Magic Exposure – Yuri Visual Novel (Review)

Für Visual Novels bin ich ja gern zu haben. Bei Magic Exposure – Yuri Visual Novel handelt es sich um eine kleine lesbische Liebesgeschichte. Ähnlich wie bei Burrow of the Fallen Bear handelt es sich um Furry-Charaktere, aber die beiden Mädchen bleiben jugendfrei. Außerdem ist Magic Exposure eine kinetische Novel ohne jegliche Entscheidungen oder Pfade.

Eine magische Kamera

Bianca, ein flauschiges Mädchen mit Hasenohren, findet auf dem Dachboden eine alte Kamera. Sie räumt dort auf, weil ihr Vater, der gerade längere Zeit unterwegs ist, darum gebeten hat. Warum sie Ordnung schaffen soll, obwohl das gar nicht nötig ist, wird nicht aufgeklärt.

Schnell stellt Bianca fest, dass die Kamera Geistwesen fotografieren kann. Nach der Schule fotografiert Bianca eifrig ein paar Geistertiere. Während die meisten von ihnen klein sind und blau leuchten, ist eine der Gestalten größer und leuchtet bedrohlich rot. 

Bianca versucht, zu fliehen. Aber dann stellt es sich heraus, dass es sich bei dem vermeintlich bösen Geist um Erika handelt, eine andere Studierende, die sie am Morgen erst vor ihrem Mobber gerettet hat.

Erika will, dass Bianca das Foto von ihr löscht, das beweist, dass sie als Dämon auf der Erde wandelt. Bianca findet sie irgendwie cool und hofft, endlich einmal eine Freundin zu finden, deshalb schlägt sie einen Deal vor: Wenn Erika eine Woche bei ihr lebt, löscht sie anschließend das Foto.

Cheater!
Es gibt nur ein Bett!

Erpressung? Na ja, Erika will ohnehin etwas Ruhe vor ihrer Mutter und deren Lakaien, die sie ständig beobachten. Da kommt ihr das Angebot wahrscheinlich gerade recht. 

Bianca und Erika sind beide kompetitiv veranlagt. Also spielen sie darum, wer im Bett schlafen darf (es ist groß genug für beide) oder ob Erika das Zimmer verlässt, damit Bianca sich umziehen kann. Letzteres vergisst sie vor lauter Kart Racing komplett.

Die beiden sind niedlich und amüsant zusammen, aber an vielen Stellen sind Szenen sehr knapp gehalten. Der Spannungsbogen ist zwar da, aber dadurch, dass das Spiel knapp eine Stunde dauert, entwickelt sich die Geschichte nicht organisch.

Ein Outfit, zwei Outfits?

Besonders schade ist, dass Magic Exposure eine sehr knappe visuelle Darstellung hat. Entsprechend der kurzen Geschichte gibt es wenig Handlungsorte, was nicht stört, aber von den wenigen Charakteren, die auftreten, sind nur zwei auf dem Bildschirm zu sehen. Der Mobber taucht mehrfach auf, aber immer nur im Erzähltext und als lesbare Stimme. So bleibt er trotz Biancas überzeugender lähmender Angst ziemlich distanziert. 

Aber vor allem beschreiben die Texte einige unterschiedliche Outfits, Bianca und Erika tragen aber durchgehend die gleichen Klamotten. Immerhin zieht Erika manchmal ihre Jacke aus. Ich muss nicht alle Outfits sehen, aber wenigstens ein etwas alltäglicheres Outfit für Bianca wäre nett gewesen. Stattdessen trägt sie ihre Schuluniform.

An den Beschreibungen ist auch zu sehen, dass die Entwickler viel Liebe für Magic Exposure in Details stecken. Gleichzeitig sind die englischen Texte aber auch deutlich fehlerbehaftet, weshalb manche Zeilen schwierig zu verstehen sind.

Tust du das?
Fazit

Magic Exposure – Yuri Visual Novel ist eine warmherzige, kurze Geschichte über ein Hasenmädchen und eine Dämonin. Die aufblühende Beziehung zwischen den beiden ist in Ansätzen überzeugend, insgesamt aber sehr knapp dargestellt. Auch einige Hintergründe könnten etwas mehr ausgearbeitet sein. 

Die teils holprigen englischen Texte und die streckenweise zu stark reduziert dargestellte Geschichte sorgen dafür, dass ich die Visual Novel nicht uneingeschränkt empfehlen kann. Doch für einen kurzen Abend mit einer niedlichen Liebesgeschichte eignet sich Magic Exposure durchaus.

Herzlichen Dank an eastasiasoft für die Bereitstellung des Testmusters. Gelesen auf Nintendo Switch.