The Chant (Review)

Mit The Chant hat der Entwickler Brass Token sein erstes eigenes Spiel gleich in einem Genre veröffentlicht, dass mir zusagt. Es ist ein Horror Action-Adventure und ob sowohl der Horror, als auch das Gameplay selbst mich überzeugen konnten, erfahrt ihr wenn ihr hier weiterlest.

Zum Anfang des Spiels wird man Zeuge einer seltsam anmutenden Szene in der scheinbar eine Sekte ein seltsames Ritual abhält. Eine der Teilnehmerinnen flüchtet und man darf sie nun spielen. Ihr Verschwinden fällt natürlich schnell auf, also flüchtet man vor den anderen während man die grundlegende Steuerung lernt. Wie diese Flucht ausgeht werde ich euch aber hier nicht berichten.

Kurz danach lernt man Jess kennen, die Protagonistin des Spiels. Scheinbar hat sie etwas sehr Traumatisches erlebt, dass sie nicht loslässt. Daher entschließt sie sich einem Retreat anzuschließen, an dem auch schon ihre Freundin teilnimmt. Ein Retreat ist eine spirituelle Ruhepause oder ein Rückzug aus der gewohnten Umgebung. Also geht es nach Glory Island, einer abgelegenen Insel. Dort wird Jess von ihrer Freundin Kim empfangen. Auf dem Weg zum Camp lernt man nicht nur Jess und Kim etwas besser kennen, sondern auch noch weiteres zur Steuerung.

Im Camp lernt man dann noch die anderen Personen kennen, bevor dann abends ein Ritual durchgeführt wird, bei dem Kim wegläuft und nichts mehr so ist wie vorher. Überall auf der Insel gibt es jetzt verschieden farbige Nebel, die man nur betreten kann, wenn man das Prisma in der entsprechenden Farbe hat. Jeder der Teilnehmer hat ein solches Prisma. Anfangs hat Jess nur ihr eigenes das blaue Prisma. Im Laufe des Spiels erhält man aber auch die anderen Prismen und es eröffnen sich daher immer neue Wege.

Auf dem Weg zu Kim lernt man nun auch die Gefahren von The Chant kennen. Jess hat drei verschiedene Werte Psyche, Körper und Geist. Schon bei den ersten Gesprächen mit Kim und den anderen Teilnehmern stellt man fest, dass man für jeden dieser Werte eine Antwortmöglichkeit hat. Je nachdem welchen man wählt erhält man Punkte auf diesen Wert. Was das für Auswirkungen hat erfahren wir erst später.

Diese Werte sind auch sowas wie Energiebalken. Wenn man sich innerhalb des farbigen Nebels bewegt, dann sinkt der Psyche Balken. Auch manche Gegner können Psyche durch bestimmte Angriffe senken. Fällt der Wert auf 0 gerät Jess in Panik und kann nicht mehr kämpfen. Der Körperwert ist die normale Lebensenergie von Jess. Fällt dieser Wert auf 0 stirbt Jess und man muss beim letzten Checkpoint erneut starten. Der Geistwert sinkt nicht von alleine. Neben der Meditation um Psyche wieder zu erhöhen, kann man damit, verschiedene Fähigkeiten einsetzen, die einen Teil der Leiste verbrauchen.

Im Spiel hat man auch noch die Möglichkeit Jess zu verbessern, also zum Beispiel ihre Wertebalken zu vergrößern oder mehr Heilitems zu tragen. Zuerst muss man diese Möglichkeiten aber freischalten. Dazu gibt es im Upgrademenü auch für jeden der drei Werte einen Bereich. Freigeschaltet werden die verschiedenen Optionen zum Upgraden nach und nach, indem man in den Bereichen Punkte sammelt, entweder durch Gespräche oder anders im Spielverlauf. Wenn man die Möglichkeiten freigeschaltet hat, dann kann man Jess aber immer noch nicht verbessern. Dafür benötigt man noch spezielle Items, die aufmerksame Spieler überall in der Spielwelt finden können.

Der Kampf selbst findet größtenteils im Nahkampf statt. Auf der Insel kann man verschiedene Pflanzen finden. Manche dienen dazu, dass man seine Werte wieder auffüllen kann sind also Heilgegenstände, andere wiederum kann man zu Waffen kombinieren mit denen man auf Gegner einschlagen kann. Auch Wurfgegenstände kann man aus den Ressourcen herstellen. Es ist also wichtig die Umgebung abzusuchen um nicht irgendwann ohne Waffennachschub dazustehen. Man hat also drei Möglichkeiten Gegner zu bekämpfen, einfach draufhauen, Wurfgegenstände nach ihnen werfen und seine Fähigkeiten einsetzen. Meistens ist es sinnvoll alle Möglichkeiten sinnvoll zu nutzen, dann sind auch die Gegner schnell erledigt.

Es gibt einige verschiedene Gegner auf der Insel und wenn man aufmerksam erkundet, dann findet man auch Informationen über diese. Die Informationen können durchaus hilfreich sein, denn die verschiedenen Waffen haben unterschiedliche Eigenschaften und die Gegner unterschiedliche Schwächen. Die Ressourcen, Gegenstände und Informationen zu finden ist allerdings nicht allzu schwierig, denn diese stechen durch leuchten aus der Umgebung hervor. Wenn Gegenstände in Schränken zu finden sind, dann deutet ein heller Punkt am Schrank darauf hin, dass man diesen öffnen kann. Neben den Ressourcen und Informationen über Monster findet man auch allerlei Dokumente mit Informationen über die Insel.

Aber kämpfen ist nicht alles was man in The Chant tut. Wie schon beschrieben gibt es allerlei zu entdecken. Die Insel ist recht verzweigt und es gilt alles gut zu erkunden, manchmal für Optionales aber oft ist es auch erforderlich wichtige Schlüsselgegenstände zu suchen. Denn es gibt allerlei Türen die den Weg versperren, aber auch Abkürzungen zurück, die man erst öffnen muss. Auch bietet das Spiel ein paar Rätsel, die für das Weiterkommen gelöst werden müssen. Oft kehrt man im Verlauf des Spiels wieder zum Camp des Retreats zurück um von dort aus die nächsten Bereiche zu erkunden.

Alles in allem bietet The Chant vieles was ich von so einer Art Spiel erwarte, daher hatte ich auch durchaus die meiste Zeit der gut sechs Spielstunden Spaß mit dem Spiel. Nur der Horror ging bei mir dann doch unter. Das ganze Setting und die Atmosphäre waren für mich nicht besonders gruselig. Wer spirituelle Sekten gruselig findet, dem mag es anders gehen. Auch die Gegner fand ich nicht sehr furchterregend. Was mir noch missfallen hat ist die Story und wie sie erzählt wurde. Ich fand es wurde teils zu schnell erzählt und es hatte gar keinen Raum sich zu entwickeln, was natürlich auch mit an der kurzen Spielzeit liegt. Technisch lief es recht sauber, aber ist meiner Meinung nach nicht besonders hübsch. Fans des Genres sollten durchaus mal einen Blick wagen, denn man kann gut unterhalten werden.

Vielen Dank an Plaion für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf PlayStation 5.