Submerged: Hidden Depths (Preview)

2020 exklusiv als Stadia-Titel erschienen, folgt bald die Umsetzung von Submerged: Hidden Depths für Steam und Konsolen. Ich durfte bereits in den Anfang des Nachfolgers von Submerged eintauchen, um in dieser Preview erste Eindrücke zu schildern.

Wasser und Pflanzen

Die Geschwister Miku und Taku sind mit ihrem Boot in einer überfluteten Welt unterwegs. Woher das Wasser kommt, ist unklar. Woher die Geschwister kommen, ebenso. Zumindest am Anfang ist nicht klar, ob das Spiel alle Hintergründe aufklären wird und wie viel davon der Vorgänger erklärt.

Zu Beginn landen die beiden auf einem hölzernen Bauwerk unter einer Steinkuppel, das fortan ihre Basis bilden soll. Diese befindet sich inmitten einer untergegangenen Stadt, von der Hochhäuser und kaputte Konstruktionen in den Himmel aufragen. Menschen leben dort keine mehr.

Miku und Taku.

Stattdessen haben schwarze, tenktakelartige Gebilde die Gebäude im Griff. Aber es sind keine Monster, die diese Welt bevölkern, sondern Pflanzen. Normale Bäume, Büsche und Blumen wuchern überall, aber auch große, schwarze Pflanzen, die auch im Wasser Barrieren bilden. Das ist die Masse.

Ich steuere zuerst Miku. Sie wurde von der Masse berührt, doch diese hat sie nicht getötet, sondern ihr eine Gabe verleiht. Während ihr Bruder befürchtet, dass ihr diese Fähigkeit schadet, möchte sie damit Gutes tun. Nutzt sie die Gabe, kann sie die Masse heilen, was sie in ganzen Stadt machen möchte.

Miku kann Samen aufheben und zu den schwarzen Pflanzen bringen. Während der erste Samen im Inneren der Kuppel vorgegeben ist, kann sie alle anderen Samen in beliebiger Reihenfolge an ihren Bestimmungsort tragen. Kehrt ein Samen zu seiner Pflanze zurück, färbt sich diese grün ein. Auf dem Weg dorthin blühen unter Mikus Füßen Blumen auf und verschwinden nach einigen Schritten wieder.

Man kann die Signalfarbe selbst festlegen!
Dunkle Wolken am Himmel

Submerged: Hidden Depths kommt völlig ohne Kämpfe aus. Entspannung ist das Ziel des Spiels, die ruhige Erkundung einer kleinen Welt. Sanfte Wellen, Vogelgezwitscher, Pianoklänge. Es könnte alles friedlich sein.

Doch da ist die Masse, die schon eine gewisse Düsternis ankündigt. Bedrohliche Töne gehen von ihr aus. Zudem erschafft sie Kopien derjenigen, die früher einmal in dieser Stadt gelebt haben. Sie stehen überall stumm da und reagieren auf eine Annäherung durch Miku. In der ersten Spielstunde sind das lediglich gedämpfte Momente, die das Südseeabenteuer kaum verdunkeln. Doch sollten sich diese Effekte verstärken, könnte das der reinen Entspannung abträglich werden.

Nachdem Miku eine Pflanze gereinigt hat, legen sich die Geschwister hin. Vier Bilder und kurze Sätze erzählen ein Stück der Geschichte der beiden. Weitere Bilder finden sie in Tagebüchern, die zusammengesetzt die Stadtgeschichte ergeben.

Ich wollte doch lieber die gewohnten gelben Kanten.

In der ersten Spielstunde habe ich zwei weitere Orte erkundet. Auf dem Weg konnte ich bereits erste Kreaturen entdecken und in meine Sammlung eintragen. Auch Verbesserungen für den Bootsmotor finden sich im Wasser, die einen Geschwindigkeitsboost ermöglichen.

Mein Weg hat mich zu einer Bibliothek geführt, wo ich von einem Unwetter mit Donner überrascht wurde. Dort ging es hinauf und hinab, Miku musste Schalter betätigen, den Samen finden und in die Pflanze einsetzen.

Wie bereits erwähnt, trifft sie keinerlei Gegner auf ihrem Weg. Auch das Klettern ist so gestaltet, dass sie nicht abstürzen kann. Zudem finden die Geschwister die Kletterkanten auch ohne Knopfdruck, lediglich den Stick muss ich ungefähr in die richtige Richtung drücken. Es ist anspruchslos, aber gerade dadurch auch wenig frustrierend. Auch die Rätsel lösen sich unterwegs und mit wenig Nachdenken.

Die Pflanze.
Kaum Wellengang

Wer eine Herausforderung sucht, wird diese in Submerged: Hidden Depths nicht finden. Stattdessen steht die Entspannung im Vordergrund. Außerdem ist an jeder Ecke etwas zu finden. Ob es nun Kreaturen sind, Tagebücher oder Einzelteile, um das Boot anders zu gestalten oder Miku neu einzukleiden. Allerdings zeigt sich dabei bereits, dass für den geringen Platz vielleicht zu viele Sammelitems vorhanden sind. Manche sind nicht einmal ansatzweise versteckt, die meisten in den üblichen Sackgassen, die vom Hauptweg abgehen.

In den letzten Spielminuten meiner ersten Stunde habe ich ein weiteres Gebäude mit Taku erkundet, dem Bruder. Er verfügt über dieselben Fähigkeiten wie seine Schwester. Wenn man einmal davon absieht, dass diese mit Samen interagieren kann, er jedoch nicht. Das bedeutet, er kann gehen, klettern und Schalter betätigen, trägt aber nichts Eigenes bei. Dadurch wirkt er auf mich spielerisch überflüssig.

Kopien. Dunkel und rot leuchtend, doch nähert sich Miku, werden sie hell und leuchten grün.

Insgesamt reicht eine Stunde, um einen Fuß in die Gewässer von Submerged: Hidden Depths einzutauchen. Das Wasser ist nicht klar, ich kann also nicht sehen, was sich wirklich dort unten verbirgt. Ob sich etwas im Wasser versteckt oder das Wasser überhaupt tief ist. Wenn etwas meinen Fuß streift, kann ich nicht sagen, ob es sich um Algen handelt oder einen Fisch. Aber wenn es einer ist, dann aller Wahrscheinlichkeit nach keiner, der meine Zehen anknabbert.

Doch durch die offene Struktur besteht die Möglichkeit, dass ich bereits alles gesehen habe, was das Spiel bietet. Schließlich werden die Gebäude, auf denen sich die Samen befinden, alle ähnlich aufgebaut sein. Eine Überraschung beim Gameplay oder zunehmende Komplexität ist demnach unwahrscheinlich. Gleichzeitig ist die Karte kompakt und das Spiel vielleicht beendet, bevor die Entspannung in Langeweile umschlägt.

Stressig ist das Spiel jedenfalls nicht. Doch das Gameplay ist seicht, während sich bei der Geschichte erst noch herausstellen muss, wie tief man in sie eintauchen kann. Allerdings spricht mich sehr an, über das Wasser zu fahren, etwas Interessantes am Horizont zu entdecken und auf dem Weg noch unzählige andere Kleinigkeiten aufzutreiben, um die ich mich stattdessen zuerst kümmere.

Vielen Dank an Uppercut Games für die Bereitstellung des Testmusters. PS4-Version angespielt auf PS5.