Mokoko X (Review)

Beim Durchscrollen des eShops, zum Beispiel welche Spiele demnächst erscheinen, fallen so manche Spiele ins Auge. Sei es wegen des Bildes, oder wegen des Titels. Oder wegen beidem. So auch bei Mokoko X, dessen Titelbild wie man sieht mehrere gezeichnete Frauen zeigt. Aber was soll Mokoko sein? Ich habe es angeklickt und die Beschreibung gelesen. Es handelt sich also um die Umsetzung eines jahrzehntealten Spielprinzips aus Arcades. Mehr stachen mir jedoch etwas absurd anmutende Sätze zur Story ins Auge. Nein, ich habe mir nie zum Beispiel die Frage gestellt, ob jemand ein Gyroskop und ein Wachhund zugleich sein kann. Oder warum uns diese Enten angreifen (Ich wusste nicht einmal, dass uns Enten angreifen.). Egal, in Mokoko X werde das und mehr geklärt. Also habe ich es mir zu Gemüte gezogen.

Storymodus

Im Storymodus von Mokoko X gilt es, nach und nach acht Frauen in jeweils vier Levels zu helfen. Die Bosse und ihre Gehilfen haben dabei dann teils recht absurde Hintergrundgeschichten. Wie zum Beispiel eben der, der zugleich Gyroskop und Wachhund ist, zumindest mehr oder weniger. Die Geschichten der Frauen verblassen da im Vergleich meist, aber egal. Davon lasse ich mich nicht abhalten. Mit jedem Levelabschluss wird ein animiertes Bild der jeweiligen Frau klarer, bis man ihre vier Level abgeschlossen hat. In schummrigen Hinterzimmern von Arcades muss sich Mokoko X aber nicht verstecken.

Mokoko? Was soll das sein? Und Tod auf welche Weise? So kann man keine informierte Entscheidung treffen.

Gameplay

Kommen wir aber zum Gameplay. Mir persönlich war es zwar nicht direkt aus Arcades bekannt, aber ich hatte durchaus schon von dem Spielprinzip gelesen. Es gilt, einen Zielprozentsatz des Spielfeldes zu erobern. Das macht man, indem man vom eigenen Gebiet aus waagerecht und senkrecht Linien zeichnet und damit Gebiet umschließt. Eroberte Gebiete bieten auch freien Blick auf das animierte Bild dahinter, das je nach Level verschieden sein kann(im vierten Level einer Frau wechseln die vorigen drei durch.). Erobert man viel Gebiet gleichzeitig, kann man auch Boni wie Heilung erhalten. Wie oben schon angedeutet, gibt es dabei diverse Gegner, die das mal mehr, mal weniger schwerer machen. Es gibt außerdem drei Schwierigkeitsgrade.

Die Gegner haben verschiedene Bewegungsmuster und Angriffe. Die Gehilfen kann man dabei besiegen, indem man das Gebiet erobert, auf dem sie sich gerade befinden, das gleiche gilt für stationäre Geschütze. Es gibt aber nicht nur Gegner auf dem Feld, sondern auch quadratische Kisten, die je nach Level die Bewegungsfreiheit stark einschränken. Auch diese kann man zerstören, indem man das entsprechende Gebiet erobert. Lediglich auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad können diese Kisten Fallen (die aber auch Buffs auslösen können) beinhalten. So kann zum Beispiel die Steuerung kurzzeitig umgekehrt werden.

Das war unnötig vorsichtig.

Befindet man sich im eigenen Gebiet (streng genommen kommt man nur an dessen Rand), schützt der Schild vor Schaden, außerhalb wirkt er nicht. Allerdings sinkt der Schild mit der Zeit, und kann durch Erobern von Gebiet gefüllt werden. Man sollte also nicht übervorsichtig vorgehen. Ist der Schild leer, ist man nämlich auch im eigenen Gebiet nicht sicher. Wird man ohne Schild getroffen, verliert man ein Leben und wird während des Ziehens von Linien zusätzlich an den Ausgangspunkt am eigenen Gebiet zurückgesetzt. Allerdings schaden nicht nur direkte Treffer, sondern auch gegnerische Kontakte mit den momentan gezeichneten Linien können gefährlich werden. Dann bewegt sich nämlich eine Markierung von dort zum Spieler und schadet bei Kontakt. Retten kann man sich davor, indem man die Linienführung schnell genug zu Ende führt.

Somit gilt es ein situationsgerechtes Mittelmaß zu finden. Außerdem ist es hilfreich, möglichst viele Gehilfen auszuschalten, damit sich diese nicht gegen Ende mit dem Boss alle auf engem Raum aufhalten. Sonst wird es schwierig, wie ich das ein oder andere mal erlebt habe.

Tja, die Fliege muss leider für das Mädchen sterben.

Punktejagd

Treu der Arcade-Vorlage gibt es natürlich Punkte zu erhalten. Größere Gebiete aufs mal einzunehmen gibt zum Beispiel mehr Punkte. Die Highscores der Level im Storymodus werden gespeichert. Auch Online-Bestenlisten kann man nutzen, wenn man den Vergleich nicht scheut. Nach Abschluss des Storymodus schaltet man zudem den Arcade-Modus frei. In diesem spielt man alle Level in Reihenfolge ohne Story durch. Für jedes abgeschlossene Level erhält man wieder ein Leben aufgefüllt, der Schwierigkeitsgrad lässt sich dann ebenfalls wechseln. Der Highscore bei Abschluss, sei es durch Durchspielen aller Level oder Scheitern, wird gespeichert.

Technische Probleme (per Updates mittlerweile behoben)

Das Update auf Version 1.03 hat allem Anschein nach dieses Problem behoben: Auf der technischen Seite hat Mokoko X leider Probleme. So kommt es zum einen teilweise bei Niederlagen zum Spielabsturz. Das Spiel ist zwar auf Switch vergleichsweise schnell geladen und im Storymodus dann nichts wirklich verloren. Im Arcade-Modus könnte es dann aber ärgerlicher sein, wenn der Highscore nicht gespeichert werden sollte.

Folgendes Problem wurde offenbar mit dem Update auf Version 1.02 am 26.04.22 behoben: Zum anderen gibt es aber auch ein Problem, das wohl exklusiv der höchsten Schwierigkeit vorenthalten ist. Meiner Erfahrung nach stürzt es dann nämlich bisweilen ab, wenn man zuviele „Fallen“-Effekte gleichzeitig auslöst, die ja nur in diesem Schwierigkeitsgrad aktiv sind. Das ist nicht nur ein Problem für die Highscorejagd, wenn man nicht zu viel aufs mal erobern darf, auch das Schildsystem drängt den Spieler dazu, nicht zu zögerlich zu sein. Spätestens bei Highscorejagden im Arcade-Modus ist das dann ein schwer zu ignorierendes Problem.

Mehrere Falleneffekte gleichzeitig wirksam.

Fazit

Mokoko X war für mich eine kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch, die auch durch ihren Humor mit absurden Geschichten punktet. Da ich mir die diversen Fragen nie gestellt hatte, ist es aber keine lebensverändernde Erfahrung gewesen. Das Gameplay ist solide und die Effekte und Musik meiner Meinung nach nie fehl am Platz. Die Präsentation mit der Bildschirmaufteilung von Spielfeld und Zusatzinformationen während Levels empfinde ich durchaus stimmig. Die Bosse und die Frauen kommentieren ab und zu die Spielsituation mit wahlweise englischer oder japanischer Sprachausgabe, was ich im großen und ganzen eine nette Idee finde.

Amüsant fand ich zum Beispiel ein Level, in dem es um ein Mobile Game geht. Dort sagt der Boss unter anderem, man könne sich höhere Bewegungsgeschwindigkeit kaufen (Die Frau, der man hilft, möchte aber kein weiteres Geld für das Spiel ausgeben. Schade.). Außerdem wird in diesem Level oben ein Werbebanner für Mokoko X mit Schaltfläche „Play Now“ eingeblendet. Die Bilder der Frauen in Mokoko X sind vergleichsweise zahm, aber da wurde zum Beispiel in der Beschreibung und im eShop-Trailer auch nichts anderes versprochen. Bei den Arcadevorbildern sah es wohl oft deutlich anders aus.

Eine deutsche Textoption gibt es zwar, wer Englisch beherrscht sollte aber klar das bevorzugen. Bezüglich der Technik bleibt zu hoffen, dass die Abstürze durch ein Update beseitigt werden. Dann stünde kurzweiliger Unterhaltung und vielleicht der Jagd nach dem ein oder anderen Highscore wenig im Weg. Update: Diese Probleme wurden mittlerweile behoben (Stand 06.05.2022).

Vielen Dank an NAISU für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.