Eternights (Preview)

In Eternights kann man mit Zeitlimit daten und kämpfen. Mehr brauche ich nicht. Ein paar gezeichnete Szenen dazu, und ich bin noch ein bisschen glücklicher. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, nicht nur die Demo mit dem Spielanfang auf Steam ausprobieren zu können, sondern auch eine etwas weiterführende Preview.

Wie komme ich am besten an eine Freundin?

Ihr kennt das vielleicht. Da ist man Single und unzufrieden damit, aber die Mädchen tauchen einfach nicht von allein auf. Also muss ein Datingprofil her. Eine App folgt auf die nächste, irgendwas muss schließlich funktionieren. 

Der Protagonist von Eternights, nennen wir ihn der Einfachheit halber Rook, hat damit auf Anhieb Erfolg. Obwohl die Tipps seines besten Freundes Chani etwas zweifelhaft wirken. Dass unterschiedliche Auswahlmöglichkeiten in der Datingapp zum selben Treffer führen, ist auch ein wenig dubios, aber davon weiß Rook ja nichts. 

Aus dem Date wird erst einmal nichts, denn nach einem Albtraum mit Kampftutorial überschlagen sich die Ereignisse. Menschen gehen auf andere los, mutieren regelrecht zu Zombies. Chani und Rook flüchten in einen Bunker, langweilen sich ein wenig und schieben Panik, ehe die Zombies in den Bunker eindringen. 

Aber, welch ein Glück, da sind auch Mädchen im Bunker! Das ist ihre Chance! Rook bemüht sich gleich um einen guten ersten Eindruck (nach einem Zusammenstoß eher schwierig). Ein kleiner Boost für sein Selbstbewusstsein folgt. Jedenfalls bei der Antwort, die ich ausgewählt habe. In der Demo bewies mein Rook viel Selbstbewusstsein, in der erweiterten Version akzeptierte er immer stärker seine Situation. Natürlich mögen unterschiedliche Charaktere unterschiedliche Charakterzüge. Es ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich, welche die „richtige“ Antwort in einem Gespräch ist, aber das stört nicht. Zudem steigert eine andere Antwort vielleicht einen Wert, der mich bei einem anderen Charakter unterstützt. 

„Richtige“ Dates gab es bisher nicht, aber kurz vor Ende der Vorschau gab es eine etwas persönlichere Szene zwischen Rook und Yuna, einem der Bunkermädchen. Irgendwas muss er richtig gemacht haben, denn trotz der nächsten peinlichen Situation mochte sie ihn nach dem Gespräch ein bisschen mehr. (Es ist ein ziemliches Klischee, dass er ihren BH gesehen hat, aber das war zu erwarten. Außerdem sieht der niedlich aus.)

Erfolg!
Weich aus!

Aber ich hatte auch Kämpfe erwähnt. Die wirken in Eternights ganz zu Anfang sehr reduziert in den Möglichkeiten, doch es dauert nicht viele Kämpfe, bis sich das ändert. Zuerst gibt es einen normalen Angriff, der kombiniert und mit einem starken Angriff abgeschlossen werden kann. Gegner leuchten rot auf, um einen kommenden Angriff anzukündigen. Das Ausweichtiming ist ziemlich knapp bemessen, was besonders im Tutorial heikel ist. Denn da ploppt immer wieder die Aufforderung auf, auszuweichen und einen Gegenangriff zu starten, bei dem sich kurz die Zeit verlangsamt. In zwei runden Tutorial habe ich den richtigen Zeitpunkt nicht gemeistert. 

Später lädt erfolgreiches Ausweichen einen speziellen Angriff auf. Glücklicherweise aber nicht nur der. Der spezielle Angriff ist elementar, mit QTEs verbunden und gut inszeniert. Auch hier ist das Timing ein wenig knapp bemessen, aber einfacher zu treffen.

Ein paar starke Gegner weisen Panzer auf, die Rook erst durchbrechen muss. Im Grunde prügelt er die meiste Zeit auf einen Gegner ein und weicht hoffentlich im richtigen Moment aus. 

Die Leute, die er unterwegs trifft, können ihn unter Umständen im Kampf unterstützen. Etwa durch einen Heilzauber, der in einem kleinen Radius Lebenspunkte auflädt. Sterben ist aber auch nicht so tragisch, da die Rücksetzpunkte meist nicht weit entfernt liegen.

So bleiben die Kämpfe nicht lange „simpel“. Natürlich sind sie ohnehin nicht extrem einfach für mich, weil ich hier oft nicht schnell genug ausweiche. Aber ich drücke nicht nur die ganze Zeit einen Knopf, wenn ich nicht ausweiche. Den einen oder anderen Kampf musste ich wegen des Ausweichtimings mehrfach angehen, aber bisher macht das Kämpfen Spaß. 

Hurra! … Oder?
Arme

Eternights wird auch ein bisschen blutig. Rook verliert im Traum seinen Arm, aber ansonsten ist das Blut nicht sehr aufdringlich. Auch wenn ein paar Leichen im Bunker doch ein wenig arm an Armen sind.

Yuna besitzt eine besondere Fähigkeit, die in ihrem Arm liegt. Rook scheint erst einmal nur in seinem Traum einen neuen, leuchtenden Arm bekommen zu haben, durch die Gegend läuft er mit einem normalen. 

Doch es ist der Arm, der ihm das Kämpfen ermöglicht. Er kann ihn verformen (mehr oder weniger jedenfalls) und damit eine Klinge bilden. Ein bisschen unheimlich und eklig, aber auch cool.

Irgendwie hängt das alles zusammen mit zwei opponierenden Kräften, die um die Vorherrschaft kämpfen, und Rook und Co. landen mittendrin. Auch das titelgebende Wundermittel Eternights muss irgendwie damit zusammenhängen. Jedenfalls bekommt Rook den Auftrag, ein paar gigantische Mauern zu überwinden. Bisher ist aber Vieles noch sehr vage.

Sprache und Aussehen

Mein absolutes Highlight im gespielten Abschnitt von Eternights ist die Sprache. Es gibt ein paar kleine Stellen, die etwas holprig sind, aber insgesamt ist die deutsche Übersetzung richtig toll. Da macht das Lesen wirklich Spaß.

Sehr gut ist auch die englische Synchronisation. Die wertet die zwar herrlich ausdrucksstarken, aber doch nicht ganz hübschen Gesichtsanimationen auf.

Auch ansonsten sind Grafik und Animationen vielleicht nicht besonders großartig, aber in Details steckt sehr viel Liebe. Etwa in den unterschiedlichen Laufstilen von Chani, Yuna und Rook. Außerdem hat Yuna sehr coolen Ohrschmuck, der in ihrer Charakterportrait-Version besonders hübsch ist.

Außerdem konnte ich die Preview so an meinem PC spielen, ohne merkliche Performanceprobleme zu haben. Und auf einem kompetenteren Gerät könnte Eternights auch etwas besser aussehen.

Moment mal, war da nicht noch etwas?

Ach ja, das Zeitlimit. Keiner Rede wert. Bin ich ja gewohnt, also wird das für Rook bestimmt auch kein Problem. 

Ein bisschen, wie ich es aus Persona 5 Royal kenne, gibt es auch in Eternights einen Kalender. In der Postapokalypse hat niemand Zeit für Schule, Arbeit oder was auch immer. Stattdessen gibt es Ereignisse am Tag und in der Nacht. Die zwei Slots pro Tag konnte ich bisher nicht frei füllen, allerdings habe ich auch nur den Anfang des Spiels gespielt. Bis zu dem Zeitpunkt, zu dem ich Dating und Weltrettung unter einen Hut bringen muss, dauert es also noch ein bisschen.

In der Vorschau konnte ich auch schon einen ersten Blick in einen Dungeon werfen (sofern man den Bunker nicht schon als Dungeon zählen mag). Der war ziemlich linear, aber selbst in einem kurzen Abschnitt schon gespickt mit interessanten Rätseln. Bisher nur zwei Typen, aber die allein machen schon Spaß. Einer der Rätseltypen ist auch mit einer Fähigkeit des Protagonisten verbunden, die ich nur im Kampf zu nutzen erwartet hatte. Sehr cool.

In Laufpassagen reden die Begleitpersonen auch. Zwar muss ich Textboxen nach dem Lesen und Hören wegdrücken, aber ich kann mich währenddessen weiterbewegen. An anderen Stellen, gerade im Dungeon, gibt es auch kleinere statische Szenen, etwa nach dem Betreten neuer Räume.

Fazit

Eternights verspricht Dating und Weltrettung unter Zeitdruck. Dating-Simulation und Actionspiel, um im Spieleslang zu schreiben. Vom Dating habe ich bisher nicht wirklich viel gesehen, doch die einführenden Ansätze unterhalten mich bereits. Der Protagonist kann einige verschiedene Parameter aufleveln. Die Kämpfe sind spaßig inszeniert, aber das richtige Timing zum Ausweichen zu treffen, ist bisher knifflig.

Es sieht nicht überall toll aus, hat aber ansehnliche Anime-Szenen (und entsprechend einen gewissen Anime-Humor aus der entsprechenden Genresparte). Gleichzeitig sind die Gesichter aber ausdrucksstark und sowohl englische Synchronisation als auch deutsche Bildschirmtexte sehr gut. Besonders die Texte bereiten mir bereits sehr viel Freude. Aber auch an den Kämpfen finde ich meinen Spaß, und die ersten kleinen Rätsel haben mich positiv überrascht.

Bisher habe ich mich eher dezent auf Eternights gefreut, aber jetzt freue ich mich sehr auf den kommenden Release (voraussichtlich) im September. Die Verbindung aus Dating und Action verspricht eine Menge Spaß.

Seid ihr neugierig geworden, schaut euch doch gern die Demo auf Steam an. Dann könnt ihr gemeinsam mit mir warten. 

Herzlichen Dank an Studio Sai für die Bereitstellung des Previewcodes. Getestet auf PC via Steam.