The Eternal Cylinder (Review)

„Dies ist nicht die Geschichte über den einen, der alles in seinem Weg zerstört. Dies ist die Geschichte über eine Familie.“
Im Groben zusammen gefasst wird man mit diesem Intro von einem sanften Sprecher im Spiel begrüßt, noch bevor man im Hauptmenü ankommt. Dabei weiß man noch gar nicht, was es eigentlich mit dem Spiel namens The Eternal Cylinder auf sich hat, sofern man sich davor nicht informiert hat. Das Einzige was man sieht, ist ein riesiger Metall Zylinder, hinter einer naturellen Alien Landschaft.


Nun, starten wir einfach mal ein neues Spiel…

Der Sprecher beginnt kurz etwas über die Wesen zu erklären, welche man im Spiel spielt, die Trebhum. Nach dieser Einleitung beginnt auch der erste Trebhum zu schlüpfen, welchen man sofort spielen darf. Die erste Aufgabe: LAUF! Denn der Eternal Cylinder lässt nicht lange auf sich warten.

Ich weiß nicht wer ich bin… ich weiß nicht warum ich hier bin… alles, was ich weiß, ist, dass ich Rennen muss.

In diesen ersten Schritten werden gewisse Dinge erklärt, sowohl stilistisch vom Sprecher, als auch praktisch mit kleinen Erklär-Texten. Somit lernt man schnell, wie man läuft, springt, Ressourcen sammelt und diese Ressourcen anwendet. Nach diesen Basics werden auch nach und nach immer wieder Dinge erklärt, was man nun weiter tun soll, worauf man achten soll usw.. Aber keine Sorge, dabei ist alles recht einfach gehalten.


Was genau ist nun ein Trebhum?

Die Trebhum sind kleine, runde Wesen mit Rüssel und zwei Beinen. Ihr Körperbau erinnert ein wenig an die Wesen, welche man sich damals im Spiel Spore erstellen konnte. Aber abseits davon hat es recht wenig mit diesem Spiel gemeinsam, soweit ich das beurteilen kann. Das besondere an Trebhum: Sie können verschiedene Mutationen ausführen, durch verspeisen bestimmter Ressourcen.

Diese Mutationen sind essentiell wichtig, um im Spiel voran zu kommen. Also fängt man immer wieder an, die Welt zu erkunden, um passende Ressourcen für Mutationen zu finden. Ebenso werden auch Ressourcen für Nahrung und Upgrades benötigt.

Durch Mutationen lassen sich Trebhum erheblich verändern.

Ein paar Beispiele für Mutationen wären: Verlängerte Beine um höher Springen zu können, ein Tröten Rüssel zur Abschreckung von Feinden, Fell zur Bekämpfung von Kälte oder Analyse Augen für Informationen über Lebewesen.


Eternal Cylinder, aber keine Eternal World

Was hat es aber nun mit diesem „Eternal Cylinder“ auf sich, fragt man sich jetzt wohl. Der Eternal Cylinder ist eine riesige Metallstange, welche sich einfach über die Welt drüber rollt und dabei alles auf dem Weg vernichtet. Dabei hat man nur die Option weg zu laufen.

Aber wohin?
Zum nächsten Check-Point, denn das ist die Hauptbeschäftigung im Spiel. Immer wenn der Eternal Cylinder sich bewegt, muss man zu einem großen Monument laufen, um dieses zu aktivieren. Hat man dies geschafft, wird der Eternal Cylinder dort stoppen. Damit kann man dann erst mal verschnaufen, aber für wie lange?
So lange man will, denn der Eternal Cylinder rollt erst wieder weiter, wenn man die „sichere Zone“ verlässt, welche durch eine blaue Barriere verdeutlicht wird. Sollte man in der Zone noch etwas erledigen müssen, wird die Barriere rot angezeigt, wobei das Verlassen hier nicht ratsam ist.

Lauft um euer Leben, kleine Trebhum!

Damit ergibt sich eine Welt, welche sich zwar endlos anfühlt, aber sich praktisch nur in den vorgegebenen Zonen abspielt. Falls sich nun jetzt jemand fragt „kann man überhaupt zu vorherigen Zonen zurück?“. Nein, denn was der Eternal Cylinder platt rollt, ist raus aus dem Spiel. Damit unterscheidet sich dieser Survival Titel auch von anderen Spielen, wie z.B. Subnautica, in denen man normalerweise eine komplett offene Welt hat. The Eternal Cylinder ist eher ein Spiel, welches einem linearen Story Strang folgt.


Welt, Flora und Fauna – alles sehr surreal

Während man so die Abschnitte erkundet, fällt schnell auf wie surreal doch alles ist. Spore ist dabei nicht das einzige, was mir dabei in den Sinn kam. Die Welt und deren Pflanzen sind so seltsam und zugleich faszinierend. Man weiß teils einfach nicht, was gefährlich ist und was nicht. Das macht die Sache unglaublich spannend. An einer Stelle bin ich fest von einem Szenerie Objekt ausgegangen, nur um dann von diesem angegriffen zu werden.

Die anderen Lebewesen der Welt gibt es in vielen Größen, Formen und Farben. Manches davon erinnerte mich an Monster aus Oddworld. Einiges davon ist auch gefährlich, sodass man immer schnell die Flucht oder andere mögliche Maßnahmen ergreifen sollte. Es gibt aber auch viele kleine Wesen, welche man selbst als Ziel ins Auge wirft.

Wenn man nach dem ersten Monster denkt „weirder wird es wohl nicht mehr“…

Hin und wieder trifft man auch noch auf richtige Antagonisten, aber ich will mal nicht zu viel dazu sagen, was diese wollen und woher sie kommen. Das Design dieser Wesen könnte aber glatt aus einem Horror Titel stammen. Als kämen sie aus einem futuristischen Silent Hill.


Das Aufbauen einer Trebhum Familie

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass man mehr als einen Trebhum haben kann?
Dies ist im Verlauf des Spieles recht wichtig. Zum einem sichert man sich mit einem kleinen Trebhum Stamm ab, für den Fall, dass mal welche draufgehen sollten, während diese auch je ihre eigenen Ressourcen halten können. Zum anderen braucht man manchmal mehrere Trebhum um gewisse Rätsel zu lösen. Wobei dies auch nur relevant ist, weil man so verschiedene Mutationen auf mehrere Trebhum verteilen kann. Manchmal gibt es auch Schalter, welche eine gewisse Trebhum Anzahl benötigen.

Meine kleine Trebhum Familie.

Weitere Trebhum erhält man auf zwei Arten. Findet man ein Trebhum Ei, kann man dieses zu einer Wärmequelle bringen und es damit ausbrüten. Daneben lassen sich auch Trebhum direkt in der Welt finden, welche mit Ressourcen „überzeugt“ werden müssen. Übrigens lassen sich Trebhum bei Beitritt auch umbenennen, aber dies muss man nicht tun.

Dazu gibt es noch ein paar weitere Kniffe, wie z.B. wie viele Trebhum man haben kann oder was beim Tod eines Trebhum passiert.


Survival Mechaniken und Atmosphäre

Dass die Welt sehr surreal gestaltet ist, habe ich ja schon erwähnt. Dabei sollte aber nicht außer Acht gelassen werden, dass man allerlei verschiedene Areale erkunden darf. Von waldigen, sandigen über verschneiten Gebieten ist alles dabei.

Die Areale sind schön abwechlsunsgreich.

Die Survival Mechaniken tragen hierbei natürlich auch wesentlich zur Atmosphäre bei. Wenn man z.B. in einem Schneegebiet etwas tun muss, um gegen die Kälte vor zu gehen, erzeugt das ein richtiges Feeling der Kälte. Ebenso mit Hitze, aber auch mit den Hunger, Durst, Ausdauer und Ressourcen Mechaniken. Herauszufinden, welche Ressourcen welchen Zweck haben, ist natürlich ein gewisser Reiz dieses Genres.

Sehr beeindruckt hat mich außerdem der Sound. Sehr viel dramatische Musik in entsprechenden Szenen, wenn z.B. der Eternal Cylinder anfängt zu rollen oder gewisse Gegner oder Tiere es auf einen abgesehen haben. Dabei ist die Musik äußerst basslastig, was vor allem bei dem übermächtigen Eternal Cylinder eine fantastische Wirkung erzeugt.


Höhlen und Rätsel

Um im Spiel voran zu kommen, muss man regelmäßig Höhlen oder Tempel aufsuchen. Dabei gibt es geheime Höhlen für Ressourcen, aber auch Story relevante Höhlen bzw. Tempel. In beiden Fällen können interessante Rätsel vorkommen, wobei die aufwändigeren eher in zweiterem vertreten sind.

Rätselspaß in antiken Tempeln.

Außerdem gibt es auch noch kleine Tempel, welche einem nützliche Upgrades ermöglichen. Aber darauf will ich mal nicht genauer eingehen, zwecks der Überraschung. Generell kann ich aber sagen, dass The Eternal Cylinder mit diesen Elementen die Motivation kontinuierlich aufrecht halten konnte.


Die Story ist ein tragendes Element

Etwas überrascht hat mich doch, wie präsent die Story doch ist. Der Sprecher ist sehr häufig am Reden, wobei er aber zum Glück einem nicht ins Handwerk pfuscht. An sich hätte es mir wohl besser gefallen, wenn die ganze Sache etwas ruhiger abgelaufen wäre, so dass ich mich komplett nur auf die Welt hätte fokussieren können. Ich muss aber zugeben, dass der Sprecher das wirklich nett gemacht hat. Auch die Story relevanten Charaktere und Wesen sind toll gemacht.

Ein Ältester der Trebhum erläutert den kleinen Trebhum ihre bevorstehende Aufgabe.

Neben Antagonisten findet man z.B. Älteste, welche einem die Welt erklären oder das nächste Ziel beschreiben. Dies alles aber vom Sprecher erläutert, denn sonst spricht niemand im Spiel.


Fazit: Ein schräges und faszinierendes Survival Vergnügen

Mit den kurzen Ausschnitten, welche ich vor Beginn des Spiels mir angeschaut habe, dachte ich hierbei eher an ein schlichtes Survival Game mit Open World. Eine volle lineare Story habe ich tatsächlich nicht erwartet.

Dennoch hat mich The Eternal Cylinder äußerst fasziniert. Die Stimmung und Atmosphäre sind mit der surrealen Welt und dem basslastigen Sound einfach fantastisch. Auch die Gameplay Mechaniken waren motivierend und spaßig.
Lediglich den pur linearen Aufbau finde ich, für ein Spielen auf 100%, recht unschön. Aber zum erneuten Durchspielen ist es dennoch, oder auch gerade deswegen, wunderbar geeignet.

Vielen Dank an Good Shepherd Entertainment für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Playstation 5.