Rise of the Ronin (Review)

Das Action-RPG Rise of the Ronin, gepublisht von Sony, hatte ich seit Ankündigung im Blick. Schließlich mochte ich schon andere Action-RPGs des Entwicklers. Aber können sie auch mit einer offenen Welt überzeugen? Ich bin ins Japan der Bakumatsu-Ära eingetaucht und habe das Ende des Shogunats erlebt.

Das Ende einer Ära

Rise of the Ronin spielt am Ende von über 250 Jahren Tokugawa-Shogunat in Japan. Interne Konflikte und Einflüsse fremdländischer Mächte setzen das Land unter Druck. Das Shogunat greift unbarmherzig gegen seine Gegner durch.

Auch der namenlose Protagonist hat dabei seine Heimat verloren. Gemeinsam mit einem weiteren Überlebenden wurde er von den Veiled Edge aufgenommen, Gegnern des Shogunats. Dort wurden die beiden zu Kämpfern ausgebildet, die im Team tätig werden sollen. Doch bei einer Mission werden die beiden getrennt.

Swoosh!

Der Protagonist trifft fortan aufvielerlei historische Gestalten, sowohl auf Seiten des Shogunats und seiner Gegner. Man hat teils Auswahlmöglichkeiten, aber große Auswirkungen auf die Geschichte Japans sollte man eher nicht erwarten.

Wie man es bei mancherlei Spielen des Entwicklers gesehen hat, gibt es auch diesmal vereinzelt Zeitsprünge ohne genauere Infos für die Zwischenzeit. Große Verständnisprobleme sollte man meiner Auffassung nach aber nicht haben.

Durch das Japan des 19. Jahrhunderts

Die Welt in Rise of the Ronin ist in wenige offene Gebiete unterteilt, die man im Spielverlauf besucht. Durch diese kann man sich jeweils frei bewegen, wenn man nicht durch eine Mission eingeschränkt wird. Städte nehmen einen recht großen Teil der Welt ein, aber auch Natur ist reichlich vorhanden.

Gleiter müssen fast schon sein heutzutage.

Die Gebiete sind in kleinere Teilgebiete aufgeteilt, und durch diverse Aktionen füllt sich die Bondleiste des jeweiligen Teilgebietes. Dadurch werden weitere Kartensymbole aufgedeckt, statt dass man alles mit Erklimmen eines Turms sichtbar macht. Die Welt ist nicht übermäßig groß. Und auch wenn es einiges zu finden gibt, ist sie auch nicht zu vollgestopft. Ich habe sie gerne ordentlich erkundet.

Actionreiche Kämpfe

Im Kampfsystem von Rise of the Ronin fühlte ich mich schnell heimisch. Mit verschiedenen Waffen bekämpft man Gegner, weicht aus, blockt und pariert. Dabei sollte man sein Ki (Stamina) im Blick behalten, um nicht plötzlich wehrlos zu sein. Per Tastenkombination kann man spezielle Angriffe, Martial Arts, einsetzen. Schafft man es, das Ki der Gegner auf null zu bringen, kann man mit einem starken Angriff kräftig Schaden zufügen.

Größe ist nicht alles.

Auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad kann mancher Gegner durchaus gefährlich werden und mein Charakter hat manchmal Pillen geschluckt, als wäre er süchtig. Insgesamt ist es aber gut machbar, im Dojo konnte ich so jedoch keine gute Wertung erzielen.

Die Gegnervielfalt ist in Ordnung, fantastische Gegner gibt es diesmal keine. Je nach Gegner sind eigene Kampfstile unterschiedlich effektiv. Im Spielverlauf schaltet man für alle Waffenarten mehrere Stile frei, von denen man drei ausgerüstet haben kann. Diese bestimmen auch, welche Martial Arts zur Verfügung stehen.

Da hatte ich noch wenig freigeschaltet.

Insgesamt macht das Kampfsystem Spaß, gerade wenn man geschickt pariert. In der Nähe von Wänden kann die Kamera allerdings den Überblick verhindern. Und die NPCs, die den Protagonisten in vielen Missionen unterstützen können, wirken manchmal etwas passiv. Allerdings kann man sogar die direkte Kontrolle über sie übernehmen und so zum Beispiel auch den besiegten Hauptcharakter mit Itemeinsatz wiederbeleben.

Ausrüstung und Fertigkeiten

Wer aktuellere Action-RPGs von Team Ninja kennt, den dürfte die Ausrüstung in Rise of the Ronin nicht überraschen. Man erhält jede Menge davon, vieles taugt aber eher zum Zerlegen für Materialien, oder zum Verkauf. Das Verbessern von Ausrüstung mir Materialien und Geld schien mir etwas teuer.

Top versteckt.

Zwei Nahkampf- und zwei Fernkampfwaffen lassen sich gleichzeitig ausrüsten. Mehrere verschiedene Rüstungsteile und Accessoires sollten ebenfalls nicht fehlen. Neben den Basiswerten hat Ausrüstung jeweils mehrere kleine Boni. Wer möchte, kann darauf achten, nötig ist es auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad nicht.

Auch Fertigkeiten in verschiedenen Kategorien gibt es zum Erlernen. Früh kann man so auch freischalten, aus unentdeckter Position nicht nur einen Gegner mit überraschendem Angriff stark zu schädigen oder zu töten. Je nach Positionen der Gegner kann man mehrere hintereinander angreifen und den Kampf so gleich mit mächtigem Schadensvorteil beginnen.

Die nötigen Skillpunkte erhält man unter anderem per Aufleveln und durch Items. Aber auch durch Umwandlung von „Karma“, das man in Kämpfen neben Erfahrung erhält. Karma verliert man beim Ableben an den verantwortlichen Gegner, und kann es von diesem wieder zurück erlangen. Bedeutsam fand ich dieses Feature des Verlierens und Zurückholens in meinem Durchgang aber nicht.

Interessant.

Zusätzlich gibt es bei einem Erfinder auch noch Upgrades unter anderem für den Gleiter und andere Apparate freizuschalten. Dafür muss man Bücher in der Welt und durch Quests sammeln. Es scheint ein paar mehr zu geben, als nötig. Aber zwischendurch fehlten mir immer mal ein paar.

Fazit

Auch mit Rise of the Ronin weiß Team Ninja zu unterhalten. Das Kampfsystem macht Spaß und mit mehreren Schwierigkeitsgraden dürften viele Spieler abgedeckt sein. Greifhaken und Gleiter werten die Bewegung durch die Welt auf. Die offene Welt an sich ist nichts außergewöhnliches, aber auch nicht zu groß oder vollgestopft.

Man kann Katzen streicheln.

Mit Erkundung und Nebenquests kann man über 50 Stunden Unterhaltung finden. Wer danach noch nicht genug hat, kann nach dem Durchspielen Welt und Missionen noch auf einem höheren Schwierigkeitsgrad in Angriff nehmen.

Vielen Dank an Sony für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf PlayStation 5.