
In einer Welt in der Magie real ist und eine böse Macht die magische Welt bedroht, kann nur eine Person alle retten. Kommt das euch bekannt vor? Ja, genau wie auch in Harry Potter geht es bei Spellcaster University um eine Schule für Magier und Hexen, welche von einer bösen Macht heimgesucht wird. Jedoch ist die besondere Person kein Schüler, sondern wir, die Leitung der Schule. Also Zeit uns einen Finanzplan aufzustellen und all unser Planungsgeschick auszupacken, denn wir bauen unsere eigene Schule für Magier, Hexen und für die, die gerne etwas mehr Magie im Leben hätten.

Ich war schon immer schlecht in der Schule
Am Anfang von Spellcaster University gehen wir jedoch selbst erstmal in die Schule. Also in die Schule für Direktoren, denn wer eine Schule leiten möchte, muss erstmal verstehen, was alles dafür beachtet werden muss. Und so starten wir das Tutorial.
Leider fällt dieses sehr kurz und mit sehr wenig Interaktivität aus. Denn selbst nachdem wir ein paar eigene Räume gebaut haben, kommen nur ewig lange Texte, welche die Konsequenzen unserer Handlungen beschreiben. Naja, ich war ja schon immer eher ein Fan von „Learning by Doing“ also was solls, auf geht’s zur Kampagne.

Die Kampagne – Die Flucht vor dem Bösen beginnt
Die Geschichte von Spellcaster University ist schnell erklärt. Es gab einen Kalender, der die Ankunft des Bösen vorhersagen sollte, allerdings lag dieser um zwei Jahre falsch. Also hat sich niemand auf den großen Angriff vorbereitet und jetzt kommt das Böse und versucht alle Schulen zu zerstören.
Und so bauen wir eine Schule nach der anderen, um unsere Magier Armee aufzubauen. So richtig rauskommen tut das zwar nicht in der Story, aber so hat es wenigstens etwas mehr Epik. Leider können wir nämlich in der Kampagne uns nicht auf eine einzige Schule konzentrieren, sondern müssen immer wieder nach einem erfolgreichen Angriff des Bösen eine neue Schule in einem neuen Gebiet aufbauen. Dabei hat jedes Gebiet auch seine eigenen Vor- und Nachteile.
Dazu müssen wir noch spezielle Aufgaben erledigen, welche wir uns im Verlauf des Levels selbst zusammenstellen können. Hier hilft es, wenn wir mit einem genauen Plan vorgehen, damit wir eine möglichst gute Bewertung am Ende des Levels erreichen können. So sollten wir uns nicht auf zu viele verschiedene Magie Richtungen aufstellen, da unsere Schüler es niemals schaffen können in ihrer kurzen Zeit auf unserer Schule alles perfekt lernen zu können. Außerdem können wir so alle Quests mit möglichst wenig Magierichtungen abschließen, um für die nächsten Level einen besseren Bonus erspielen zu können. Sobald wir so ein paar Mal unsere Schulen gebaut haben, müssen sich unsere Schüler für das Finale wappnen. Was das genau ist, müsst ihr schon selbst herausfinden.

Die Schüler
In Spellcaster University dreht sich alles um die Ausbildung unserer Schüler. Alle haben ihre eigenen Stärken und Schwächen, auf die wir eingehen müssen. So kann es sein, dass zum Beispiel jemand taub ist, aber dafür extra gut in Alchemie oder aber auch jemand ist ein aggressiver Mobber, welcher sich eher zu den Schattenmagien hingezogen fühlt und diese dementsprechend schneller lernt. Andere Statistiken wie Müdigkeit oder Langeweile, können über eine extra Ansicht bei jeder Person direkt angezeigt werden.
Zum Glück haben wir dabei dann die Möglichkeit der Separation. Denn wie in Hogwarts können wir unsere eigenen Häuser erstellen, welche dann jeweils spezielle Fähigkeiten unserer Schüler boosted. So könnten wir für Martin, den aggressiven Mobber mit Hang zur Schattenmagie, zum Beispiel ein Haus erstellen, welches sich auf diese Art von Magie spezialisiert und dann nur aus aggressiven Schülern besteht. Eine andere Variante ist es dann noch Magier nach ihrem Aussehen zu katalogisieren und somit eine Trennung der Geschlechter und Fabelwesen vorzunehmen. Wir müssen ja auch generell nicht jeden in die heiligen Hallen unserer Schule lassen und können somit auch schon bei der Vorauswahl Schüler aus bestimmten Schichten nicht zulassen. Irgendwie müssen wir unser Gold schließlich verdienen.

Geld regiert die magische Welt
Um unsere Schule in Spellcaster University so attraktiv wie möglich zu gestalten, müssen wir uns Karten aus den verschiedenen Decks kaufen. Wir können dabei zwischen mehreren Decks wählen. Dem Standarddeck, welches neutrale Karten, wie einem Hausmeisterraum, enthalten kann, oder einem “Magiedeck”. Hiervon gibt es fünf Stück eins für jede Magieart. Diese Karten beinhalten neue Räume, aber auch neues Equipment und Tiere für unsere Schule.
Mit den meisten Räumen kommt eine weitere Person hinzu. So kommt der Hausmeisterraum mit einem passenden Hausmeister und die Unterrichtszimmer kommen mit einem passenden Lehrer. Hier können wir jeweils aus zwei Optionen die passendere Variante für unsere Schule wählen. Hierbei sind wie bei den Schülern die Vor- und Nachteile abzuwägen. Hier kommt jedoch noch hinzu, dass wir schauen müssen, ob der Lehrer in einer Gewerkschaft ist und wie gut dieser in seinem eigenen Fach ist. Das gleiche gilt dabei auch bei anderen Jobanwärtern.
Viele Räume können noch mit verschiedenen Objekten und Tieren verbessert werden. Jeder Raum hat hierfür eine unterschiedliche Anzahl an Slots. Während die Objekte an ihrer Position stehen bleiben, können Tiere sich frei in unserer Schule bewegen. Die Effekte gehen von Verbesserung der magischen Fähigkeiten, über Sicherheit bis hin zum Wohlbefinden der Schüler und Lehrer. Da kann eine einfache Kaffeemaschine schon die Moral des gesamten Personals deutlich erhöhen.

Gruppierungen und Dungeons
Neben dem Lehrpersonal und den Schülern, gibt es auch noch weitere Gruppierungen, mit denen wir ein gutes Verhältnis aufbauen müssen. Um mit diesen kommunizieren zu können, benutzen wir unsere magischen Meerschweinchen. So können wir mit diesen handeln, neue Events auslösen und deren generelle Haltung zu verbessern oder auch zu verschlechtern. Je besser unsere Beziehungen zu den Fraktionen sind, umso bessere Boni erhalten wir von ihnen. So können wir uns zum Beispiel mit dem Königshaus anfreunden, um reichere Schüler zu erhalten oder mit dem Bösen, um uns mehr Zeit zu gewinnen, bevor unsere Schule zerstört wird.
Jedoch können wir nicht wild wann wir wollen die anderen Gruppierungen besuchen gehen. Wir müssen immer warten, bis unsere Meerschweinchen bereit sind. Und so müssen wir strategisch planen, wen wir wann besuchen wollen und was uns im Moment am wichtigsten ist. So kann eine vergeudetet Möglichkeit mit jemandem zu interagieren schon frustrierend sein. Also müssen wir unsere Besuche gut planen und immer versuchen das maximale rauszuholen. In manchen Quests oder kniffligen Events können wir uns auch mit sehr guten Beziehungen rausreden. Denn wer würde sich schon gerne mit dem BFF des benachbarten Orkstammes anlegen. Die kleine Bauernfamilie von nebenan schonmal nicht.
Eine andere Möglichkeit unsere Meerschweinchen zu verbraten, ist es unsere gut ausgebildeten Schüler auf gefährliche Exkursionen in nahe gelegene Dungeons zu schicken. Dort treffen wir dann auf die ungewöhnlichsten Wesen, geraten in seltsame Ereignisse und kämpfen um das Überleben unserer Schüler. Und das für ein bisschen Geld und ein paar Baukarten.

Fazit – Die leider nicht so gute Hogwarts Simulation
Leider konnte mich Spellcaster University nicht wirklich überzeugen. Es fehlt an vielen Stellen einfach an Liebe. Die Kampagne hat mir etwas zu wenig Content und die Idee immer wieder von vorne anzufangen, klingt anfangs gut, aber wird leider schnell langweilig. Die Erstellung von Wappen ist zwar schön, aber auch hier fehlen mehr Optionen. Wenn ein Spiel so nahe an ein Hogwarts-Simulator gehen will, dann sollte es wenigstens möglich sein ein ähnliches Wappen erstellen zu können.
Ansonsten macht das Spiel Spaß. Die Schüler in die selbst erstellten Häuser einzuteilen und generell die Kleinigkeiten managen zu müssen, um alle Bedürfnisse so gut es geht zu befriedigen, macht Spaß und ist sehr einsteigerfreundlich.

Mag ich
– Kampagne
– Mehrere Umgebungen
– Zeit kann verlangsamt und beschleunigt werden
– Einsortierung der eigenen Schüler in Häuser
– Viele verschiedene Level
Mag ich nicht
– Tutorial ist zu plump gestaltet
– Wappengestaltung ist sehr rudimentär
– Wenig Vielfalt im Aussehen und Verhalten der Schüler
– Level unterscheiden sich nur gering
Vielen Dank an Sneaky Yak Studio und Whisper Games für die Bereitstellung des Testmusters. Gespielt auf PlayStation 5.