnlich: Die Besatzung einer Raumstation muss Wartungsarbeiten ausführen und Forschungsaufgaben abschließen, um bis zur Evakierung auszuharren. Währenddessen verbirgt sich jedoch ein Gestaltwandler unter ihnen, der nur darauf wartet, in einem unbeobachteten Moment zuzuschlagen. Doch zwei Dinge unterscheiden es vom Twitch-Top-Titel des Herbstes 2020: Man spielt in der Egoperspektive (wahlweise auch Third-Person) und kann Waffen einsetzen. Richtig gehört, praktisch ein Among Us als Egoshooter!

Beide Seiten sind dazu angehalten, ihre Ziele zu erfüllen. Während die Crew also versucht, ihre Station vor dem Auseinanderfallen zu bewahren, bis sie abgeholt wird, darf sich das Alien nicht all zu viel Zeit lassen, da nach und nach immer stärkere Waffen verfügbar sind. Wähnt sich die Kreatur unbeobachtet oder allein mit einem anderem Raumfahrer, so kann sie ihre Verkleidung fallen lassen und ihre wahre Gestalt preis geben. Hat sie es geschafft, einen der vermeintlichen Kollegen zu erledigen, so kann sie dessen Leiche fressen und anschließend beliebig sein Aussehen annehmen. Dieser Aspekt macht die Abstimmungen, die von Zeit zu Zeit stattfinden, besonders interessant. Dabei kann die Crew abstimmen, wen sie für verdächtig hält. Im Gegensatz zu Among Us wird der Verdächtige jedoch nicht sofort aus der Luftschleuse geworfen, sondern fortan nur von einer holografischen Nachricht begleitet, die ihn als solchen ausweist.

In den Runden, die ich gespielt habe, haben wir nie die Evakuierung erreicht. Entweder hat die Kreatur die gesamte Crew vorzeitig erwischt oder die Crew konnte sich dank der bereitgestellten Waffen erfolgreich zur Wehr setzen und das Monster erledigen.

Ein besonders interessantes Feature ist der Ingame Sprachchat, den man nur in der unmittelbaren Umgebung hört. Spricht sich die Crew bei ihren Aufgaben ab, kann es durchaus vorkommen, dass sie dabei von der Kreatur belauscht werden. Lustig wird es aber besonders, wenn ein Crewmitglied plötzlich bei der Abstimmung mit einer anderen Stimme auftaucht. Haben die Mitspieler vorher gut aufgepasst und können identifizieren, dass die Kreatur sich für jemand anderen ausgibt?

Das Spiel gibt es kostenlos auf Steam und es finanziert sich über kostenpflichtige Kostüme und weitere Kreaturen. Der Egoshooter-Aspekt hatte mich zunächst etwas abgeschreckt, dann in der Praxis jedoch für eine Menge spannende und auch lustige Situationen gesorgt. Wer Spiele dieser Art mag, sollte Unfortunate Spacemen durchaus eine Chance geben.