Piczle Cross: Story of Seasons (Review)

Schon als ich zum ersten Mal davon gelesen habe, wusste ich, dass ich diesen Titel spielen muss. Piczle Cross: Story of Seasons verbindet Nonogramme mit Motiven der langjährigen Reihe an Farmsimulationen. Selbstverständlich habe ich im Vorfeld schon meine Vorfreude ausgedrückt, jetzt hatte ich die Gelegenheit, zu prüfen, ob die Freude auch beim Rätseln anhält.

Nonogramm

Nonogramme, auch als Picross bekannt, sind Logikrätsel aus Japan. Vielleicht kennt ihr die bereits aus Pokémon Picross, My Nintendo Picross – The Legend of Zelda: Twilight Princess oder Regina & Mac. Ich auf jeden Fall. Wir sind in der Redaktion aber auch weiteren Picross-Titeln nicht abgeneigt.

Das Tutorial ist in Piczle Cross: Story of Seasons nicht besonders ausgeprägt. Für vollkommene Neulinge werden die ersten Rätsel also auch schon etwas schwieriger, auch wenn sie auf die gleiche Weise funktionieren wie andere Nonogramme.

Das Grundprinzip ist simpel. Ein weißes Rechteck mit beliebiger Kantenlänge ist ausgestattet mit kleinen Kästchen. Zahlen am Rand zeigen an, wie die Kästchen eingefärbt werden müssen. Dabei zeigt eine Zahl an, wie viele direkt aneinander angrenzende Kästchen in einer Reihe eingefärbt werden müssen. Zwischen den Zahlen respektive ihren Kästchen muss mindestens ein Kästchen ungefärbt bleiben. Dabei gibt es Zahlenkombinationen und Feldgrößen, bei denen nur eine Möglichkeit richtig ist, bei anderen fängt das logische Rätseln erst richtig an. Die Kombination aus gefüllten und leeren Kästchen ergibt schließlich ein Schwarzweißbild, das meist schon relativ gut zu erkennen ist, richtig deutlich wird es aber auf jeden Fall hinterher, wenn Piczle Cross dem Nonogramm Farbe einhaucht.

Das ist kein Donut.
Nützliche Hilfsfunktionen

Piczle Cross: Story of Seasons bietet zudem noch verschiedene Hilfsfunktionen. Natürlich lassen sich auch Kästchen mit einem X markieren, die definitiv leer bleiben müssen. Zudem kann man sich Fehler anzeigen lassen und es gibt Hinweise auf Reihen und Spalten, in denen Kästchen gefüllt werden können. Ein Hinweisroulette kann zu Rätselbeginn eine zufällige Zeile und Spalte ausfüllen. Auch die Zeitanzeige lässt sich verbergen, um nicht in Stress zu geraten und wie sich der Cursor verhält, wenn man ihn zum Feldrand (und darüber hinaus) bewegt. Auch eine Dyslexie-Schriftart lässt sich einschalten und die Farben sind für verschiedene Farbsichten anpassbar. Ein wenig habe ich einen optionalen Touch-Modus vermisst, aber der Titel spielt sich auch mit Joycons gut.

So viele Feldfrüchte!
Story of Seasons

Besonders an Piczle Cross: Story of Seasons ist natürlich die Thematik. Alles dreht sich um die Lebenssimulation. Mit jedem Rätsel beginnt ein neuer Tag, so vergehen Jahreszeiten und schließlich Jahre – immerhin gibt es 350 Rätsel, da geht viel Zeit ins Land. Im Hintergrund des Auswahlbildschirms arbeiten zwei Farmleute und die Farm wächst mit jedem Tag ein Stückchen. Auch altbekannte Musik spielt, hält sich während der Rätsel aber etwas zurück.

Die Rätsel selbst zeigen verschiedene Aspekte aus Story of Seasons: Werkzeuge, Feldfrüchte, Samen, Gebäude und Personen. Gerade die Porträts der Personen sehen sich beim Rätseln vielleicht ein bisschen ähnlich, werden aber spätestens in Farbe deutlich erkennbar (für Fans der Reihe). Mit jedem aufgedeckten Charakter schaltet sich darüber hinaus ein Eintrag im Almanach frei, der die gezeichneten Charakterprofile anzeigt und daneben kleine Infos über die Figuren wie ihre Rolle und ihre Vorlieben. Alles wird dabei schön geordnet nach Spiel inklusive Infos, wann der Titel wo erschien. So gestaltet sich ein sehr schöner Nostalgietrip.

Den kenne ich doch!

Doch neben den normalen, in sich abgeschlossenen Nonogrammen bietet Piczle Cross: Story of Seasons auch Collagen. Die einzelnen Rätsel in den Collagen unterscheiden sich deutlich in ihrer Größe und Komplexität und ergeben isoliert kein klares Bild. Erst mit ein paar gelösten Rätseln kristalisiert sich das Motiv allmählich heraus. Die Collagen schalten sich erst nach einigen gelösten Rätseln nacheinander frei. ber ich war so gespannt auf die fertigen Bilder, dass ich sie jedes Mal so bald wie möglich angegangen bin.

Rätsel folgt auf Rätsel

Für Neulinge steigt der Schwierigkeitsgrad der Rätsel in Piczle Cross: Story of Seasons vermutlich etwas zu steil an. rade nach dem äußerst knappen Tutorial. Für mich, mit etwas Vorerfahrung und ein wenig eingerostet, ist die Komplexität gerade richtig. Außerdem wusste ich immer, dass ich notfalls auch die Hilfen in Anspruch nehmen kann – auch wenn dann beim Rätsel durch verschiedene Icons wie eine Gießkanne angezeigt wird, welche Hilfen jemand benutzt hat. Das tut dem Spiel keinen Abbruch, aber wer sich in der Ehre verletzt fühlt, kann das Rätsel anschließend zurücksetzen und noch einmal selbst lösen.

Nach den ersten paar Spielstunden war ich angenehm davon überrascht, wie viele Rätsel noch auf mich warten. Zwar fühlen sich die Porträts bisweilen etwas gleich an, da sich beispielsweise Merkmale wie Augen auf kleinem Raum nur sehr begrenzt unterschiedlich darstellen lassen. Doch insgesamt sind die Rätsel sehr abwechslungsreich. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich sehr lange “nur noch ein Nonogramm” spielen kann, bevor ich die Switch weglege, ohne eines zu wiederholen.

Ich kann auch das Spiel für mich die Kästchen zählen lassen.
Fazit

Piczle Cross: Story of Seasons bietet abwechslungsreiche Nonogramme und besondere Collagen, die sich Rätsel für Rätsel zusammensetzen. Für Fans der Logikrätsel mit Lust auf ein thematisches Picross-Paket lohnt sich der Titel, während Fans aus Richtung Story of Seasons ein etwas mühseliger Anfang erwarten könnte. Wer beidem zugeneigt ist, wird hier mit sehr viel Rätselspaß und sehr viel Nostalgie belohnt.

Herzlichen Dank an Rainy Frog für die Bereitstellung des Testmusters. Gerätselt auf Nintendo Switch.