Among Us (Angespielt)

Ein mehr als zwei Jahre altes Spiel erobert seit dem Spätsommer das Internet und du willst noch nichts davon gehört haben? Das ist sehr sus!

„Sus“ steht in diesem Fall für suspicious (engl. verdächtig) bzw. suspekt und gehört ebenso wie „Venten“, „Emergency“, „O²“ und „Impostor“ zum Vokabular, dass man sich während des Spielens unweigerlich angewöhnt.

Wer schon einmal ein Gesellschaftsspiel wie Werwolf oder Mafia gespielt hat, dem wird das Spielprinzip von Among Us sehr vertraut vorkommen. Indie-Entwickler InnerSloth hat sich nämlich genau diese zum Vorbild genommen und ein Deduktionsspiel für Online-Multiplayer geschaffen. Bis zu zehn Spieler nehmen je Partie teil. Davon sind, je nach gewählten Regeln, bis zu drei sogenannte „Impostor“, also Betrüger. Während der Großteil der Spieler die Crew eines Raumschiffes spielt, ist es das Ziel der außerirdischen Kreaturen, als Crewmitglieder getarnt, möglichst viele unschuldige Spieler zu töten. Gelingt es den Betrügern, so viele Spieler zu beseitigen, dass die verbleibende Anzahl mit ihrer eigenen übereinstimmt, gewinnen sie. Die Crew hingegen muss versuchen entweder alle offenen Aufgaben zu erledigen oder die Betrüger zu entlarven. Und selbst nach dem eigenen Ableben, hat man noch zu tun, da auch Geister der Crewmitglieder ihre Aufgaben erledigen müssen, um das Team zum Sieg zu führen.

Die Gaming-Villager bei einer Runde Among Us

Die Aufgaben sind dabei allesamt kleine Minispiele, die meist selbsterklärend sind. Findet jemand eine Leiche oder beruft ein Notfall-Meeting ein, so trifft man sich am (je nach Level wortwörtlichen) runden Tisch und diskutiert über die Schuld und Unschuld der verbleibenden Spieler. Die Betrüger haben ihrerseits die Möglichkeit, einige Systeme des Levels zu sabotieren, so dass die Crew gezwungen ist, beispielsweise die Sauerstoffversorgung an bestimmten Punkten wieder herzustellen oder den Reaktor vor einer Überladung zu bewahren. Dies kann strategisch genutzt werden, um von einer Leiche abzulenken oder um ein potentielles Ziel zu erledigen, während es alleine ist. Je mehr man spielt, desto besser lernt man die Karten, Aufgaben und Strategien kennen, wodurch sich eine sehr interessante Dynamik entwickelt.

Error2k4 ist immer verdächtig. Und zu Recht, wie man hier sieht!

Leider sind öffentliche Runden nicht zu empfehlen. Sehr häufig verlassen Spieler eine Runde, wenn sie nicht die gewünschte Rolle erhalten haben oder getötet werden. Auch Cheater wurden bereits gesichtet, was schnell frustriert. Spielt man jedoch gemeinsam mit einer Gruppe im Voice Chat, bspw. via Discord, ergibt sich ein ganz eigener Ablauf. Während der Runden schaltet man sein Mikrofon stumm bzw. spricht nicht. Erst wenn alle zum Meeting versammelt sind, ist es erlaubt miteinander zu reden. Und natürlich dürfen die Spieler, die gestorben sind oder aus der Luftschleuse geworfen wurden, nichts mehr mitteilen. Gerade diese simplen Regeln sorgen dafür, dass die wildesten Diskussionen entstehen. Wie immer bei Gesellschaftsspielen liegen Frust und Amüsement sehr nah beieinander, so dass man durchaus darauf achten sollte, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Insgesamt frage ich mich, warum es so lange gedauert hat, bis das Spiel seine immense Popularität erreichen konnte. Das Prinzip ist simpel, das Gameplay leicht eingängig und der Spaß durch das gemeinsame Spielen potentiell unbegrenzt. Auch in der Gaming-Village Community haben wir bereits gemeinsam gespielt und freuen uns schon auf weitere Spieleabende und neue Mitspieler. Falls du jetzt neugierig geworden bist und selbst mitspielen möchtest, dann behalte einfach den Kanal #multiplayer-und-online-verabredungen im Discord im Auge.