Touken Ranbu Warriors (Review)

Touken Ranbu Warriors ist der neueste Ableger des Warriors-Franchises, welchen es ausschließlich digital für Nintendo Switch und PC-Steam gibt. Ob das Game einen frischen Wind in die Serie bringen kann, erfahrt ihr hier!

Doch bevor ich mit dem Spiel beginnen konnte, musste ich ein klein wenig recherchieren. Touken Ranbu Warriors greift nämlich ein vor allem in Japan beliebtes Format auf, welches es sowohl als Anime, als auch als Mobile-Game gibt. Die Hauptcharaktere des Spiels sind menschgewordene legendäre Schwerter, welche (natürlich) besonders geübt in der Kampfkunst sind. Ja, richtig gehört. Vielleicht sollte ich etwas weiter ausholen. Im Jahre 2205 befinden sich zwei Fraktionen in einem gigantischen Krieg um die Zeit. Dabei möchte die „HRA“ (History Retrograde Army) die Ereignisse der Vergangenheit verändern, um die Zukunft nach ihren Wünschen zu gestalten. Hierfür schicken sie regelrechte Monstermassen in die Vergangenheit, um ihre Ziele zu erreichen.

Adrette, menschgewordene Schwerter

Dies versucht die „Government of the Time“ zu verhindern und setzt hierfür ihre menschgewordenen Schwerter – auch Touken Danshi genannt – ein. Dabei wurden diese besonderen Krieger ursprünglich von ihrem Meister Saniwa erschaffen. Hierbei handelt es sich um einen besonders mächtigen Mönch, welcher die Fähigkeit besitzt, Gegenständen Leben einzuhauchen. Wieso also nicht einige japanische Schwerter in adrette junge Männer verwandeln? Schließlich möchte das Auge ja auch was Schönes zum Ansehen haben 😉. So weit, so gut.

Viele schöne Klingen – äh.. Schönlinge

In Touken Ranbu Warriors werden insgesamt 15 dieser Touken Danshi in den Kampf um die Zeit geschickt. Dabei haben sie einen tierischen Begleiter – oder aber auch Kommandanten – an ihrer Seite. Das kleine fuchsähnliche Wesen namens Konnosuke fungiert nämlich als Vertreter der Regierung und geleitet sie durch ihre Reise in die Vergangenheit. Dabei gibt es immer wieder nützliche Tipps und Anweisungen, um das durch die Monster verursachte Chaos zu beseitigen. Hierbei sind vor allem die Handlungen der Sengoku-Ära (etwa 1477-1573) im Vordergrund bzw. in Gefahr.

Trefft wichtige Schlüsselpersonen der Sengoku-Ära

Wer schonmal einen Teil des Warriors-Franchises gespielt hat, dem dürfte die Sengoku-Ära definitiv ein Begriff sein. Doch auch wenn das Euer erstes Warriors-Spiel sein sollte, dürften einige Namen wie „Nobunaga Oda“ doch auch nicht ganz unbekannt erscheinen. Wir bekommen es mit ganz schön vielen solcher berühmten Schlüsselpersonen zu tun und da ist es auch kein Wunder, dass unsere Schwertmänner so manches Mal einen Interessenskonflikt haben werden. Schließlich sind so manche von ihnen die menschgewordenen legendären Schwerter eben jener Offiziere. Für mich war dieser Aspekt wirklich äußerst spannend.

Konnosuke ist schon ein mega niedlicher Anführer

Doch bevor wir in die Vergangenheit reisen, bereiten wir uns in unserer Operationsbasis – dem Honmaru – vor. Hier gibt es so gut wie alles, was das Schwertmann-Herz begehrt. Unsere Jungs können shoppen gehen und sich für die nächste Mission wappnen… oder aber ihre Zeit in einem ihnen zugewiesenen Raum verbringen und dabei einfach nur gut aussehen. Jep – Ernst gemeint. Während sich einer der Touken Danshi in solch einem Raum aufhält, kann man ihn beobachten und ihn „anstupsen“ oder eine Brise Wind aufkommen lassen, damit das Bürschchen angepustet wird. Daneben haben diese Aktivitäten natürlich auch noch einen anderen Zweck: nämlich das Sammeln von Ressourcen und das Erhalten von Erfahrungspunkten.

Interessante Missionsstränge

Zudem werden hier auch hin- und wieder kleine Minispiele angeboten, in denen wir z.B. fangen spielen können – was wirklich eine nette Nebenbeschäftigung ist. Sind wir dann bereit für unsere nächste Mission, müssen wir nur den entsprechenden Menüpunkt auswählen und los geht’s. Dabei erhalten wir jedes Mal detaillierte Informationen über die aktuellen Ereignisse und über unsere Rolle in diesem Tohuwabohu. Zudem wird uns ausführlich erklärt, welche Handlungsstränge gerade durch die Fremdeinwirkung manipuliert wurden und wie die Zeitlinie eigentlich aussehen sollte. Wir können außerdem vorab die Karte einsehen und bekommen die Information, wann unsere Mission gelingt bzw. wann sie scheitert. Zuletzt wählt ihr aus eurem Team einen für euch steuerbaren Charakter und einen Partner aus und schon kann das Zeitgefecht beginnen.

Übersichtliche UI

Warriors-typisch findet ihr euch in der Third-Person-Perspektive auf einer Map wieder und bekommt es mit allerlei Gegnern zu tun. Hierbei handelt es sich sowohl um schaurige Monster, als auch um feindlich gesinnte Personen. Neben den Standard-Gegnern gibt es auch einige besonders harte Urgesteine, welche man dann auch entsprechend anvisieren kann. Diese Boss-Gegner haben einige mächtigere Attacken in peto, welchen man entsprechend ausweichen kann. Um gegen all diese Feinde zu bestehen, stehen euch leichte und schwere Angriffe, verschiedene Spezialangriffe und auch eine Spezialkombo zur Verfügung. Dabei hat jeder der steuerbaren Charaktere seinen ganz eigenen Kampfstil, was die einzelnen Persönlichkeiten wirklich wunderbar zur Geltung bringt.

Tanzend übers Schlachtfeld

Euer Partner steht euch im Getümmel begleitend zur Seite und wenn ihr die entsprechende Spezial-Leiste füllt, könnt ihr gemeinsam einen Kombinationsangriff starten. Tatsächlich haben sich genau diese Kombi-Angriffe für mich mehr wie ein Tanz angefühlt. Die beiden Touken Danshi wirbeln wunderschön synchron durch die Monsterhorden und besiegen dabei in epischen Animationen ihre Gegner. Das ist wahrlich ein Augenschmaus! Allgemein wurde sich besonders viel Mühe bei den Kampf-Animationen der einzelnen Charaktere gegeben. Nicht zu vergessen, dass bei sinkender HP-Leiste auch die Kleidung der Burschen zerfetzt wird. Vermutlich dürfte genau das dem/der ein- oder anderen sehr gefallen. Natürlich ist das Besiegen von Feinden eine der Haupt-Augenmerke in einem Game der Warriors-Reihe.

Anmutige Kampfanimationen in der Partner-Kombi

Allerdings wurden bei Touken Ranbu Warriors auch einige untypische und abwechslungsreiche Aspekte integriert. So müssen wir nicht nur stupide irgendwelche Gegner niederstrecken – nein, auch Untersuchungen sind notwendig, um die Zeitlinie wieder in Ordnung zu bringen. Es ist ratsam, immer den Dialogen zu folgen und vor allem die Anweisungen von Konnosuke zu beachten. So ist es für das Bestehen der Mission beispielsweise auch notwendig, einen Bereich zu 100 % zu analysieren und Vorratslieferungen zu zerstören. Es kann aber auch vorkommen, dass gegnerische Basen in einer gewissen Reihenfolge eingenommen werden müssen, um die Ereignisse in die richtige Linie zu bringen. So oder so ist für Abwechslung gesorgt, was mir persönlich sehr gefallen hat.

Verbessert eure „Schwerter“

Nach erfolgreichem Missionsabschluss steigen unsere Charaktere in der Regel im Level auf und erhalten auch noch Ressourcen, um sich zurück im Honmaru zu wappnen. Die Schwertmänner können erhaltene Materialien nämlich im Fertigkeitsbaum verwenden um sich selbst zu verstärken. Hierbei kann man vor allem bessere Attribute, oder aber auch neue Spezialangriffe freischalten. Das erhaltene Geld kann im Shop beispielsweise für besondere attributssteigernde Gegenstände ausgegeben werden. Jeder einzelne Touken Danshi hat dabei auch seinen eigenen Fertigkeitsbaum. Auch wenn man vor allem zu Beginn des Spiels keinen wirklichen Überblick über die einzelnen Persönlichkeiten hat, so wird dies im Laufe des Spiels zunehmend besser und man schafft es tatsächlich mit der Zeit, sie alle zu unterscheiden.

Willkommen in eurer Operationsbasis – dem Honmaru

Denn jeder der Charaktere hat eine eigene Geschichte und ganz individuelle Eigenheiten, welche im Zuge der Story auch wunderbar zur Geltung kommen. Hier haben sich die Entwickler wirklich besonders viel Mühe gegeben! Zusätzlich zu den bereits genannten Abschluss-Belohnungen, steigern wir auch das Beziehungslevel zwischen den Charakteren. Bei einer hohen Freundschaftsleiste steigen auch unsere Belohnungen nach einem Kampf. Zuletzt können wir in der Operationsbasis auch noch auswählen, ob wir eine bereits bespielte Mission erneut durchleben möchten. Belohnungen inbegriffen.

Ein wahrer Augenschmaus trotz kleiner Performance-Schwächen

Insgesamt lief das Spiel flüssig auf der Nintendo Switch-Konsole. Ja, hier und da hatte ich ein paar Framerate-Einbrüche – vor allem, wenn der Bildschirm etwas überladen war – aber das tat dem Spielvergnügen keinen Abbruch. In Touken Ranbu Warriors hatte mich insbesondere die Aufmachung der Kampf-Animationen begeistert. Vor allem, da jeder der Schwertmänner eine ganz eigene Darstellung seiner Spezialattacke hat und hier wirklich viel Wert auf die Ästhetik gelegt wird. Die Inszenierung der Männer ist auch das Hauptaugenmerk des Spiels. Das spiegelt sich auch in den Umgebungen wider, die zwar insgesamt recht hübsch – aber halt auch eintönig sind. Dafür gab es hier und da umherwirbelnde Kirschblüten oder verschiedene Wetter-Effekte, was dann doch wieder für Abwechslung sorgen konnte. Aber sind wir mal ehrlich. Die Umgebung interessiert in solch einem Spiel ja auch nicht sonderlich 😉.

Wunderschöne Inszenierung der Kampfsequenzen

Was ich besonders hervorheben möchte, ist der Game-Sound. Ich könnte mich wirklich stundenlang in den tollen Hintergrundmelodien verlieren. Die Musik ist perfekt auf die Geschehnisse abgestimmt und reist einen einfach nur mit. Da kann ich wirklich nur mein Lob aussprechen. Touken Ranbu Warriors hat leider keine deutsche Übersetzung erhalten. Die Sprachausgabe ist japanisch und alle Bildschirmtexte sind in Englisch gehalten. Insgesamt konnte ich die Ereignisse auf dem Bildschirm gut mitverfolgen. Auch wenn so manches Mal doch recht komplexe englische Begriffe verwendet wurden. Vor allem, wenn es um die historischen Erklärungen ging. Für den Fall, dass wir alles haargenau verstehen wollen, haben wir doch glücklicherweise mittlerweile alle einen Übersetzer im Smartphone 😉.

Im Übrigen steht uns auch ein Foto-Modus zur Verfügung, welchen wir jederzeit spielend leicht aktivieren können und das gezeigte Bild mit einem Rahmen, Sticker und Filtern verschönern können. Ein nettes Extra – besonders für alle Screenshot-Fans.

Ein Foto mit dem Foto-Modus aufgenommen

Fazit

Touken Ranbu Warriors ist für mich persönlich ein Warriors-Game der besonderen Art. Vor allem die Neuerungen im Bezug auf das Gameplay konnten mich überzeugen. Ich finde es toll, dass man nicht mehr „nur“ stupide übers Schlachtfeld rennt und möglichst viele Gegner niedermetzelt. Nein – man muss den Handlungen folgen und Aufgaben erledigen. Das baut tatsächlich nochmal eine ganz andere Spannung auf, als man sie von bisherigen Warriors-Games kennt. Die Schwertmänner wurden allesamt wunderschön animiert und in Szene gesetzt und auch der Sound lässt keine Wünsche offen. Ich kann das Spiel nur wärmstens weiterempfehlen.

Werft doch abschließend auch noch einen Blick auf den offiziellen Launch-Trailer:

Vielen Dank an KOEI TECMO für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.