Cuisineer (Gamescom-Preview)

Artwork zu Cuisineer

Bei der Gamescom hatten wir die Gelegenheit, Cuisineer ausführlich anzuspielen und uns mit dem Lead-Designer Shawn Toh von Battle Brew über das Spiel zu unterhalten. Das Spiel ist im Kern ein Action-RPG mit Roguelite- und (einfachen) Simulationselementen. Ziel des Spiel ist es, ein erfolgreiches Restaurant aufzubauen und dabei ein reichhaltiges Angebot an Speisen zu bieten.

Die ungewöhnliche Kombination von Elementen ist auf zweierlei zurückzuführen. Einerseits hat das 11-köpfige Entwicklerstudio zuvor an einem Spiel mit Nahrungs-Thematik gearbeitet, das aber leider nie das Licht der Welt gesehen hat, andererseits war das Studio zu Beginn der Entwicklung in ernster finanzieller Not. Darum haben sie sich gemeinsam überlegt, dass sie ein Spiel schaffen wollen – wenn es schon vermutlich ihr letztes ist – das ihre Interessen möglichst genau abbildet. Da Essen und dessen Zubereitung, sowie die Kommunikation über Essen über kulturelle Grenzen hinweg eine Herzensangelegenheit für das Team war, wurde Cuisineer geboren.

Die Geschichte von Cuisineer, soweit sie in der Gamescom-Demo zu lesen war, ist wenig spektakulär: Die Protagonistin wird von ihren Eltern gebeten, zu helfen, das Restaurant aufzubauen und zu führen. Wie es sich in Videospielen so oft ergibt, bedeutet das, dass die Protagonistin weitgehend alleinverantwortlich für das Restaurant wird. Das Spiel nutzt einen Tageszyklus nicht unähnlich beispielsweise zu dem in Stardew Valley und es liegt in der Verantwortung des Spielers, darauf zu achten, dass die Protagonistin nicht vor Erschöpfung zusammenbricht.

Screenshot zu Cuisineer

Die Aufgaben des Spiels sind dreigeteilt. Man muss sich Rezepte beschaffen, indem man Aufgaben für die – äußerst herzlich gestalteten – Einwohner des Dorfes erledigt. Hier tritt insbesondere die hohe Wertschätzung der interkulturellen Kommunikation über Nahrungsmittel zu Tage. Neben einem Rezept benötigt man natürlich auch Zutaten. Diese kann man in verschiedenen thematisch ausgestalteten Dungeons einsammeln oder durch Kämpfe verdienen. Die Dungeons spielen sich wie in einem typischen Action-RPG; die Entwickler haben das Interface grob mit Diablo vergleichen, wobei Cuisineer in der Demo jedenfalls deutlich entspannter daherkommt.

Die Dungeons werden zufällig generiert und bei jedem Tagesbeginn neugestaltet. Ebenfalls neu gewürfelt wird, wenn man im Spiel stirbt. Hier kommt der Rogue-Lite-Aspekt zum Tragen, denn die Story wird an der Stelle zurückgesetzt. Allerdings behält man viele Kerngegenstände wie Rezepte, so dass auch Spieler mit geringer Frustrationstoleranz in Cuisineer ihren Spaß haben können. Die Progression in den Dungeons ist zweigeteilt, einerseits schaltet man mit der Zeit immer weitere Dungeons frei, andererseits ist es das Ziel, immer tiefer in den Dungeon vorzudringen – und sich so gegen immer stärkere Gegner zur Wehr zu setzen und immer wertvollere Zutaten zu erhalten.

Bewegtbild von Cuisineer

Schließlich muss man natürlich auch sein Kochtalent unter Beweis stellen, was im Fall von Cuisineer allerdings erfreulich schnell von der Hand geht. Man wählt einfach ein Rezept und die zugehörigen Zutaten aus, dann wird das Gericht automatisch zubereitet und die (meisten) Kunden holen sich das Gericht auch noch selbst vom Kochtopf ab. Auf diese Weise sorgen die Entwickler dafür, dass das Simulationselement schnell von der Hand geht und man zwischen den Ausflügen in die Dungeons nicht allzu lange Wartezeiten hat.

Auf der Gamescom hat Cuisineer einen guten Eindruck hinterlassen und vor allem mit einer liebevollen Gestaltung sowohl der Welt als auch insbesondere der Charaktere glänzen können. Spieler, die einen Wert auf ein Spielende legen, können sich übrigens auf einen runden Storyabschluss freuen, aber auch zum dauerhaften Weiterspielen lädt Cuisineer ein. Es bleibt dem sympathischen Team hinter Cuisineer zu wünschen, dass das Spiel der erhoffte Erfolg wird und auf dieses „letzte Projekt“ noch viele weitere Spiele folgen.

Angespielt auf PC.