Ys IX: Monstrum Nox (Review)

Ys IX: Monstrum Nox ist ein Action-RPG aus einer langjährigen Reihe von Nihon Falcom, veröffentlicht von NIS America. Als Textsprache sind Englisch und Französisch verfügbar, Als Sprachausgabe Englisch und Japanisch. Wer den Vorgänger Ys VIII: Lacrimosa of Dana (hier mein Review dazu) gespielt hat, dürfte sich schnell heimisch fühlen.

Story

Der Protagonist Adol Christin hat als Abenteurer schon viel erlebt. Diesmal wird er beim Versuch, mit seinem Begleiter Dogi die Prison City Balduq zu betreten, plötzlich von Soldaten des Romun Empire festgenommen. Dieses hatte die Gegend vor ein paar Jahren erobert. Mit etwas Hilfe gelingt es ihm, einen Fluchtversuch zu wagen. Dabei wird er von der mysteriösen Aprilis angeschossen und so mit dem Fluch der Monstrums belegt. Als Monstrum hat er neue Kräfte erhalten, und soll mit weiteren Monstrums für Aprilis in einer Art Zwischenwelt, Grimwald Nox genannt, gegen seltsame Monster kämpfen. Außerdem soll er die Geheimnisse des Gefängnisses ergründen. Nur so könne er den Fluch womöglich brechen und die Stadt frei verlassen.

Die mysteriöse Aprilis

Erkundung/Bewegung

Hauptsächlich ist Adol diesmal in der Stadt, in unterirdischen Durchgängen und Gebäuden unterwegs. Er kann Doppelsprünge durchführen, außerdem kann er durch seine Verwandlung in ein Monstrum „Crimson Line“ einsetzen. Damit gelangt er per Knopfdruck blitzschnell an bestimmte markierte Vorsprünge und andere Gegenstände, wenn ein entsprechendes Symbol die Erfassung anzeigt. Auch die weiteren Monstrums, die sich im Verlauf Adol anschließen, bringen eigene Fertigkeiten mit. Glücklicherweise muss man dafür nicht die gesteuerte Person wechseln, und der Besitzer der Fertigkeit muss auch nicht im aktiven Dreierteam sein. Das so erweiterte Bewegungsrepertoire hat mir gefallen.

Sogenannte Relief Tiles heilen nicht nur, sondern dienen auch als Rücksetzpunkt bei Niederlagen. Außerdem kann man schon früh eine Schnellreise einsetzen, und als Ziel z.B. aktivierte Relief Tiles oder gefundene Landmarks wählen. Bei der Minimap steht grob das nächste Storyziel und in der Regel gibt es auch Markierungen auf der Karte. In der Übersichtskarte kann man zusätlich auch Infos einsehen, wieviel man insgesamt oder in einem bestimmten Teilgebiet erkundet hat, und wieviele Truhen es noch zu finden gibt. Gut für Leute mit Komplettierungsambitionen diesbezüglich. Außerhalb von Szenen und bestimmten Kämpfen kann man fast immer speichern.

Immer wieder wird trifft man auf Barrieren, die mit dem Fluch zusammenhängen. Im Storyfortschritt löst man diese nach und nach auf und erweitert so das begehbare Gebiet.

Flug (beziehungsweise Gleiten) über die Stadt.

Das Kampfsystem

Auch beim Kampfsystem baut Ys IX: Monstrum Nox auf dem des Vorgängers auf. Für gewöhnlich kämpft man in einer Gruppe von bis zu drei Mitgliedern und kann per Knopfdruck zwischen diesen wechseln. Man kann Standardangriffe einsetzen, die Skill Points, SP, generieren. Mit diesen kann man erlernte Skills einsetzen, von denen man vier gleichzeitig je einer Knopfkombination zuweisen kann (standardmäßig R + A/B/X/Y). Treffer mit Skills füllen die Boostleiste. Ist diese mindestens zur Hälfte gefüllt, kann man einen Boost einsetzen, der diverse Boni wie stärkeren Angriff und geringerem erlittenen Schaden bringt. Der Boost verbraucht die Boostleiste nach und nach und endet, wenn diese leer wird. Während des Boosts kann man einen besonders starken „Extra Skill“ einsetzen, der den Boost ebenfalls beendet und die Leiste leert. Adols „Crimson Line“ lässt sich auch im Kampf einsetzen, um den gesteuerten Charakter an den anvisierten Gegner heranzuteleportieren, was das Kampftempo unterstützen kann.

Wenn man knapp genug ausweicht, wird man selbst kurzzeitig schneller und die Gegner langsamer. Außerdem kann man mit gutem Timing „Flash Guard“ einsetzen und so Schaden für eine kurze Zeit negieren. Während dieser Zeit werden eigene Treffer garantiert kritisch. Außerdem wird die Boost-Leiste etwas gefüllt. Knappes Ausweichen und Flash Guards geben ein kleines Erfolgsgefühl. Heilen kann man sich mit Items wie Tränken, Speisen und Nahrungsmitteln. Natürlich gibt es auch diverse Statusveränderungen. Je nach Ausrüstung kann man auch selbst Gegner damit belegen, was teils recht mächtig sein kann.

Flash!

Grimwald Nox: Sieges und Purges

Immer wieder im Spielverlauf muss man im Grimwald Nox sogennante Sieges bestehen, oder Purges durchführen. In Sieges muss man Wellen von Monstern davon abhalten, ein bestimmtes Objekt zu zerstören. Im Spielverlauf kann man dieses verstärken und diverse Relikte freischalten und verbessern, die ebenfalls helfen können. Decoys z.B. können Gegner ablenken. Das erinnert an die Beast Raids im Vorgänger.

In Purges dagegen muss man mit Zeitlimit Lacrimae genannte Objekte zerstören, wobei auch viele Gegner auftreten. Wenn man eine bestimmte Zahl der Lacrimae zerstört hat, kommt ein Purge Boss und man hat die Wahl, einfach weiter Lacrimae zu zerstören oder den Boss zu besiegen, was alle verbliebenen Lacrimae zerstört.

Von Zeit und Zeit setzen Verbündete Support Skills ein, die helfen können. Beim Abschluss von Sieges und Purges wird man bewertet und erhält je nach erreichtem Rang Belohnungen.

Sonstiges

In der Stadt findet man diverse Händler. So kann man z.B. neben Heilitems auch Ausrüstung kaufen oder herstellen lassen. Es gibt Quests zu erledigen, von denen manche für die Story notwendig und extra markiert sind. Wie im Vorgänger kann die Affinität mancher Personen erhöht werden, wenn man bestimmte Quests für sie erledigt oder spezielle Geschenke überreicht. Das verstärkt ihre Support Skills in Sieges und Purges. Auf maximaler Stufe und mit genug Storyfortschritt gibt es wieder kleine Extra-Szenen, was ich ganz nett finde.

Monstrums gegen ein…etwas.

Fazit

Ys IX: Monstrum Nox ist ein unterhaltsames Action-RPG. Der Schwierigkeitsgrad Normal fällt moderat aus, Serienkennern wird auch der nächsthöhere empfohlen. In Kämpfen gegen mehrere Gegner leidet bisweilen aber etwas die Übersicht, nicht zuletzt auch durch diverse Angriffseffekte. Man ist oft in Ruinen oder Gebäuden unterwegs, was etwas an Abwechslung missen lässt. In der Story erfährt man nach und nach mehr zu den Akteuren, und neue Fragen werden aufgeworfen. Auch das Romun Empire wird etwas mehr thematisiert als z.B. im Vorgänger und in Memories of Celceta. Die Sprachausgabe ist wieder nur teilweise vorhanden.

Technisch ist die Switch-Version nicht wirklich empfehlenswert. Es gibt unschöne Unschärfe, und die Framerate sackt des öfteren sichtlich ein, teils auch in Kämpfen gegen viele Gegner.

Wer den Vorgänger schon mochte, dürfte auch hiermit nichts falsch machen.

Getestet auf Nintendo Switch.