Shadow Warrior 3 (Review)

Aus Anlass der Definitive Edition habe ich mir Shadow Warrior 3 von Devolver Digital angesehen. Zugegebenermaßen kenne ich die Vorgänger nicht, aber das schnelle Actionspiel mit Gameplay in Egoperspektive setzt das auch nicht wirklich voraus.

Drache erwache? Schlecht für die Welt

Shadow Warrior 3 beginnt mit einem Kerl in Unterwäsche, der einen Monolog führt. Ihr habt richtig gelesen. Es handelt sich dabei um den Protagonisten Lo Wang. Er mag vielleicht manchmal gute Absichten haben, aber die führen nicht unbedingt zu einem guten Ergebnis. Er hat einen uralten Drachen entfesselt, der viel Zerstörung über die Welt gebracht hat. Während sich Lo Wang niedergeschlagen an seine Niederlage gegen den Drachen erinnert, taucht sein alter bekannter Orochi Zilla auf. Gemeinsam mit der Maske, die Lo Wangs Freund Hoji hinterlassen hat, könne man den Drachen vielleicht besiegen. Auch wenn Lo Wang sich nicht recht sicher ist, ob er Zilla vertrauen kann, lässt er sich überreden. Fortan reist Lo Wang geschwind durch lineare Gebiete, die japanisch-mythologisch angehaucht sind, und bekämpft diverse Monster. Immer einen One-Liner auf den Lippen. Manchmal unter der Gürtellinie, manchmal Popkulturreferenzen. Vereinzelt fand ich die Cuts zu Szenen etwas hart und sprunghaft, aber das Verständnis der eher einfachen Story wurde dadurch nicht behindert.

Wenn er meint.

Schnelle Kämpfe mit Schwert und Schusswaffen

Immer wieder gerät man in Kampfarenen. Mit dem Schwert kann man schnell zuschlagen, der freischaltbare schwere Angriff fühlt sich leider nicht wuchtig an. Besser gefiel mir die freigeschaltete Möglichkeit, diesen elementar aufzuladen. Nur zu gerne habe ich umstehende Gegner mit Blitzen geschockt. Manchmal auch mit Eis eingefroren. Den Feuerball weitgehend ignoriert.

Doch auch immer mehr Schusswaffen kommen ins Repertoire. Diese benötigen Munition und Nachladevorgänge können etwas dauern. Ein Revolver als Standard wird natürlich unterstützt von einer Schrotflinte. Auch ein Granatwerfer findet sich unter den Waffen. Waffen lassen sich mit gefundenen Orbs verbessern und können Zusatzeffekte erhalten.

Eine Art Schockwelle mit Cooldown befindet sich auch in Lo Wangs Repertoire. Damit kann man so manche Gegner in den Abgrund oder Stacheln schleudern.

Als letzte offensive Aktionen gibt es Finisher. Abhängig vom Gegner braucht man unterschiedlich viele Leistenabschnitte, um ihn zu besiegen. Von vielen Gegnern erhält man dabei Gore Tools, bestimmte Waffen zum Verbrauch. Wenn man aber den so ziemlich schwächsten Gegner, Shogai, per Finisher besiegt, wird Lo Wang nicht nur geheilt, sondern erhält befristet zusätzliche Gesundheit. Das ist praktisch, leider sind diese Gegner nicht immer reichlich vorhanden. Man kann nicht alles haben.

Ab mit dem Kopf!

Auch Lo Wang selbst kann mit speziellen Orbs Fertigkeiten lernen. Somit kann man schnell freischalten, dass man per Nahkampfangriffen Munition erhält, und Schüsse Gesundheitsdrops erscheinen lassen. Das erinnert etwas an gewisse andere Spiele in Egoperspektive. Aber auch in der Gegend finden sich Items für Munition, Gesundheit oder Finisherleiste. Zumindest teilweise erscheinen diese nach gewisser Zeit erneut. Das musste ich in so manchem längeren Kampf in Anspruch nehmen.

Nach und nach werden neue Gegner eingeführt, die Auswahl an normalen Gegnern empfinde ich als in Ordnung. Allerdings gibt es kaum Bosse, um nicht nur Gegnerwelle an Gegnerwelle zu bekämpfen.

Traversal und Setpieces zum Auflockern

Lo Wang kämpft nicht nur. Auch außerhalb von Kämpfen bewegt er sich mit Sprung, Doppelsprung und Dash schnell durch die Gegend. Auch ein Enterhaken darf nicht fehlen, der sei heutzutage quasi fast schon Standard. An Efeu oder ähnlichem kann er hoch oder seitlich rennen. Besonders schwierig ist das ganze nicht, aber durchaus spaßig. Nur in manchen Fällen zerbröselte unerwartet nicht nur Umgebung, sondern auch die Plattform unter den Füßen. Okay, das war eher selten der Grund für meine Stürze. Etwas mehr Vorsicht wäre angebracht gewesen. Danach wird man schnell zurückgesetzt. Während dieser nicht kampffokussierten Phasen gibt es oft Gespräche, schließlich soll Lo Wang nicht lange still bleiben.

Rest in pieces.

Neues der Definitive Edition

Ich habe wie eingangs erwähnt Shadow Warrior 3 zum Anlass der Definitive Edition getestet. Diese bringt neue Features. Zum einen kann man mit abgeschlossenem Spielstand ein New Game + beginnen, dort verpasste Upgradeitems und nicht erledigte Challenges nachholen. Zudem gibt es neue Challenges, mit denen man weitere Waffenskins freischalten kann. Daneben gibt es noch die Möglichkeit, die Kampagne im Hero Mode zu spielen. In diesem startet man mit einem Leben und erhält per Finisher weitere, bis zu drei. Wenn keine Leben übrig sind, wird der Spielstand gelöscht. Das ist nicht meine Art von Herausforderung, manchen sagt das mehr zu. In meinem normalen Durchgang wäre es wohl lange gut gegangen, am Ende wäre ich gescheitert.

Schließlich gibt es nach der Kampagne noch den Survival Mode. In drei Arenen schnetzelt und ballert man sich durch Wellen an Wellen von Gegnern, um neue High Scores zu erreichen. Auch hier lassen sich neue Waffenskins erspielen. Vor Beginn jeder Runde kann man aus drei zufälligen Waffen oder Upgrades eine Sache auswählen. Besonders weit habe ich es nicht geschafft.

Killer-Kaninchen?

Fazit

Shadow Warrior 3 ist ein durchaus unterhaltsames Actionspiel mit guter Geschwindigkeit. Im Kampf rennt, springt, schlittert und schwingt Lo Wang geschwind durch die Arenen. Auch die oft zerbröselnden Setpieces und ebenfalls dort die Bewegung mit Sprüngen, Schwingen und Wandläufen sagen mir zu. Ebenso das Setting. Die Geschichte ist für ein Actionspiel in Ordnung, Lo Wangs Sprüche treffen wie meine Schüsse nicht unbedingt immer ins Ziel. Allerdings nutzt sich das Spiel für mich in seinen wenigen Stunden schon ab. Gegnerwelle an Gegnerwelle ermüdet einfach, auch wenn mancher Kampfschauplatz nutzbare Gimmicks wie per Schalter auslösbare Fallen hat. Mehr Bosskämpfe zur Auflockerung wären schön gewesen. Somit reicht es nur für die gleiche Farbe wie bei der Steam-Deck-Kompatibilität, wenn auch nicht wegen dieser. Bei der Einrichtung war kurz keine Controllersteuerung möglich. was für mich kein nennenswertes Problem ist. Einfach kurz den Touchscreen nutzen. Etwas unschön ist, dass die Schrift beziehungsweise vor allem Buttons im Menü teils zu klein sind. Aber auch das hat mir keine wirklichen Probleme bereitet. Ich weiß ja, womit ich das Schwert bediene, und wie ich schieße.

Vielen Dank an Devolver Digital für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf PC (Steam Deck) per Steam.