Tales of Arise – Beyond the Dawn (Review)

Die Ankündigung von Tales of Arise – Beyond the Dawn durch Bandai Namco Entertainment im September hatte mich etwas überrascht. Denn Tales of Arise erschien noch im Jahr 2021. Aber dennoch handelt es sich bei Beyond the Dawn nicht um einen Nachfolger, sondern um eine Erweiterung. Ich habe mich trotzdem auf das Wiedersehen mit Alphen und co gefreut.

Ich könnte hier jetzt einfach auf meinen Artikel zum Hauptspiel verweisen und lediglich kurz das neue wie die Geschichte erwähnen. Aber man kann Beyond the Dawn auch spielen, ohne vorher das Hauptspiel gespielt zu haben.

Bei Protagonisten ist das nicht unüblich.

Ein Jahr ist vergangen

Die Geschichte in Tales of Arise – Beyond the Dawn spielt ein Jahr nach dem Abschluss des Hauptspiels. Als Spieler musste man etwas länger warten. Alphen und Shionne sind zwischenzeitlich gemeinsam herumgereist, aber nicht etwa um eime schöne Zeit zu zweit zu verbringen. Diesbezüglich scheinen sie keinerlei Fortschritt gemacht zu haben. Stattdessen untersuchen sie „Mausoleum “ genannte Strukture und versiegeln diese. Schließlich könnten sie Gefahr bringen.

Zu Beginn der Erweiterung treffen sie das Mädchen Nazamil. Diese hat einen Vater aus Rena und eine Mutter aus Dhana, weshalb sie von vielen auf beiden Seiten schlecht behandelt wird. Alphen und Shionne dagegen akzeptieren sie und wollen ihr helfen. Auch die restlichen Mitstreiter akzeptieren Nazamil, und alle kümmern sich gemeinsam um ein neu gefundenes Mausoleum.

Die Spannungen zwischen den Völkern von Rena und Dhana bestehen weiterhin, und Alphens Gruppe steckt mittendrin. Nazamil versucht, selbst helfen zu können. Die Geschichte ist durchaus in Ordnung, wenn auch knapper als im Hauptspiel. Das Wiedersehen mit der Gruppe hat mir gefallen. Leider fehlt dabei etwas frischer Wind.

Niedlich ist Nazamil ja.

Bekannte Gebiete und neue Dungeons

Die Welt in Tales of Arise – Beyond the Dawn basiert wesentlich auf dem Hauptspiel. Unterschiede in einzelnen Gebieten sind eher gering. Dadurch fühlt es sich nicht so frisch an, selbst nach der Wartezeit. Gebiete sind mit anderen verbunden und nicht ausladend. Schnellreisepunkte verkürzen Reisewege. Eine kleine Zahl neuer Dungeons bietet die Erweiterung. Diese haben einen soliden Umfang und werden nicht kompliziert.

Spaßige Kämpfe

Das Kampfsystem entspricht dem des Hauptspiels, allerdings startet man gleich mit hohem Level und hat somit von Anfang an mehr Möglichkeiten und einen besseren Spielfluss. Kämpfe finden auf einem extra Kampffeld statt, Übergänge sind aber kurz. Bis zu vier Charaktere können gleichzeitig kämpfen.

Ein normaler Kampf.

Standardangriffe stehenfür begrenzte Kombos zur Verfügung. Ausserdem Artes, also Spezialangriffe und Zauber, die Punkte der Arte Gauge kosten. Diese füllt sich mit der Zeit auf, geradw wenn man nicht angreift in angenehmer Geschwindigkeit. Ausserdem füllen auch diverse gelernte oder erlernbare Skills durch Erfüllen bestimmter Bedingungen wie kritische Treffer die Arte Gauge. Heilzauber kosten neben Arte Gauge auch noch CP, die man durch Rast und Items auffüllen kann. Man kann auch in der Luft angreifen, Artes für Luft und Boden sind getrennt.

Knappes Ausweichen oder in Kisaras Fall Blocken ermöglicht Konterangriffe und kann Skilleffekte auslösen. Auch Boost Attacks sind natürlich verfügbar. Für jeden Charakter füllt sich eine eigene Leiste dafür. Die Boost Attacks haben Vorteile, wenn man sie zur richtigen Zeit oder gegen passende Gegner einsetzt. So kann Kisara zum Beispiel anstürmende Gegner stoppen, Rinwell kann Zauber unterbrechen. Die Aufladegeschwindigkeit ist moderat, weshalb man Boost Attacks nicht immer passend zur Verfügung hat.

Komboangriff von Dohalim und Kisara.

Situationsbedingt einsetzbare Duo-Attacken sowie die Overlimit-Mechanik mit starken Mystic Artes gibt es hier selbstverständlich auch.

Das Kampfsystem macht Spaß, aber die Gegnerauswahl kam mir zum größten Teil bekannt vor. Leider sind auch manche Bosse Variationen von Gegnern des Hauptspiels.

Sonstiges

In vielen Gegenden kann man Quests annehmen. Diese sind in aller Regel simpel, zeigen bisweilen aber, wie Leute mit dem Wandel der Welt klarkommen oder nicht. Man kann Waffen und Accessoires herstellen lassen, bei letzterem sind je nach Material verschiedene Boni möglich. Darüber muss man sich auf normaler Schwierigkeit wenig Gedanken machen. Beim Rasten kann man durch gelernte Rezepte mit Zutaten Essen kochen, was vielerlei nützliche Effekte bringt. Meist habe ich mich mit Heilung nach dem Kampf zufrieden gegeben.

Kisara angelt gern. Ihr auch?

Geangelt habe ich kaum, das hatte ich im Hauptspiel schon reichlich. Das Minispiel ist nicht zu simpel, aber auch nicht zu kompliziert. Auch eine Arena mit teils besonderen Belohnungen gibt es. Allerdings sind die Kämpfe dort teils nicht unbedingt einfach, zumal die Schwierigkeitseinstellung für diese Kämpfe unwirksam ist.

Fazit

Tales of Arise – Beyond the Dawn hat mich unterhalten, und ich habe mich gern nochmal auf die Reise mit der Gruppe begeben. Das Kampfsystem macht Spaß und die Musik gefällt, auch der Stil ist schön anzusehen. Allerdings fehlt es meiner Meinung nach an einer ordentlichen Portion Neuerungen. So fühlt es sich mehr nach einem Bonus-Epilog an, statt nach einer späten Erweiterung.

Vielen Dank an Bandai Namco Entertainment für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf PlayStation 5.