Deathloop (Review)

Deathloop ist eines der bisher noch nicht so zahlreichen auf Playstation 5 konsolenexklusiv erschienen Spiele. Und das obwohl es von den Arkane Studios ist, die zu Bethesda gehören, die wiederum mittlerweile zu Microsoft gehören. Lange Zeit war es mir relativ unbekannt wie das Spiel abläuft. Ich wusste bis kurz vor Erscheinen des Spiels wenig darüber. Dennoch hat es mich vom ersten Moment an interessiert. Daher habe ich nicht lange gezögert und es gespielt.

Man spielt Colt Vahn, der sich anfangs an kaum etwas erinnert. Er erwacht an einem Strand, an dem man sich erstmal mit der grundlegenden Steuerung des Spiels vertraut macht und auch die erste Waffe für ein paar Schießübungen findet. Colts Ziel ist es den Loop zu brechen. Der Loop ist, dass man nicht stirbt und der Tag niemals endet. Denn wenn man stirbt oder den Tag beendet, dann beginnt der gleiche Tag einfach von vorne. Schnell findet man heraus, dass man alle Visionäre erledigen muss, um den Loop zu brechen. Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn das muss auch innerhalb eines Tages erledigt werden. Auch die Visionäre und alle anderen Menschen auf der Insel leben wieder wenn der Tag erneut beginnt.

Man macht sich also als Colt auf die Suche nach Infos über die Visionäre, um herauszufinden wo und wie man sie am besten erledigt. Was gar nicht so einfach ist, denn manche Visionäre lassen sich auch nicht sehr offensichtlich blicken. Aber nach und nach deckt man so manches Geheimnis der Visionäre auf, wie heimliche Liebschaften und anderes. Julianna, die ebenfalls eine Visionärin ist und eine besondere Verbindung zu Colt hat, funkt dann öfter dazwischen und gibt Kommentare dazu ab, was Colt so erreicht hat, bzw. entdeckt hat.

Julianna

Anfangs ist Deathloop recht linear bis die meisten Spielsystem eingeführt und erklärt wurden. Danach kann man relativ frei wählen was man als nächstes macht. Es gibt in dem Spiel vier verschiedene Tageszeiten und vier verschiedene Gebiete. Je nach Tageszeit unterscheiden sich die Gebiete auch voneinander. Und es gibt auch bestimmte Abhängigkeiten. Wenn man morgens etwas in einem Gebiet getan hat, dann hat das manchmal Auswirkungen auf das gleiche Gebiet zu einer späteren Zeit oder darauf wie sich ein bestimmter Visionär verhält. Es gibt also mehrere Pfade denen man folgen kann, um alle nötigen Infos über die Visionäre zu sammeln. Und man ist frei in der Auswahl welchem Pfad man folgt oder man folgt gar nicht der Hauptstory, sondern versucht gute Ausrüstung zu ergattern.

An Ausrüstung und Verbesserungen in Deathloop gibt es verschiedene Waffen in unterschiedlicher Qualität, die sich auch unterschiedlich spielen. Dann haben die meisten Visionäre noch Spezialfähigkeiten, die man ihnen abnehmen kann, indem man sie erledigt. Colt hat selbst auch eine, die dafür sorgt, dass erst sein dritter Tod den Tag beendet. Neben seiner eigenen Fähigkeit kann er zwei weitere tragen. Die Spezialfähigkeiten bieten sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten. Es gibt z.B. eine Fähigkeit mit der man sich eine zeitlang unsichtbar machen kann, eine um Gegner miteinander zu verbinden und bei beiden gleichzeitig schaden zu machen und einige andere. Dann gibt es noch persönliche Siegel, die meist passive Wirkung haben und Colt verbessern und zuletzt gibt es noch Waffensiegel, die man in Waffen packen kann um diese zu verbessern.

Das Menü von Deathloop

Aber auch die ganze gefundene Ausrüstung geht bei Start eines neuen Tages verloren. Es gibt aber die Möglichkeit das zu ändern. Von erledigten Visionären oder manchen rumliegen Gegenständen kann Colt die Ressource Residuum einsammeln. Zwischen den Abschnitten kann man das gefundene Residuum dann in Waffen, die Tafeln mit den Spezialfähigkeiten und in die Siegel stecken. Alles was mit dieser Ressource angereichert wird, findet man im nächsten Loop wieder in seinem Inventar, selbst wenn man es im aktuellen Loop z.B. austauscht um andere Waffen einzusammeln. Da Residuum nicht für alles reicht, sollte man sich schon überlegen welche Fähigkeiten, Waffen und Siegel man auf jeden Fall behalten möchte.

Die Waffen und Fähigkeiten bieten viele Möglichkeiten für unterschiedliche Vorgehensweisen und man wird auch im Lauf des Spiels auch immer mächtiger. Man kann wild um sich schießen oder man kann sehr vorsichtig vorgehen und versuchen unentdeckt zu bleiben. Und egal mit welcher Spielweise man es spielt, es spielt sich sehr gut. Auch in den Gebieten gibt es oft verschiedene Wege und Möglichkeiten um ans Ziel zu kommen. So sollte man sich gründlich umschauen, denn manchmal ist es sogar nötig möglichst unentdeckt zu bleiben, um einen bestimmten Visionär z.B. anhand seiner Vorliebe für Schokobier erstmal identifizieren zu können. In den Gebieten gibt es teilweise auch Kameraüberwachung oder automatische Geschütze. Aber die Geschütze kann man auch für eigene Zwecke nutzen, indem man sie hackt und sie dann auf Gegner schießen.

Ab und zu reicht es Julianna nicht das was Colt so tut nur zu kommentieren. Dann greift sie selbst ein und jagt Colt. Je nach Einstellung kann Julianna dabei eine KI sein, von Freunden oder gar von Fremden gesteuert werden. Man kann Julianna erledigen oder versuchen zu entkommen. Da Julianna aber auch die Ausgänge des Abschnitts sperrt ist das nicht so einfach. Zuerst muss man die Antenne in dem entsprechenden Abschnitt finden und hacken, um die Ausgänge wieder zu öffnen. Natürlich kann man auch statt mit Colt den Storymodus zu spielen selbst mal Julianna übernehmen um in die Spiele anderer Spieler einzudringen und Jagd auf Colt zu machen.

Ich hatte gute 20 Stunden sehr viel Spaß mit Deathloop, obwohl Egoshooter nicht mein bevorzugtes Genre sind. Aber das Spiel besteht eben nicht nur aus reiner Schießerei. Es hat einen guten Anteil sich gut spielender Stealth. Auch Erkundung ist angesagt, wenn man einen guten Weg zu seinen Zielen finden will. Das Setting und die etwas verrückten Charaktere haben mir Spaß gemacht. Auch wenn man wenig Erfahrung mit Egoshootern hat, ist das Spiel aber nicht sonderlich herausfordernd. Einerseits hat mir also etwas Herausforderung gefehlt, andererseits ist es so auch nicht frustrierend. Deathloop hat es bei mir damit nur ganz knapp nicht zu einem Stempel geschafft. Aber es ist eine gute grüne Ampel und daher meiner Meinung nach sehr empfehlenswert.

Getestet auf PlayStation 5.