Dorfgespräch: PlayStation 5 – The Future of Gaming

Sony hat die Karten auf den Tisch gelegt und bei dem „Future of Gaming“ titulierten Video-Event zur PlayStation 5 das Design der Konsole, sowie das Line-Up der neuen Konsole enthüllt. Im Dorfgespräch haben sich vier unserer Redakteure Gedanken über Sonys Präsentation gemacht.

Janine meint:
Ich habe nie eine Playstation besessen und werde mir die Playstation 5 wohl auch nicht zulegen. Das hindert mich jedoch nicht daran, Spielevorstellungen zu schauen und mich an neuen Entwicklungen zu erfreuen. Spiele für mich habe ich keine erwartet; Highlights hatte ich dennoch, zuallererst mit Ratchet & Clank: Rift Apart. Es sah schön aus und bei anthropomorphen und stilisierten Charakteren finde ich das ohnehin oft leichter. Returnal etwa ging mir zu sehr in Richtung Uncanny Valley. Die vielen Dimensionswechsel, die Ratchet vollzogen hat, waren faszinierend, aber ich sehe auch die Gefahr, dass die schnellen Wechsel meiner Orientierung schaden und vielleicht sogar Schwindel in mir hervorrufen. Fast noch extremer fand ich diesen Effekt bei Deathloop bei einem Sprung auf ein Dach und von dort aus rasant hinab auf einen Gegner.

Sehr interessiert war ich bei Kena – Bridge of Spirits. Die kleinen schwarzen Wesen, die die Protagonistin begleiten und im Kampf unterstützen, waren so putzig! Der Artstyle mag nicht nach Nextgen schreien, wirkte auf mich aber angenehm. Horizon II – Forbidden West mag schön anzusehen gewesen sein, soweit ich das bei 160p beurteilen kann, aber ich habe bei der Präsentation etwas über den ersten Teil erfahren, das mein Interesse, diesen nach seinem Erscheinen auf PC nachzuholen, doch gedämpft hat. Zuletzt wurde die Konsole selbst enthüllt. Aufrechtstehend, ein schlankes, leicht kurviges Design, wirkt sie wie ein übergroßes Deko-Objekt, das in ein futuristisches Wohnzimmer gehört. Vielleicht nicht das, was ich von einer Konsole erwarte, aber zumindest wäre das Design nicht der Grund, der mich von einem Kauf abhalten würde.

Jenny meint:
Sonys PlayStation begleitet mich neben Nintendo bereits seit meiner Kindheit. So habe ich bisher auch alle Konsolengenerationen erlebt und selbst besessen. Seit der PlayStation 3 kann ich kaum den Release der neuen Gen abwarten und muss mir die Konsolen direkt zur Veröffentlichung ordern. Da zur neuen PlayStation 5 bislang neben dem bereits gezeigten Controller-Design sehr wenige Infos veröffentlicht wurden, war ich sehr gespannt auf den PlayStation-Live-Stream. Meine Euphorie bekam allerdings direkt zum Einstieg einen gewaltigen Dämpfer. Abermals wurde hier GTA V präsentiert.. das Spiel ist nicht nur von der PS3 mit auf die PS4 umgezogen – nein, es soll jetzt auch noch auf der PS5 erscheinen. Versteht mich nicht falsch: ich habe GTA V sehr gerne und sogar bereits auf zwei der genannten Konsolen gespielt. Doch so langsam habe ich wirklich genug davon gesehen. Da hätte ich die Vorstellung oder Ankündigung eines GTA VI viel mehr begrüßt.

Nachdem ich das Intro kopfschüttelnd abgehakt habe, hatte mich Sony mit der Präsentation von Ratchet und Clank: Rift Apart wieder in meinen Euphorie-Modus zurückversetzt. Die grafische Inszenierung des Spiels hat mich schier beeindruckt und auch die Gameplay-Eindrücke waren wirklich Spitzenklasse. Ich kann es kaum erwarten, den Titel auf der PS5 spielen zu können. Begleitet mit diesem, durch Ratchet und Clank ausgelösten Glücksgefühl, konnte ich die verbleibende Präsentation viel mehr genießen. Rundum wurden die verschiedensten Titel aus den unterschiedlichen Genres und auch mit den unterschiedlichsten grafischen Darstellungen gezeigt. Die kurz angeteasten Games Project Athia und Stray haben ebenso mein Interesse geweckt, wie die größeren Titel.

Stray hat mich wohl auch deshalb erreicht, weil die Katze zwischen den vielen KI-Bots so niedlich war. Aber warten wir mal ab, was wir hier noch in Zukunft für Anschauungsmaterial bekommen. So oder so ist es nie verkehrt, auf kleine süße Mitstreiter oder Weggefährten zu setzen. Ähnliches hat man bei Kena Bridge of Spirits eindrucksvoll gesehen. Schon alleine die kleinen schwarzen Flauschdinger erwärmen doch fast jedes Spielers Herz und machen Lust auf mehr. Mit dem Voranschreiten der Präsentation machte sich bei mir schon fast die Enttäuschung breit, dass neben Ratchet und Clank und dem Sackboy-Adventure keine weiteren namenhaften und ersehnten Games gezeigt wurden. Doch da war ich etwas zu voreilig. So wurde uns ein beeindruckend gruseliger Trailer zu Village – Resident Evil offenbart und dieser wurde nur kurze Zeit später von der lang erwarteten Fortsetzung von Horizon Zero Dawn – nämlich Horizon Forbidden West – getoppt. Genau das wollte ich sehen, Sony. Gut gemacht. Auf den Spielen kann man aufbauen und ich bin gespannt, welche weiteren Titel wir noch zu erwarten haben und wie viele Games uns zum Release zur Verfügung stehen werden.

Optisch ist die neue Konsole zunächst eher gewöhnungsbedürftig. Ich persönlich habe aus Platzgründen dieses Stand-Design nicht so gern und auch die größeren und klobigeren Controller treffen nicht so ganz meinen Geschmack. Das war eigentlich genau der Grund, weshalb ich immer zur PlayStation gegriffen und die Xbox verschmäht habe. Nun bleibt abzuwarten, ob der Spielkomfort durch die größeren Controller abnimmt. Vermutlich ist auch das Gewöhnungssache. Ich hätte es eher noch interessant gefunden, zu welchem Preis die PlayStation 5 gelauncht wird. Aber da werden wir leider weiterhin im Dunkeln gelassen.

Lars meint:
Ich hatte keine Erwartungen an das Event und wollte mich überraschen lassen. GTA V zum Auftakt war dann erst einmal eine bittere Enttäuschung – wie oft kann man das bitte noch verwursten? Und dann kam Spider-Man: Miles Morales und zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht. Auf der PS4 war Spider-Man der System-Seller für mich und ich habe die Entscheidung bis heute nicht bereut. Bei der PS5 wird es nun der Nachfolger eben dieses Spieles sein, der mich vom Kauf überzeugt. Horizon: Forbidden West ist ein weiterer Titel, der mich sehr interessiert. Nachdem ich den nun gesehen habe, muss ich mir den ersten Teil endlich mal zulegen und nachholen. Abgesehen von diesen beiden Titeln hat mich aber noch keines der Spiele angesprochen. Das Design der Konsole selbst hat mich im ersten Moment abgeschreckt, wirkt aber auf den zweiten Blick doch ganz schick und gut designed. Somit bleibt für mich nur die Frage, ob es die reguläre Version wird oder die Digital Only. Das wird dann wohl letztendlich der Preis entscheiden.

Sebastian meint:
Mit Horizon: Forbidden West hat Sony meines Erachtens den einzigen Titel vorgestellt, der bisher tatsächlich einen Generationenwechsel auf optischer Ebene markiert. Besonders die Unterwasserszene und die Fauna sind ein großartiger Anblick gewesen. Persönlich am interessantesten für mich ist allerdings mit Sicherheit Astrobot Playroom, das nach äußerst spaßiger Hüpfspielkost aussieht. Vorsichtig optimistisch bin ich auch bei Sackboy: A Big Adventure, wenngleich mich das in meinen Augen schreckliche Spielgefühl der LittleBigPlanet-Spiele noch etwas skeptisch stimmt.

Äußerst löblich finde ich über die gesamte Show hinweg allerdings, dass Sony sich voll auf die Präsentation von Spielen fokussiert hat und mich nicht mit Monologen über irgendwelche technischen Details gelangweilt hat, wie es bei vergangenen Präsentationen oft der Fall war.
In Sachen Design hat Sony ein kreatives, für mich aber nicht sonderlich ästhetisches Äußeres für die Konsole gewählt. Insgesamt schreit die Präsentation zwar nicht nach einem Launchkauf, aber dennoch hat mich Sonys Show vorsichtig optimistisch gestimmt, dass die nächste Konsolengeneration noch einige Überraschungen für uns zu bieten hat.

Wenn ihr das Event verpasst habt und euch jetzt noch einmal selbst eine Meinung zum Gesamtpaket bilden wollt, könnt ihr das Video auf dem offiziellen PlayStation YouTube-Kanal nachholen: