Wargroove 2 (Review)

Nachdem Nintendo die Wars Reihe nach den Advance Wars Teilen ja eher stiefmütterlich behandelt hat, konnte Chucklefish mit Wargroove die Lücke etwas verkleinern. Der erste Teil ist ein wirklich gutes rundenbasiertes Strategiespiel. Daher war ich sehr gespannt ob mir Wargroove 2 ebenso gut gefallen wird. Das durfte ich beim Testen des Spiels herausfinden.

Einfacher Einstieg mit Mäusen

Wargroove 2 macht nicht viel anders als der erste Teil. Es gibt mehrere Kampagnen mit verschiedenen Fraktionen, die man teils schon aus dem Vorgänger kennt. Der Prolog, der auch als Tutorial dient, führt das neue Volk der Faahri, mausähnliche Humanoide, ein. Damit gibt es natürlich auch einige neue Charaktere. Nach Abschluss des Prologs stehen einem 3 weitere Kampagnen offen und eine weitere ist verschlossen. Die Kampagnen haben verschiedene Schwierigkeitsgrade und das Spiel empfiehlt mit der Kampagne der Faahri zu starten, da diese die einfachste sein soll.

Der Forschungstrupp der Mäuse

Grundsätzlich ist die Schwierigkeit der Kampagne aber nicht so entscheidend, da man auch selbst noch die Schwierigkeit stufenweise anpassen kann oder gar einzelne Aspekte wie den erlittenen Schaden. Hinzu kommt die Möglichkeit, Speicherpunkte in den Missionen zu erstellen und im Notfall zu laden. Oder es besteht die Möglichkeit, die Runde zum Anfang zurückzusetzen, falls man mal einen Fehler gemacht hat. Ich finde die ersten drei Kampagnen persönlich bisher recht gut machbar auf der normalen Einstellung, welche die schwierige ist. Wer also etwas mehr Herausforderung will, muss auf spätere Missionen/Kampagnen hoffen. Allerdings war es auch beim Vorgänger schon so, dass es im späteren Verlauf schwieriger wurde.

Farbenfroh fröhliche Präsentation

Die Geschichte wird mit kleinen animierten Zwischensequenzen erzählt und wer den Vorgänger gespielt hat, wird viele bekannte Charaktere wiedererkennen. Die Präsentation der Geschichte geschieht mit viel Fröhlichkeit und Leichtigkeit, auch wenn  es auch so manche ernste oder traurige Situation gibt. Die Sequenzen sind meist kurz und bestehen neben ein paar Animationen vor festen Hintergründen aus der Erzählung durch Gespräche in Textform. Die ersten Kampagnen erzählen eine Geschichte für sich über ein paar der vielen Charaktere, die das Spiel zu bieten hat.

Eine Zwischensequenz im Grünen

Technisch kann man über die Switch Version nicht klagen. Das Spiel ist grafisch natürlich nicht sonderlich anspruchsvoll, aber mit seiner farbenfrohen und hübsch animierten Pixelgrafik besonders ansprechend. Die Musik und Sounduntermalung passt auch super zum Spiel. Manche Gespräche haben sogar kleine Sätze mit Sprachausgabe unterlegt.

Kampagnen, Missionen und Eroberungen

Spielerisch ist es wie der Vorgänger geblieben und hat ein paar neue Einheitentypen zu bieten. Man zieht rundenweise seine eigenen Figuren und nach Abschluss der Runde ist der Gegner dran. Das Ziehen der Einheiten geht sehr flott und viele der Karten sind auch nicht so groß. So fühlen sich die Missionen auch nie zu lang an. Je weiter man in einer Kampagne voranschreitet, desto größer und komplexer können die Karten allerdings werden. In manchen Missionen hat man eine feste Anzahl Einheiten, in anderen hat man oder kann Gebäude einnehmen, um weitere Einheiten zu produzieren. Auch die Missionsziele sind sehr abwechslungsreich. Mal muss man seine Einheiten oder seine Kommandeure bis zu einem bestimmten Ziel bringen. Ein anderes Mal muss man eine bestimmte Anzahl Runden überstehen oder den gegnerischen Kommandanten oder dessen Hauptquartier besiegen. Auch gibt es in jeder Mission zwei optionale Ziele, die ebenfalls sehr unterschiedlich ausfallen können. 

Angriff der Piraten?

Neben der Kampagne gibt es noch einen Eroberungsmodus. Hier wird bei jedem Start ein verzweigter Pfad, der an manchen Stellen 2-3 Abzweigungen hat. Am Ende führen aber alle Wege zum Ziel. An jedem Wegpunkt erwartet einen entweder eine kleine Kampfmission, man kann Einheiten regenerieren oder neue Einheiten rekrutieren. Für das Besiegen mancher Gegner gibt es Kristalle, mit denen man bestimmte Dinge wie Händler und anderes für den Eroberungsmodus freischalten kann. Auch weitere Eroberungen können freigeschaltet werden. Der Eroberungsmodus sorgt damit für Langzeitmotivation, falls man nach der Kampagne noch nicht genug hat.

Mehrspieler und mehr Inhalt

Hat man nach Kampagne und Eroberungsmodus immer noch nicht genug vom Spiel, dann kann man mit dem integrierten Editor eigene Missionen und Kampagnen erstellen. Oder man lädt sich von anderen Spielern erstellte Missionen und Kampagnen herunter. Es gibt auch eine Kategorie mit empfohlenen Inhalten. Ich vermute, dort werden kuratierte Inhalte angezeigt, allerdings war dort zum Zeitpunkt des Tests noch nichts zu finden. Auch einen Mehrspielermodus hat das Spiel zu bieten, sowohl lokal mit 2 oder 4 Spieler als auch Onlinespiel sind möglich.

Fazit

Alle, die den Vorgänger mögen, werden mit Wargroove 2 einen tollen Nachfolger bekommen. Auch wer den Vorgänger nicht kennt, aber rundenbasierte Strategiespiele mag, bekommt mit Wargroove 2 ein tolles Spiel. Es spielt sich einfach sehr flott und gut und ist damit sehr kurzweilig. Ich selbst bin relativ weit in der dritten Kampagne und habe noch einiges vor mir, auf das ich mich freue. Das Spiel finde ich bisher wirklich sehr gut und es bekommt daher eine grüne Ampel, mein Spielspaß hat nur ganz knapp für einen Stempel nicht gereicht.

Vielen Dank an Chucklefish für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.